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Ulcus – ein kalkulierbares Risiko?
Von Prof. Markus Gaubitz, Münster
Frankfurt am Main (27. März 2009) – Trotz erheblicher Fortschritte in der Diagnostik und Therapie sind gastrointestinale Komplikationen, speziell die Ulkus-Krankheit, verantwortlich für eine weiter hohe Morbidität und Mortalität. In diesem Beitrag werden Risikofaktoren, Unterschiede im Risiko bei der Therapie mit verschiedenen analgetisch wirkenden Substanzen sowie Empfehlungen zur Reduktion des Risikos zusammengefasst.
1. Risikofaktoren
Ursachen der gastroduodenalen Ulkuskrankheit sind neben der Helicobacter pylori-Infektion genetische Faktoren, die Einnahme nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR), Rauchen, Stress sowie selten ein Zollinger-Ellison-Syndrom oder Hyperparathyreoidismus.
Gesicherte Risikofaktoren bei der Entstehung gastrointestinaler Komplikationen im Zusammenhang mit einer NSAR-Therapie sind Alter über 60 Jahre, Anamnese von gastroduodenalen Ulcera oder Blutungen, männliches Geschlecht sowie die Einnahme von Antikoagulantien oder Kortikosteroiden.
2. Ulcus-Entstehung bei der analgetischen Therapie mit NSAR oder Coxiben
In sämtlichen Therapiestudien (sowohl endoskopische Studien wie Endpunkt-Studien) war in der Gruppe der mit Coxiben behandelten Patienten die Häufigkeit gastrointestinaler Komplikationen, speziell von Perforationen, Ulcera und Blutungen, niedriger als bei den NSAR-Vergleichssubstanzen. Auch aktuelle Metaanalysen bestätigen den Vorteil der Coxibe gegenüber nichtselektiven NSAR, die Ulkus-Häufigkeit wird bis zu 75 % vermindert. Ebenso ist bekannt, dass die Hinzunahme von ASS zur Verminderung kardiovaskulärer Komplikationen beim oft multimorbiden Patienten den gastrointestinalen Sicherheitsvorteil der Coxibe zumindest teilweise wieder ausgleicht.
3. Aktuelle Empfehlungen zur Minderung des Ulcus-Risikos bei Schmerzpatienten
Eine S 3-Leitlinie hat aktuell Empfehlungen zusammengefasst. Zu Beginn einer NSAR-Therapie bei einem Patienten mit zumindest einem Risikofaktor für eine gastroduodenale Ulcuskrankheit sollte ein Protonenpumpeninhibitor hinzugegeben werden oder ein Coxib gewählt werden. Die Kombination von ASS mit einem traditionellen NSAR sollte immer mit einer Protonenpumpenhemmer-Medikation begleitet werden, bei Einsatz eines Coxibs kombiniert mit ASS ist dies nur bei einer Anamnese einer früheren gastrointestinalen Blutung oder sonstigen Risikofaktoren notwendig. Eine Testung auf das Vorliegen einer Helicobacter pylori-Infektion muss nicht regelmäßig durchgeführt werden.
Während die Kombination eines traditionellen NSAR mit einem Protonenpumpeninhibitor am oberen Gastrointestinaltrakt eine Reduktion der Komplikationen auf das Niveau der Coxibe ermöglicht, haben die Coxibe am unteren Gastrointestinaltrakt weiter Vorteile in Form einer Verminderung von Ulcera und Komplikationen. Insgesamt ist das Risiko eines Ulkus unter Beachtung der bekannten Risikofaktoren und Effekte von Medikamenten einschätzbar geworden, erfordert eine individuelle Risikoabschätzung und Medikamentenauswahl.
Download
Folien Referat Prof. Markus Gaubitz zum Thema "Ulcus – ein kalkulierbares Risiko?":
Key Charts_Gaubitz.pdf (54.08 KB)
Quelle: Symposium der Firma Pfizer zum Thema „Coxibe – immer für eine Überraschung gut“ am 27.03.2009 in Frankfurt am Main, anlässlich des Deutschen Schmerz- und Palliativtages 2009 (MCG-Medical Consulting Group).