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MS-Therapie als Herausforderung für die Pflege
Erfolg ist, wenn man nichts spürt: Vom Dilemma der MS-Therapie
Von Dr. med. Mathias Buttmann
Hattenheim (3. Juli 2007) – Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündlich-degenerative Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks, die meist im jungen Erwachsenenalter beginnt, chronisch verläuft und unbehandelt häufig zu einer bleibenden Behinderung führt. Bei 85 % der Betroffenen beginnt die Krankheit schubförmig, d.h. die Symptome entwickeln sich innerhalb von Stunden bis Tagen und bilden sich über Tage bis Wochen ganz oder teilweise wieder zurück. Unbehandelt geht die Erkrankung oft nach einigen Jahren in ein sekundär progredientes Stadium über, in dem Symptome schleichend auftreten und sich kaum noch zurückbilden.
Durch die Kernspintomographie ist es heute meist möglich, früh eine Diagnose zu stellen, um dann gleich eine vorbeugende medikamentöse Basistherapie beginnen zu können. Dieser bald einsetzende Schutz des Nervensystems ist sehr wichtig, da trotz Rückbildung von Schubsymptomen bereits früh im Erkrankungsverlauf Nervenzellen unwiederbringlich zerstört werden. Aufgrund der Neuroplastizität des Gehirns können aber andere Nervenzellen zunächst noch Aufgaben untergegangener Zellen mit übernehmen. Eine früh begonnene und dauerhaft fortgeführte Immuntherapie vermindert Anzahl und Schwere der Krankheitsschübe, reduziert die Wahrscheinlichkeit einer bleibenden Behinderung und bewirkt sehr wahrscheinlich, dass die Erkrankung, wenn überhaupt, erst zu einem späteren Zeitpunkt in ein sekundär progredientes Stadium übergeht.
Die prophylaktische Basistherapie verlangt dem Patienten einiges an Motivation ab, denn die derzeit zur Verfügung stehenden Medikamente erster Wahl müssen zwischen einmal täglich und einmal wöchentlich in Haut oder Muskel injiziert werden und rufen nicht selten unangenehme, wenn auch vor allem zu Behandlungsbeginn auftretende und in den allermeisten Fällen ungefährliche Nebenwirkungen hervor. Es ist deshalb sehr wichtig, dass alle Betroffenen über den langfristig vorbeugenden Charakter der Basistherapie aufgeklärt werden. Die Erwartung an diese nachgewiesenermaßen wirksamen Medikamente darf nicht zu hochgeschraubt sein. Alle Betroffenen sollten informiert sein, dass Nebenwirkungen vor allem zu Behandlungsbeginn auftreten können und wie damit am besten umzugehen ist. Bei dieser wichtigen Aufklärungsarbeit können Schwestern-Programme der Herstellerfirmen wertvolle Unterstützung leisten. So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass durch den persönlichen RebiSTAR Schwesternservice der Firma Merck Serono die Abbruchrate einer Therapie mit Rebif von 26 % in den ersten drei Monaten auf 6 % gesenkt wird ‑ ein toller Erfolg für die Arbeit der MS-Schwestern und MS-Pfleger!