PFLEGE
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Genauere Diagnostik und zukünftige Therapieoptionen
Diabetes Typ 1 durch Bluttests frühzeitig erkennen
Bochum (7. Juli 2008) – Fast alle Kinder und Jugendliche, die an Diabetes mellitus Typ 1 erkranken, haben charakteristische, körpereigene Abwehrstoffe im Blut. Die Autoantikörper sind die Folge vom Angriff des Immunsystems auf die Beta-Zellen in der Bauchspeicheldrüse, in denen bei Gesunden das Hormon Insulin gebildet wird. Der Nachweis dieser Diabetes-Antikörper ist in den letzten Jahren ein wichtiger Bestandteil der Frühdiagnose geworden und könnte zukünftig neue Therapieoptionen eröffnen, erläutert die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) anlässlich einer aktuellen Studie.
In der Studie wurden 341 Berliner Kinder noch in der ersten Woche ihrer Erkrankung auf die drei häufigsten Diabetes-Antikörper untersucht. Dies sind Antikörper gegen GADA, einem Enzym aus den Beta-Zellen, Antikörper gegen Insulin (IAA) sowie Antikörper gegen IA-2A, einem Bestandteil der Zellmembran der zerstörten Zellen. Bei mehr als einem Viertel der Kinder waren alle drei Antikörper vorhanden, bei 92 Prozent der Kinder wurde mindestens ein Antikörper gefunden. Die Studie ergab auch, dass IAA bei jüngeren Kindern häufiger vorhanden sind, während sich bei älteren GADA am häufigsten nachweisen ließen.
Die Suche nach den Antikörpern macht bisher unklare Diagnosen eindeutig: Die Unterscheidung von Diabetes Typ 1 und Typ 2 ist bei jungen Erwachsenen manchmal schwierig. Diabetes-Antikörper sind beim Typ-2-Diabetes mellitus in der Regel nicht vorhanden.
Das macht den Dreifachtest nach Einschätzung der DDG zu einem wichtigen Instrument bei der Frühdiagnose. Da die Antikörper oft schon Jahre vor Auftreten der Diabetessymptome vorhanden sind, eignen sie sich auch zur Früherkennung. Ein Screening ist nach Meinung der Fachgesellschaft bei Kindern von Typ-1-Diabetikern sinnvoll, da diese ein erhöhtes Diabetesrisiko haben. Werden im Blut von gesunden Kindern zwei oder drei Diabetes-Antikörper nachgewiesen, erkranken diese mit bis zu 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit in den nächsten fünf Jahren an Diabetes mellitus Typ 1.
Sollten die derzeitigen Versuche einer Immuntherapie erfolgreich sein, ließe sich mit einer Diagnose vor Erkrankung außerdem die Manifestation des Diabetes verhindern: Verschiedene Forschergruppen suchen zurzeit nach Wegen, die Zerstörung der Insulin produzierenden Beta-Zellen durch das Immunsystem zu verhindern. Im Idealfall wäre dies eine Impfung gegen den Diabetes.
Quelle
Charpentier, N.; Hartmann, R.; Deiss, D.; Danne, T.; Kordonouri, O.:
Prävalenz und Bedeutung der diabetes-spezifischen Autoantikörper GADA, IA-2A und IAA zum Zeitpunkt der Manifestation eines Typ-1-Diabetes bei 341 Kindern und Jugendlichen
Diabetologie und Stoffwechsel 2008; 3: 166-171