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Mit Checklisten und Plasma gemeinsam gegen Wundinfektionen
Mit Qualität und Innovation wollen Ärzte die "infizierte Problemwunde" in den Griff bekommen – Symposium in Berlin
Greifswald (23. Juni 2009) – Am 26. und 27. Juni findet in Berlin zum dritten Mal das Symposium "Die infizierte Problemwunde" als interdisziplinäre Veranstaltung von Chirurgen, Wundexperten, Dermatologen, Hygienikern und Grundlagenforschern statt.
Im Mittelpunkt stehen aktuelle Forschungsergebnisse zur Vermeidung von Wundinfektionen nach Operationen und zur Behandlung chronischer Wunden. Die Wissenschaftler setzen dabei auf mehr Qualität durch Überwachung mittels Checklisten wie beim Flugpiloten. Die Plasmamedizin eröffnet darüber hinaus völlig neue Möglichkeiten der Behandlung chronischer Wunden.
Zur zweitägigen Fachkonferenz der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene ( http://www.dgkh.de) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft für Qualität und Sicherheit in der Chirurgie (CAQS) der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie ( http://www.dgch.de) , der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie ( http://www.dgu-online.de) , der International Society of Skin Pharmacology and Physiology (www.isp-society.org) und der International Society for Plasma Medicine (ISPM) sind die Vertreter der Medien herzlich eingeladen.
Die beteiligten Fachgesellschaften verfolgen insbesondere das Ziel, die Sicherheit des Patienten bei operativen Eingriffen zu erhöhen. Nach der flächendeckenden Einführung der OP-Sicherheits-Checklisten auf Initiative der Chirurgischen Fachgesellschaft rückt jetzt die Vermeidung postoperativer Wundinfektionen in den Vordergrund. Wundinfektionen durch Bakterien oder Pilze infolge von Operationen sind ein erhebliches Problem für die Betroffenen und die Krankenhäuser. Sie machen bis zu 25 Prozent der Krankenhausinfektionen aus. Mit 50 Prozent der Gesamtkosten der durch Klinikinfektionen verursachten Kosten sind sie eine erhebliche Belastung für das Gesundheitswesen.
Die Chirurgischen Universitätskliniken in Greifswald und Homburg/Saar setzen erstmals zur gezielten Senkung der Wundraten einen so genannten "Infektionspräventions-Check-in und Check-out" während und nach Operationen ein. Der umfassende Kontrollkatalog soll helfen, sowohl den Patienten als auch die Ärzte und Pflegekräfte noch bewusster in die Infektionsprophylaxe einzubeziehen, um Infektionen und Folgeerkrankungen zu verhindern. "Die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft für Qualität und Sicherheit in der Chirurgie (CAQS) unterstützt und begleitet dieses Pilotprojekt", informierte Prof. Claus-Dieter Heidecke, Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik in Greifswald. "Ein erfolgreiches Wundmanagement ist ein entscheidendes Qualitätskriterium und eine Frage der Sicherheitskultur im Krankenhaus, der aufgeklärte Patienten immer stärkere Bedeutung beimessen."
"Erstmals werden auf dem Symposium zudem Ergebnisse zur medizinischen Anwendung physikalischer Plasmen mit der Zielsetzung der Behandlung chronischer Wunden und Hautpilzerkrankungen vorgestellt", kündigte Professor Axel Kramer, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene an. "Mit der Plasmamedizin wird vom Leibniz Institut für Plasmaforschung und Technologie ( http://www.inp-greifswald.de ) und der Universität Greifswald innovativ Neuland betreten, dessen Chancen für die Medizin schon jetzt eine neue Ära eröffnen", so Kramer, der als Direktor des Greifswalder Instituts für Hygiene und Umweltmedizin maßgeblich an dem Forschungsprojekt mitwirkt.
Programm und Infos: http://www.dgkh.de/pdfdata/wunde2009.pdf
Quelle. Pressemitteilung der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald vom 23.06.2009.