Deutscher Schmerztag 2011 in Frankfurt

Schmerztherapie in der Praxis: Die Lebensqualität steht im Vordergrund

 

Frankfurt am Main (25. März 2011) – Das oberste Ziel bei der Behandlung von chronischen Schmerzpatienten ist die Verbesserung der Lebensqualität. Der Weg dorthin ist individuell. Doch hat es sich gezeigt, dass auch pharmakologische Innovationen eine große Rolle in der modernen Schmerztherapie spielen. Seit Oktober 2010 steht mit Tapentadol (PALEXIA© retard) ein Schmerzmittel zur Verfügung, das zwei Wirkmechanismen in einem Molekül vereint: m-Opioid-Rezeptor-Agonismus (MOR) und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung (NRI). Beide tragen synergistisch zur Analgesie bei. In den Studien wies Tapentadol im Vergleich zu klassischen Opioiden wie Oxycodon bei gleicher analgetischer Wirkung ‑ eine deutlich verbesserte Verträglichkeit auf. Auch die ersten Ergebnisse aus der Praxis sind viel versprechend.

 

Eine moderne Schmerztherapie muss sich an den Bedürfnissen der Patienten orientieren. Wie diese genau aussehen, kann der behandelnde Schmerztherapeut nur individuell abklären. Dass die Versorgungsrealität chronischer Schmerzpatienten immer noch optimierbar ist, zeigt eine Patientenbefragung der Deutschen Schmerzliga (DSL). Mehr als die Hälfte der befragten Patienten musste ein gut wirksames Medikament schon einmal aufgrund nicht tolerierbarer Nebenwirkungen absetzen. „Das Verhältnis zwischen Wirkung und Nebenwirkung bedarf in der medikamentösen Schmerztherapie einer Optimierung", führt Dr. Gerhard H.H. Müller-Schwefe, Göppingen auf einem Symposium im Rahmen des Deutschen Schmerztags aus.

 

 

Schmerztherapie ‑ Mechanismen spielen eine große Rolle

 

Schmerzexperten gehen heute davon aus, dass es sinnvoll ist, sich bei der Wahl der Pharmakotherapie an den vorhandenen Schmerzmechanismen zu orientieren. Im Vordergrund stehen Kriterien wie Schmerzmechanismus, Schmerzcharakter und die patientenindividuelle Komorbidität. „Um die Diagnostik und Therapie weiter zu optimieren, bieten sich Tools wie z.B. der Pain Router an, mit dessen Hilfe anhand von Schmerzcharakter und Symptomen spezifische Diagnosen gestellt und zugrunde liegende Schmerzmechanismen identifiziert werden können. Diese Symptome bzw. Mechanismen bilden schließlich die Grundlage für eine individuelle Schmerztherapie", erklärt Dr. med. Norbert Grießinger vom Universitätsklinikum Erlangen.

 

 

Tapentadol ‑ Wirksamkeit bei gemischten Schmerzsyndromen

 

Das neue Analgetikum Tapentadol ist aufgrund seines synergistischen Wirkmechanismus auch bei gemischten Schmerzsyndromen wirksam. In einer Phase III-b-Studie bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen (1) wurde mit dem painDETECT-Fragebogen gearbeitet, um die unterschiedlichen zugrundeliegenden Schmerzarten (nozizeptiv, unklar, neuropathisch) zu identifizieren. Es hat sich gezeigt, dass Tapentadol chronische Rückenschmerzen sowohl bei Patienten mit, als auch bei Patienten ohne neuropathische Komponente gleichermaßen reduziert. Dabei werden zusätzlich die typischen Schmerzmerkmale neuropathischer Schmerzen, wie z.B. ausstrahlender Schmerz, gelindert.

 

Auch beim Thema Lebensqualität punktet der neue Wirkstoff. In einer Metaanalyse (Rücken- und Arthroseschmerz) zur Lebensqualität(2) schnitt Tapentadol in allen Bereichen besser ab als das klassische Opioid Oxycodon. Bei der Beurteilung der körperlichen Rollenfunktion, der körperlichen Schmerzen, der Vitalität und der sozialen Funktionsfähigkeit erzielte Tapentadol sogar signifikant bessere Werte. „Inzwischen sind in den Praxen und Kliniken viele Patienten auf Tapentadol eingestellt und die positiven Ergebnisse der Studien scheinen sich im Alltag zu bestätigen", erklärt Dr. Uwe Junker, Sanaklinikum Remscheid.

 

 

Anmerkungen 

  1. KF5503144 bisher unveröffentlichte Studiendaten
  2. Lange B et al. Advances in Therapy 2010;27(6):381‑399

 

Entwicklungspartner für Tapentadol

 

Tapentadol ist eine Entdeckung Grünenthals. Die Phase-Ilb- und III-Entwicklungsprogramme für Tapentadol bei akuten und chronischen Schmerzen führten Grünenthal und J&JPRD (Johnson & Johnson Pharmaceutical Research & Development, L.L.C.) gemeinsam durch. Grünenthal hat die Vermarktungsrechte für die USA, Kanada und Japan an Ortho-McNeilJanssen Pharmaceuticals, Inc. und J&JPRD, vergeben. Die Vermarktungsrechte für Europa und weitere Länder weltweit verbleiben bei Grünenthal.

 

 

Kurzporträt ‑ Die Grünenthal Gruppe

 

Grünenthal ist ein unabhängiges, international tätiges, forschendes Pharmaunternehmen im Familienbesitz mit Konzernzentrale in Aachen, Deutschland. Aufbauend auf unserer einmaligen Kompetenz in der Schmerzbehandlung wollen wir die patienten‑zentrierteste Firma und damit führend in Therapie‑Innovation werden. Insgesamt ist Grünenthal in 35 Ländern weltweit mit Gesellschaften vertreten. Unsere Produkte sind in mehr als 100 Ländern erhältlich und circa 4.900 Mitarbeiter arbeiten global für Grünenthal. Der Umsatz 2009 betrug rund 881 Mio. €. Weitere Informationen unter: www.grunenthal.de

 


 

Quelle: Symposium der Firma Grünenthal zum Thema „Die Rolle von Tapentadol in der modernen Schmerztherapie: mehr Verträglichkeit = mehr Lebensqualität?“ am 25.03.2011 in Frankfurt am Main (Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2011) (MCG-Medical Consulting Group) (tB).

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