Gezieltes Bewegungstraining verbessert Demenz

 

Stuttgart (10. November 2010) – Immer mehr Menschen sind von Demenz betroffen, sei es direkt oder als Familienangehörige. Zwar gelten demenzielle Erkrankungen derzeit als nicht heilbar, es gibt aber dennoch Ansätze und Wege, den Verlauf der Erkrankung positiv zu beeinflussen und den Alltag der Betroffenen zu erleichtern. Die Baden-Württemberg Stiftung stellte nun im Rahmen der Veranstaltung „Demenz: Krankheit und gesellschaftliche Herausforderung“ Möglichkeiten der Therapie und den aktuellen Stand der Wissenschaft vor.

 

10 Prozent der älteren Menschen leiden an Demenz. Daher rücken von Seiten der Wissenschaft wie auch von Förderorganisationen Forschungsfragen zur Altersdemenz verstärkt in den Fokus. Auch wenn diese Krankheit nicht heilbar ist, ist ein klarer Aufschwung bei der Entwicklung von Alzheimer-Therapien erkennbar: Medikamentöse Ansätze werden weiter erforscht und auch alternative Therapien rücken zunehmend ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses.

 

 

Baden-Württemberg Stiftung fördert Bewegungstraining

 

Ein Projekt der Baden-Württemberg Stiftung erforschte den Einsatz eines spezifischen Bewegungstrainings für Demenzkranke und erzielte hierzu interessante Forschungsergebnisse. Es lieferte erstmals wissenschaftlich abgesicherte Belege dafür, dass mit einem gezielten Bewegungstraining eine Verbesserung von demenz-spezifischen Defiziten erreicht werden kann. Ein Folgeprojekt der Baden-Württemberg Stiftung erprobt und entwickelt derzeit spezifische Angebote für demenziell erkrankte Menschen, deren Angehörige und Pflegepersonal. „Demenz ist ein mit vielen Ängsten besetztes Thema. Je mehr jedoch der Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung zunimmt, umso wichtiger wird es, neue Möglichkeiten der Therapie zu finden“, erklärte Christoph Dahl, Geschäftsführer der Baden-Württemberg Stiftung. „Deshalb finden wir es so wichtig, diesen Bereich gezielt zu unterstützen“.

 

Auch neue Technologien können den Alltag von und mit Demenzkranken erheblich erleichtern. „Ambient Assisted Living (AAL)“ – so lautet die gängige Bezeichnung für neuartige Assistenzsysteme, die ein möglichst unabhängiges Leben im Alter zum Ziel haben. Der Einsatz von Technik kann dabei deutlich die Lebensqualität von Menschen mit Demenz und ihren Pflegepersonen verbessern.

 

Birgid Eberhardt vom VDE Frankfurt beleuchtete die Möglichkeiten der modernen Technik und wie sich dadurch der Alltag von Demenzkranken erleichtern lässt. Dazu gehören beispielsweise Sensormatten, die Stürze erfassen können. Durch zum Teil einfache, technische Maßnahmen kann das Leben von Demenzkranken zuhause sicherer gemacht und der Zeitpunkt des Umzugs in ein Pflegeheim hinaus gezögert werden. Prof. Dr. Lutz Frölich von Zentralinstitut für Seelische Gesundheit Mannheim präsentierte die derzeitigen medizinischen Wege in der Behandlung der Alzheimer-Krankheit und den aktuellen Stand der Wissenschaft. So konnten bereits große Fortschritte bei der Frühdiagnostik erzielt werden. Die medikamentöse Behandlung konzentriert sich derzeit auf die Modifikation des Krankheitsverlaufs. Auch die Durchführung weiterer, klinischer Studien zum Einsatz von Antidementiva ist von großer Bedeutung.

 

 

Stiftungskurzprofil

 

Die Baden-Württemberg Stiftung setzt sich für ein lebendiges und lebenswertes Baden-Württemberg ein. Sie ebnet den Weg für Spitzenforschung, vielfältige Bildungsmaßnahmen und den verantwortungsbewussten Umgang mit unseren Mitmenschen. Die Baden-Württemberg Stiftung ist eine der großen operativen Stiftungen in Deutschland. Sie ist die einzige, die ausschließlich und überparteilich in die Zukunft Baden-Württembergs investiert – und damit in die Zukunft seiner Bürgerinnen und Bürger.

 

 


Quelle: Baden-Württemberg Stiftung, 11.11.2010 (tB).

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