IAT zum Memorandum "Mehr Gesundheit wagen"

Gesundheits- und Pflegedienste innovativ gestalten

 

Gelsenkirchen (10. Juni 2009) – Ohne nachhaltige Verbesserungen der Arbeitsbedingungen drohen der Zukunftsbranche Gesundheit die Arbeitskräfte auszugehen. Davor warnt das Memorandum "Mehr Gesundheit wagen", das im gemeinsamen Arbeitskreis Dienstleistungen von Gewerkschaft Ver.di und Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) erarbeitet und vom Institut Arbeit und Technik (IAT/ Fachhochschule Gelsenkirchen) formuliert wurde. "Unattraktive Arbeitsbedingungen, überkommene Hierarchien, eine ineffiziente Arbeitsorganisation sowie die wachsende internationale Konkurrenz um Arbeitskräfte lassen befürchten, dass der wachsenden Nachfrage nach Ärztinnen und Ärzten, nach Pflegekräften und nach weiterem (Gesundheits-)Fachpersonal bald kein ausreichendes Personalangebot mehr gegenübersteht", so die Experten aus Gewerkschaft, Politik und Wissenschaft. Um diesen Gefahren entgegenzuwirken, sollten die bislang vorhandenen Gestaltungsinitiativen für bessere Qualifizierungs-, Arbeits- und Entlohnungsbedingungen in der Gesundheitswirtschaft deutlich ausgebaut werden.

Wie Michaela Evans und PD Dr. Josef Hilbert vom Forschungsschwerpunkt Gesundheitswirtschaft und Lebensqualität des IAT hervorheben, ist die Gesundheitswirtschaft die größte Teilbranche des Dienstleistungssektors. Hier arbeiten ca. 4,5 Millionen Menschen; in den letzten zwei Jahrzehnten sind rund eine Million neue Arbeitsplätze entstanden. Die Branche erzielt derzeit Umsätze von mehr als 260 Milliarden Euro und ist das mit Abstand wichtigste Einsatzfeld für "High-Tech", also für wissensbasierte Produkte, Dienstleistungen und Verfahren. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Gesunderhaltung, Heilung und Pflege könnten in den nächsten 15 bis 20 Jahren in der Gesundheitswirtschaft bis zu einer Million zusätzlicher Arbeitsplätze entstehen.

Bedingung für den Erfolg einer neuen Synergie zwischen "Gesundheit" und "Wirtschaft" sei jedoch, dass Wirtschaft und Politik sich trauen, "mehr Gesundheit zu wagen" und auf den Ausbau einer anspruchsvollen und breit genutzten Gesundheitsversorgung setzen. "Eine Gesundheitspolitik, die nicht auf Innovationen für eine bessere Gesundheit, sondern ausschließlich auf Kosteneinsparung und mehr Effizienz setzt, würde Chancen für mehr Wachstum und Beschäftigung verbauen", warnt Hilbert. Die Weiterentwicklung der Gesundheitswirtschaft verlange deshalb neben Innovationsorientierung bei den Anbietern auch ein starkes sozialpolitisches Rückgrat.

Des Weiteren schlägt das Memorandum den Aufbau eines Innovationsmonitorings vor. Ausgehend von einer Verständigung über zentrale Herausforderungen, Chancen und Baustellen einer zukunftsfähigen Gesundheitswirtschaft – etwa: Prävention; Innovationsfähigkeit bei der Arzneimittelentwicklung; Zukunftsfähigkeit der Qualifikationslandschaft und der Arbeitsbedingungen; Krankenhaus der Zukunft; Integration, Qualität und Transparenz der Leistungsangebote, soziale Gerechtigkeit – sollte alle zwei Jahre eine Berichterstattung zum Stand der Entwicklung der Gesundheitswirtschaft sowie zu Problemen und Handlungserfordernissen vorgelegt werden. Michaela Evans: "Ein solcher "Innovationsmonitor med. in Germany" kann einen Überblick über bessere Lösungen und deren Umsetzung liefern und eine Agenda-Setting-Funktion für die verantwortlichen Akteure in Wirtschaft und Politik wahrnehmen".

 


 

Quelle: Pressemitteilung des Instituts Arbeit und Technik vom 10.06.2009.

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…