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Hypoglykämien – auch eine Gefahr für die Therapietreue. Auf dem Weg zum Closed Loop
Die sensorunterstützte Pumpentherapie gibt Diabetespatienten Sicherheit
Bad Heilbrunn/Leipzig (21. November 2014) – Menschen mit Typ-1-Diabetes erleben durchschnittlich zwei Hypoglykämien pro Woche und bis zu 1,7 schwere Unterzuckerungen pro Jahr.(1) „Modernes Diabetesmanagement bedeutet deshalb mehr als einen niedrigen HbA1c-Wert zu erzielen, um schwerwiegende Folgeerkrankungen zu verhindern. Genauso wichtig ist es, Hypoglykämien zu vermeiden, denn sie sind für die Patienten eine große Belastung“, erklärt Dr. Andreas Liebl, Chefarzt Innere Medizin/Diabetologie an der Fachklink Bad Heilbrunn. „Eine zeitgemäße Diabetestherapie sollte einen guten HbA1c-Wert erreichen und dabei das Hypoglykämierisiko möglichst gering halten.“ Um dem Patienten ein Gefühl von Sicherheit zu geben, ist es entscheidend, dass er seiner Therapie vertraut. Eine zentrale Rolle spielt hier die Genauigkeit der verwendeten Blutzuckermesssysteme (z. B. Contour® Next Link von Bayer). Darüber hinaus können Patienten dem Ziel einer guten Diabeteseinstellung mit geringem Hypoglykämierisiko durch eine sensorunterstützte Pumpentherapie (z.B. MiniMed® Veo™ System von Medtronic) ein gutes Stück näher kommen.
Hypoglykämien sind gefürchtete Begleiter der Insulintherapie. Sie sind nicht nur unangenehm, sondern können sogar lebensbedrohlich werden. So sind nächtliche Hypoglykämien häufig mit Herzrhythmusstörungen und einer QT-Streckenverlängerung verbunden. Die Folge: eine schlechte Diabeteseinstellung, die langfristig mit einem erhöhten Risiko für mikro- und makrovaskuläre Folgeschäden assoziiert ist.(2) Letztere führt nachweislich zu einer erhöhten Mortalität.(3) Zudem steigt insbesondere bei Patienten mit vaskulären Schädigungen das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall.(4) Aktuelle Daten belegen, dass selbst minderschwere Hypoglykämien die Betroffenen am folgenden Tag noch erheblich beeinträchtigen(5): „Wer einmal eine Hypoglykämie erlebt hat, möchte sie zukünftig unbedingt vermeiden. Viele Patienten spritzen dann lieber zu wenig Insulin und riskieren erhöhte Glukosewerte – und die damit verbundenen Komplikationen“, berichtet Dr. Andreas Liebl. Fast jeder sechste Patient verringert seine Insulindosis nach einer minderschweren nächtlichen Hypoglykämie über einen Zeitraum von durchschnittlich 3,6 Tagen.(6,7)
Sensorunterstützte Pumpentherapie hilft Hypoglykämien zu vermeiden
Systeme zur kontinuierlichen Glukosemessung (CGM) können den Glukoseverlauf über 24 Stunden ermitteln. Dabei misst ein im Unterhautfettgewebe vom Patienten selbständig platzierter, kleiner Sensor den Glukosespiegel im Abstand von Sekunden. Neben dem aktuellen Wert wird auch der Glukosetrend angezeigt. 2006 wurden erstmals die Insulinpumpentherapie (CSII) und ein CGM in einer sensorunterstützten Pumpentherapie (SuP) zusammengeführt. Die zahlreichen Vorteile der SuP im Vergleich zur herkömmlichen CSII belegen mehrere randomisierte, kontrollierte Studien.(8,9,10,11)
Exakte Kalibrierung als Basis – Contour® Next Link überträgt Blutzuckerwerte per Funk
Allerdings müssen auch Patienten, die ein CGM-System nutzen, herkömmliche Blutzuckermessungen durchführen. So ist das CGM-System mindestens einmal in zwölf Stunden mittels Blutzuckermessung zu kalibrieren. Qualitativ hochwertige Blutzuckermesssysteme wie Contour® XT, Contour® Next USB, Contour® Next und Contour® Next Link von Bayer gewährleisten exakte Messergebnisse als Basis für die Glukosemessung. Sie erfüllen auch die Anforderungen der neuen ISO-Norm 15197:2013 und beweisen insbesondere im hypoglykämischen Grenzbereich unter 70 mg/dl eine hervorragende Messgenauigkeit.(12) Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Blutzuckermesssystem Contour® XT sogar zu 100 Prozent im Toleranzbereich der neuen ISO-Norm 15197:2013 liegt und damit zur Spitzengruppe getesteter Blutzuckermessgeräte gehört.(13)
Das Blutzuckermesssystem Contour® Next Link ist besonders zur Kombination mit der Insulinpumpe MiniMed® Veo™geeignet, da es die Blutzuckerwerte per Funk an die Insulinpumpe von Medtronic übertragen kann.
Automatische Hypoglykämie-Abschaltung erhöht Therapiesicherheit in allen Lebenslagen
Das System MiniMed® VeoTM (15,16,17) von Medtronic kann die Therapiesicherheit zusätzlich erhöhen. Es verfügt über eine Alarmfunktion sowie die automatische Hypoglykämie-Abschaltung „Low-Glucose-Suspension“ (LGS). Droht eine Hypoglykämie, so warnt das System den Patienten durch einen Alarm-ton. Reagiert dieser nicht, wird die Insulinabgabe automatisch für zwei Stunden unterbrochen. Danach schaltet sich die Insulinpumpe wieder zu, falls der Patient dies nicht vorher schon manuell getan hat. Verschiedene Studien zeigen, dass sich Hypoglykämien mittels Hypoglykämie-Abschaltung reduzieren oder ganz vermeiden lassen.(14)
„Ich halte die Hypoglykämie-Abschaltung für einen ganz wichtigen Durchbruch. Sie hilft uns akut lebensbedrohliche Situationen sowie schwerwiegende Folgeerkrankungen zu vermeiden. Vor allem im Hinblick auf nächtliche Hypoglykämien ist die Funktion wertvoll. Die meisten Menschen mit Diabetes meinen zwar, nächtliche Unterzuckerungen zu bemerken, Studien zeigen jedoch, dass das leider nicht der Fall ist“, erklärt Dr. Andreas Liebl. So führte LGS beispielsweise in einer Studie von Choudhary et al. zu einer signifikanten Reduktion von nächtlichen Hypoglykämien.(15)
Auch beim Sport sind die Vorteile der LGS-Funktion belegt.(16) Patienten, die diese nutzten, hatten eine signifikant geringere Hypoglykämiedauer, einen weniger starken Glukoseabfall und signifikant bessere Glukosewerte nach drei bis vier Stunden als Patienten mit herkömmlicher Insulinpumpe.
Kinder und Jugendliche mit Typ-1-Diabetes reagieren meist sehr empfindlich auf Insulin und weisen häufig starke Glukoseschwankungen auf. In einer Studie mit Kindern und Jugendlichen konnte mittels LGS der Abfall der Blutglukose auf Werte von 70 mg/dl um 25 Prozent, der Abfall auf Werte von 40 mg/dl sogar um 55 Prozent verringert werden. Eine retrospektive Studie auf Basis von Medtronic-Daten zeigte neben einer signifikanten Reduktion von Hypoglykämien eine prozentuale Abnahme von Glukosewerten im Bereich über 240 mg/dl und über 300 mg/dl. Zudem konnte die Zeit im hypoglykämischen Bereich (< 70 mg/dl) pro Tag um durchschnittlich 43 Minuten verkürzt werden.(17)
Das Fazit von Dr. Andreas Liebl: „Mit einer SuP mit automatischer Hypoglykämie-Abschaltung lassen sich klinisch signifikante Verbesserungen hinsichtlich Hypoglykämierate, -dauer und, -schwere erzielen. Damit erreichen wir auch bei schwer einstellbaren Patienten unser Therapieziel: einen guten HbA1c-Wert bei möglichst geringem Hypoglykämierisiko.“
So intelligent wie die Bauchspeicheldrüse: Das Closed-Loop-System
Derzeit arbeitet Medtronic an einem intelligenten Closed-Loop-System, das vorausschauend in die Insulinzufuhr eingreift, wie eine künstliche Bauchspeicheldrüse. Das so genannte „Predictive-Low-Glucose-Management“ (PLGM) ermöglicht die noch automatisiertere Insulinzufuhr. Diese wird gestoppt, sobald das System das Unterschreiten eines zuvor eingestellten Schwellenwertes vorhersagt. Damit können Anzahl, Schwere und Dauer von Hypoglykämien zukünftig noch stärker reduziert werden.
Literaturverweise
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McCrimmon RJ; Sherwin RS: Hypoglycemia in Type 1 diabetes. Diabetes 2010; 59(10):2333-2339.
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Freckmann G. et al. System accuracy evaluation of four blood glucose monitoring systems following ISO 15197:2003 and ISO 15197:2013 limits. FREC13138D – Poster Session; Nov. 1st 2013; Diabetes Techonology Meeting 2013, San Fransisco, CA, USA, October 31st – November 2nd 2013.
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Quelle: Bayer HealthCare und Medtronic, 21.11.2014 (tB).