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Ratiopharm Satelliten-Symposium auf dem 15. Hauptstadtkongress der DGAI für Anästhesie und Intensivtherapie
Blutdruck im Fokus: Prä-, intra und postoperativ
1. Präoperative Identifikation von Risikopatienten
Prof. Dr. med. Berthold Bein, Kiel
Berlin (20. September 2013) – Eine Hypotension nach Einleitung einer Allgemein‑ oder Regionalanästhesie ist häufig zu beobachten. Neben der Einsch ätzung des allgemeinen Anästhesierisikos an Hand der Einteilung der American Society of Anesthesiology (ASA) und des kardialen Risikos an Hand des Revised Cardiac Risk Index nach Lee und Mitarbeitern konnten für die Inzidenz einer Hypotension nach Einleitung einer Allgemeinanästhesie unter anderem ein ASA Status >I 11, ein mittlerer arterieller Blutdruck vor Einleitung <70 mm Hg, Alter > oder =50 Jahre,und die Verwendung von Propofol und höherer Fentanyldosen als Risikofaktoren identifiziert werden. Auch die perioperative Fortführung einer Therapie mit ACE‑Hemmern ist mit einer ausgeprägteren und therapiebedürftigen Hypotension während der Anästhesie vergesellschaftet. Eine Hypotension nach Spinalanästhesie scheint bei Patienten mit Alkoholabusus, arteriellem Hypertonus in der Vorgeschichte, Adipositas, höherem sensorischem Block und dringlichen Eingriffen häufiger aufzutreten. Auch der aktuelle Sympathikotonus zum Zeitpunkt der Spinatanästhesie spielt hier offenbar eine wichtige Rolle.
2. Perioperative Regulation des Blutdruckes
Priv.‑Doz. Dr. med. Sebastian Stehr, Jena
Eine Blutdruckmessung zählt zu den essentiellen Bestandteilen eines AnästhesieArbeitsplatzes ‑ die regelmäßige Evaluation des systemischen Blutdruckes zählt zu den wesentlichen Vitalparametern, die im Rahmen von Narkoseverfahren monitiert werden. Eine pathologische Erniedrigung des systemischen Blutdruckes ist ein häufiges Ereignis, vor allem in der Phase nach der Narkoseeinleitung einer Allgemeinoder Spinalanästhesie. Diese hypotensiven Phasen können zu einer Minderperfusion z.B. des Herzens oder des Gehirns, oder bei Schwangeren zu einer Minderversorgung des Feten führen. Tatsächlich ist in Untersuchungen an kardiochirurgischen Patienten eine Korrelation zwischen einem erniedrigten intraoperativen systemischen Blutdruck und einem schlechteren perioperativen Outcome gefunden worden. In diesem Vortrag werden die Grundlagen der Physiologie des arteriellen Blutdruckes erläutert. Dies umfasst grundsätzliche physiologische Gesetze wie das Darcy‑Gesetz sowie einen Oberblick zu Regulationsmechanismen der lokalen und extrinsischen Kontrolle der arteriellen Gefäßregulation. Im Anschluss werden pharmakologische Angriffspunkte zur Regulation des systemischen Blutdruckes während einer Narkose erläutert. Zum Schluss wird noch kurz auf die bisher bekannten Effekte einer intraoperativen Hypotension auf das Outcome eingegangen.
3. Medical Emergency Teams ‑ Komplikationen früh erkennen
Priv.‑Doz. Dr. med. Jan‑Thorsten Gräsner, Kiel
Notfallsituationen können im Krankenhaus genauso plötzlich eintreten, wie in der häuslichen oder öffentlichen Umgebung. Das Ausmaß der Störung ist meistens größer, weil der Notfall bei diesen Patienten einen vorgeschädigten Organismus trifft. In deutschen Krankenhäusern wird für Notfallsituationen häufig ein Team von Ärzten und Schwestern vorgehalten, das als Herzalarm‑, Reanimations‑ bzw. Notfallteam in plötzlichen kritischen Situationen alarmiert wird. Innerklinische Notfallsituationen treten nur selten unvorhergesehen ein. Häufig geht bereits die Erkrankung, die zur Krankenhausaufnahme führt, mit beeinträchtigter Funktion lebenswichtiger Organsysteme einher. In vielen Fällen weisen die Patienten langsam fortschreitende Veränderungen des Atem‑, Kreislauf‑ und Nervensystems auf, die zum Teil unerkannt geblieben waren, oder sie zeigen Prodromi, die akute Veränderungen der vitalen Funktionen nach sich ziehen. Es gibt Hinweise dafür, dass eine Atemfrequenz > 29/min, eine Herzschlagfrequenz > 139/min und ein Blutdruckabweichungen im Sinne einer Hypotonie die stärksten Prädiktoren eines zu erwartenden Kreislaufstillstands sind. Ziel muss es daher sein, kritische Situationen zeitnah zu erkennen, zunächst zum Teil unabhängig von einer längerdauernden Diagnostik zu therapieren und die Vitalparameter zunächst zu stabilisieren. MET können helfen, einen Herz‑Kreislaufstillstand zu verhindern.
Quelle: TEVA Deutschland, 20.09.2013 (tB).