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Ministerium für Gesundheit entscheidet im Sinne der Patienten
Kinder mit Diabetes erhalten weiterhin alle Insuline
Bochum (9. Mai 2008) – Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus Typ 1 bis zum 18. Lebensjahr erhalten weiterhin auch kurzwirksame Analoginsuline von den Gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) teilte dies gestern dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) mit. Die Deutsche Diabetes-Gesellschaft (DDG) begrüßt die Entscheidung von Ministerin Ulla Schmid.
Kinder und Jugendliche mit Diabetes Typ 1 bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres bekommen weiterhin auch kurzwirksame Analoginsuline erstattet. Das BMG widerspricht damit teilweise dem Beschluss des G-BA vom 21. Februar 2008. Dieser empfahl, kurzwirksame Analoginsuline für Menschen mit Diabetes Typ 1 aus der Erstattung auszuschließen, solange sie teuerer sind als Humaninsulin. Ausnahmen sollte es nur für Patienten geben, die allergisch auf Humaninsulin reagieren oder nur mit Humaninsulinen keine stabile Stoffwechsellage erreichen.
Etwa 300 000 Menschen mit Diabetes Typ 1 leben zurzeit in Deutschland – davon rund 25 000 Kinder und Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr. „Für diese Patienten sind Analoginsuline kein „Luxus“, sondern eine Unterstützung, tagtäglich gut mit Diabetes Typ 1 zu leben und Spätfolgen zu vermeiden“, sagt Professor Dr. med. Thomas Danne, Vize-Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft. „Wir sind froh, dass die Ministerin jetzt im Sinne der jungen Patienten entschieden hat.“
Die Stoffwechselerkrankung Diabetes Typ 1 kann jeden treffen. Die meisten Neuerkrankten sind Kinder und Jugendliche bis zum 20. Lebensjahr – etwa eines von 600 Kindern erkrankt in Deutschland daran. Studien haben gezeigt, dass die Hälfte der Erkrankten zwölf Jahre nach der Diabetes-Diagnose Folge- und Begleiterkrankungen entwickelt haben. Diese Folgen könnten verhindert werden, wenn Erkrankte von Beginn an eine gute ärztliche Versorgung, professionelle Diabetes-Schulungen und auch psychologische Unterstützung erhielten.
Quelle: Presseinformation der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) vom 09.05.08 (tB).