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Langzeitwirksamkeit und gute Hautverträglichkeit
Effektive Basistherapie der MS mit AVONEX®
Hamburg (10. Februar 2010) – Eine langfristige Verzögerung der Behinderungsprogression und der Erhalt der Lebensqualität – das sind die Ziele einer erfolgreichen MS-Behandlung. Gerade in Zeiten zahlreicher Neuentwicklungen bei MS-Therapeutika zählt die Zuverlässigkeit einer etablierten Basistherapie mit bekanntem Wirk- und Sicherheitsprofil. Besonders bewährt hat sich hier seit Jahren das intramuskuläre Interferon beta-1a (Avonex®). 15-Jahres-Daten belegen die hohe und anhaltende Wirksamkeit: Bei konsequent durchgeführter Therapie mit Avonex® können die wichtigsten Prädiktoren des Voranschreitens der Erkrankung über einen langen Zeitraum effektiv verlangsamt werden [1]. Über die Wirksamkeit hinaus haben jedoch auch Faktoren wie die einfache Anwendung und eine gute Hautverträglichkeit einen großen Einfluss auf die Therapietreue – und damit auch auf den Erfolg der Behandlung, so das Fazit der Experten bei dem Presse-Roundtable „Langzeitwirksamkeit und gute Hautverträglichkeit: AVONEX® – die Basistherapie der MS effektiv gestalten“ am 10. Februar 2010 in Hamburg. Hier wurden auch Daten vorgestellt, die eine Reduktion der Verschlechterung kognitiver Fähigkeiten von MS-Patienten unter Interferon beta-1a i.m. belegen [2].
Verbesserte Prognose durch zuverlässige Krankheitskontrolle
Verschiedene Parameter bestimmen die Effizienz einer MS-Therapie. Bereits in der Zulassungsstudie CHAMPS für die Indikation CIS (klinisch isoliertes Syndrom) konnte gezeigt werden, dass bei frühzeitigem Behandlungsbeginn das Risiko einer Konversion von CIS zu einer klinisch manifesten MS um 51% gesenkt werden kann [3]. „Aktuelle Daten der Folgestudie CHAMPIONS zeigen jetzt, dass dieser Nutzen auch langfristig besteht – nach 10 Jahren ist dieses Risiko noch immer um 40% geringer, als bei einem verzögerten Therapiestart“, so PD Dr. Stephan Schmidt, Bonn [4]. Ein weiterer wichtiger Faktor: Nach 5 Jahren zeigen Avonex®-Patienten eine um 47% geringere Schubrate gegenüber einem verzögerten Therapiebeginn [5]. „Eindrucksvolle Langzeitdaten liegen auch hinsichtlich der Behinderungsprogression vor“, berichtete Schmidt. „74% der Patienten der CHAMPIONS-Studie hatten keine nennenswerten körperlichen Einschränkungen, nur 21% erreichten einen EDSS-Wert ≥ 3.“ [4] Die Verlangsamung des Fortschreitens von Behinderungen belegen auch Daten der Langzeit-Follow-up-Studie ASSURANCE: Patienten, die bis zu 15 Jahre lang mit Avonex® behandelt wurden und es aktuell erhalten, zeigten auf der EDSS-Skala eine um einen Punkt geringere Veränderung des Behinderungsgrades als Patienten, die aktuell kein Avonex® erhalten (2,3 vs. 3,3 ggü. Baseline) [1]. Neben körperlichen Behinderungen beeinträchtigt auch die Verschlechterung der Kognition die Lebensqualität von MS-Patienten. Häufig treten z.B. Defizite beim Erlernen und Behalten neuer Informationen oder der räumlich/visuellen Fähigkeiten auf. Es wurden nun Daten zum Interferon beta-1a i.m. präsentiert, die anhand des PASAT-Tests zeigen, dass das Risiko einer Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten unter Avonex® über 2 Jahre um 47% gegenüber Placebo gesenkt werden kann [2].
Gute Hautverträglichkeit sorgt für Therapietreue und Lebensqualität
Eine effektive Behandlung setzt eine hohe Therapietreue voraus. Viele immunmodulatorische Therapien mit subkutaner Injektion können schwere Hautreaktionen wie Schwellungen, Verhärtungen und Lipoathrophien an der Injektionsstelle verursachen. Durch die intramuskuläre Injektion ist für Avonex® eine deutlich bessere Hautverträglichkeit belegt [6]. „Die Auswirkungen von Injektionstherapien auf die Haut sind kein kosmetisches, sondern ein medizinisches Problem. Eine gute Hautverträglichkeit ist besonders wichtig für die Therapietreue“, betonte PD Dr. Martin Marziniak, Münster. Eine große Rolle spielt hierbei auch, dass Avonex® als einziges Basistherapeutikum nur einmal pro Woche injiziert werden muss. Dies belegen aktuelle Anwendungsbeobachtungen [6, 7]: nach einem Jahr ist der Anteil therapietreuer Patienten unter Interferon beta-1a i.m. deutlich höher als unter anderen Basistherapien. Dieser Effekt ist anhaltend: „Auch nach 5 Jahren sehen wir unter Avonex® signifikant weniger Patienten mit therapierelevanten Hautreaktionen. Entsprechend zeigen sich geringe Abbruchraten“, bestätigte Marziniak. Darüber hinaus lässt sich ein positiver Einfluss auf die generelle Lebensqualität belegen. Die ASSURANCE-Studie zeigt, dass 89% der Patienten, die aktuell mit Avonex® behandelt werden, ihren allgemeinen Gesundheitszustand als exzellent, sehr gut oder gut bezeichnen [1]. Auch gemessen an den Skalen SF-36 und VAS (Visual Analogue Scale) weisen Interferon beta-1a i.m.-Patienten eine deutlich höhere Lebensqualität auf [8, 9].
Fortschritte in der MS-Therapie: Fampridine verbessert Gehfähigkeit
Eine eingeschränkte Gehfähigkeit betrifft mehr als die Hälfte der MS-Patienten und führt zu erheblichen Einschränkungen im Alltag. Fampridine-SR, ein neues orales Medikament zur Verbesserung der Mobilität bei MS soll hier bald Abhilfe schaffen. In zwei Phase III-Studien wurde belegt, dass der Wirkstoff 4-Aminopyridin eine anhaltende Besserung in der Gehgeschwindigkeit von MS-Patienten bewirken kann [10, 11, 12]. Neben der schubförmig-remittierenden MS wurden in den Studien vergleichbare Ergebnisse für die primär- und sekundär-progrediente MS erzielt. Die Substanz kann die Leitfähigkeit demyelinisierter Nervenfortsätze durch die Blockade bestimmter Kaliumkanäle auf den Nervenzellen verbessern. In den Studien zeigte sich kein Unterschied im Outcome in der Kombination mit anderen MS-Therapeutika. In den USA ist Fampridine-SR bereits zur Verbesserung der Gehfähigkeit von MS-Patienten zugelassen, für Europa und Kanada wurde die Zulassung vor Kurzem beantragt.
Quellen
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Bermel RA et al. Intramuscular Interferon beta-1a 15-year long-term follow-up study of patients with relapsing multiple sclerosis. Präsentiert auf dem World Congress on Treatment and Research in Multiple Sclerosis, 17. bis 20. September 2008, Montreal, Kanada, Poster 14.
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Fischer et al. Ann Neurol 2000; 48:885-892
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Jacobs LD et al., N Engl J Med 2000; 343: 898-904
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Kinkel et al. CHAMPIONS Extension Study: 10 year follow up after a Clinically Isolated Syndrome (CIS) involving High Risk Patients. Präsentiert auf dem AAN, 25. April bis 2. Mai 2009 in Seattle, USA, Poster 06.137
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Champions Study group, Neurology 2006; 66: 678-684
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Beer K et al. An Evaluation of Adverse Skin Reactions in Patients with Multiple Sclerosis on Disease-Modifying Therapies. Präsentiert auf dem Congress of the European Committee for Treatment and Research in Multiple Sclerosis. 9. – 12. September 2009, Düsseldorf, Poster 787.
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Caon C. et al., Compliance and Complications after 5 Years of Continuous Therapy with Interferon-Beta (IFNβ) and Glatiramer Acetate (GA) in RRMS. PO2.141, AAN, Detroit 2009
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Weinstock-Guttmann et al. Quality of Life Outcomes in Patients with relapsing-remitting multiple sclerosis on long-term intramuscular interferon beta-1a: a 15-year study. Präsentiert auf dem AAN,
25. April – 2. Mai 2009 in Seattle, USA, Poster 05.138 -
Putzki et al., European Journal of Neurology 2009, 16: 713-720
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Goodman et al., Lancet 2009; 373: 732–38
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Goodman et al., P909, WCTRIMS 2008, Montreal, Canada
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Korenke et al., The Annals of Pharmacotherapy 2008; 42:1458-1465
Quelle: Pressekonferenz der Firma Biogen Idec am 10.02.2010 (Ogilvy Healthworld Düsseldorf) (tB).