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Naltrexon zur Unterstützung der Abstinenz
Markteinführung von Adepend® bei Alkoholabhängigkeit erwartet
München (2. Juli 2010) – Wie die Desitin Arzneimittel GmbH heute parallel zum 11. Kongress zur Suchttherapie in München bekannt gab, ist die Einführung von Adepend® (Naltrexon) für den 1. August 2010 geplant. Der Opioidantagonist ist für die mehrere Wochen bis Monate dauernde Alkoholentwöhnung nach dem Entzug von Alkoholabhängigen indiziert und minimiert das Riskio eines Rückfalls. Konkret ist Adepend® zur Reduktion des Rückfallrisikos, Unterstützung der Abstinenz und zur Minderung des Verlangens nach Alkohol als Teil einer umfassenden Therapie bei Erwachsenen zugelassen.
In Deutschland betreiben ca. 4 Mio. Menschen einen schädlichen Alkoholmissbrauch oder sind alkoholabhängig. Es wird angenommen, dass Naltrexon über die Blockade der Opioidrezeptoren die Endorphinfreisetzung und damit das Glücks- und „Belohnungs“-Gefühl beim Trinken verhindert. Adepend® wird nach der Entgiftung eingesetzt, um das Craving (Verlangen nach Alkohol) zu reduzieren, die Abstinenzdauer zu verlängern und bei Abstinenzverletzungen Rückfälle zu verhindern.
Ein wichtiger Faktor für einen Rückfall ist das Verlangen nach Alkohol (Craving). Daher kommen neben der umfangreichen psychotherapeutischen Behandlung bisher vor allem so genannte Anti-Craving-Substanzen wie z.B. Acamprosat zum Einsatz. In einer Vergleichsstudie von Rubio et al. (2001) waren 54 % der 77 einbezogenen Patienten, die mit Naltrexon therapiert wurden, nach einem Jahr abstinent. Von den 80 Alkoholabhängigen, die mit Acamprosat behandelt wurden, lediglich 27 %. Auch die Zeit bis zum ersten Rückfall war unter Naltrexon signifikant länger (63 versus 42 Tage). Zudem blieben Patienten, die mit dem Opioidantagonisten therapiert wurden, deutlich mehr Wochen in der Therapie und nahmen signifikant öfter an Therapiesitzungen teil.
Prof. Dr. Falk Kiefer, stellvertretender Ärztlicher Direktor der Klinik für Abhängiges Verhalten und Suchtmedizin am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, beurteilt die bevorstehende Markteinführung als wichtigen Schritt bei der Rückfallprävention: „Abhängige können bei der Alkoholentwöhnung von der Therapie mit Naltrexon profitieren, die Zeit bis zum ‚first drink‘ sowie bis zum Rückfall ist im Placebo-Vergleich signifikant länger.“ Naltrexon ist bereits in den USA und zahlreichen europäischen Ländern zur Alkoholrückfallprävention zugelassen und wurde in mehr als 25 Studien weltweit getestet. Aufgrund der umfangreichen Studienlage wurde die Zulassung im Mai 2010 auch für Deutschland erteilt und die Markteinführung im August 2010 erwartet. Naltrexon ist im Allgemeinen gut verträglich. Da es die Alkoholtoxizität nicht erhöht, kann Adepend® auch bei einem Rückfall weiter angewendet werden.
Adepend® besitzt kein Suchtpotenzial und verursacht weder psychische noch physische Abhängigkeit, auch bei Langzeitbehandlungen konnte keine Abschwächung der antagonistischen Wirkung festgestellt werden. Mögliche Nebenwirkungen der Therapie mit Naltrexon können gastrointestinale Beschwerden und Kopfschmerzen sein. Diese treten meist zu Beginn der Behandlung auf.
Quelle
Rubio et al.: „Naltrexone versus Acamprosate: One Year Follow-up Of Alcohol Dependence Treamtent”, Alcohol & Alcoholism Vol. 36, No. 5, pp. 419-425, 2001
Unternehmensporträt der Desitin Arzneimittel GmbH
Tradition, Innovation und Erfolg unter einem Dach. Die Desitin Arzneimittel GmbH ist ein unabhängiges pharmazeutisches Unternehmen mit 90jähriger Tradition. Gegründet wurde das Familienunternehmen 1919 in Berlin und ist seit 1945 in Hamburg-Fuhlsbüttel ansässig. Bereits seit den 1960er Jahren liegt der Fokus auf der Erforschung und Entwicklung sowie der Herstellung und dem Vertrieb von innovativen Arzneimitteln für das Zentrale Nervensystem, seit den späten 1970er Jahren insbesondere von Antiepileptika und Parkinson-Therapeutika.
Um die Medikamenteneinnahme, die in der Epilepsie- und Parkinsontherapie in der Regel eine Dauertherapie darstellt, möglichst patientenfreundlich zu gestalten, hat sich DESITIN um die kontinuierliche Verbesserung der Galenik bemüht und auf diesem Gebiet ein umfangreiches Know-how entwickelt. Meilensteine der galenischen Weiterentwicklung waren z.B. 1984 die Entwicklung der weltweit ersten retardierten Carbamazepin-Tablette (Timonil® retard), Orfiril® long – einmal täglich anwendbare Valproat-Retard-Minitabletten, 2008 Apydan® extent – ein Oxcarbazepin mit veränderter Wirkstofffreisetzung, eine neue Therapieoption für das Dravet-Syndrom mit dem Orphan Drug Diacomit® (Stiripentol) und 2007 bereits der Non-Ergot-Dopaminagonist CLARIUM® mit seiner einfachen Anwendung.
Download
Alkoholsucht in Deutschland – Hintergrundtext_Alkoholsucht.pdf (131.13 KB)
FactSheet Adepend® – Factsheet_Adepend.pdf (199.78 KB)
Quelle: Pressegespräch der Firma Desitin zum Thema „Alkoholsucht“am 02.07.2010 in München (antwerpes ag) (tB).