Schmerztherapie in Europa

Paradigmenwechsel in der Therapie chronischer Schmerzen: Tapentadol zeigt europaweit Erfolge

München (19. Juni 2012) – Schmerztherapie in Europa – ein Bild mit vielen Gesichtern. Unterschiedliche nationale Rahmenbedingungen machen einheitliche Standards bisher unmöglich. Sowohl Schmerztherapeuten als auch Gesundheitsexperten aus der Politik haben es sich zum Ziel gesetzt, mehr Transparenz bezüglich der Versorgung zu erlangen, um moderne Therapieansätze zu etablieren. Mit Tapentadol (Palexia® retard) ist in einigen Ländern ein Analgetikum mit einem besonderen Wirkmechanismus (MOR-NRI) verfügbar, er bisher in einem Molekül einzigartig ist: μ-Opioid-Rezeptor-Agonismus (MOR) und Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmung (NRI) tragen beide synergistisch zur Analgesie bei. 1 Die überzeugenden Studienergebnisse 2 spiegeln sich bei der Behandlung chronischer nozizeptiver und neuropathischer Schmerzen im Praxisalltag wider.

In der Schmerztherapie ist Europa ein Flickenteppich

Chronische Schmerzen werden vielfach noch nicht als eigenständige Erkrankung wahrgenommen. Dabei ist die Versorgungssituation in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich. Man kann im Grunde nicht von einer einheitlichen Schmerztherapie sprechen. „Unser Ziel ist es, moderne Therapien überall in Europa verfügbar zu machen und einheitliche Therapiestandards zu schaffen“, erklärt Prof. Dr. Dr. Hans-Georg Kress, Leiter der Abteilung für Spezielle Anästhesie und Schmerztherapie, Medizinische Universität / AKH Wien und Präsident der EFIC (European Federation of ISAP® Chapters). Inzwischen existieren einige länderübergreifende Schmerzregister zur Untersuchung der Versorgungssituation. Klar ist, dass die Situation der Schmerztherapie weiterhin verbessert werden muss. Selbst in Ländern mit hohen medizinischen Standards, wie z.B. Deutschland oder Österreich, haben viele Schmerzpatienten einen Ärztemarathon hinter sich, bevor sie eine adäquate Therapie erhalten.

Tapentadol zur Behandlung chronischer Schmerzen

Mit Tapentadol steht den Patienten in vielen europäischen Ländern eine innovative Therapieoption zur Verfügung. „Unsere Erfahrungen auf dem europäischen Markt sind durchweg sehr positiv. Da die Studiendaten sehr viel versprechend waren, waren wir sehr gespannt ob sich die guten Erfahrungen aus Deutschland in anderen Ländern wiederholen. Das Feedback der Ärzte hat uns gezeigt, dass Palexia® retard für viele Patienten mit starken chronischen Schmerzen eine geeignete Behandlungsoption darstellt“, erklärt Dr. Axel Drews, Head of Marketing Grünenthal Deutschland. „Wir erwarten in den nächsten Monaten weitere Studienergebnisse, die Ärzten vertiefende Erkenntnisse liefern werden, wie Tapentadol zum Nutzen ihrer Patienten eingesetzt werden kann.“

Tapentadol nutzt zwei Mechanismen der körpereigenen Schmerzhemmung

Als Agonist bindet Tapentadol an körpereigene präsynaptische und postsynaptische μ-Opioidrezeptoren und imitiert dabei die Wirkung körpereigener Opioide. Somit wird die Schmerzweiterleitung zum Gehirn gehemmt. Eine Eigenschaft, die die Substanz mit klassischen Opioiden gemeinsam hat und somit in der Schmerztherapie als etablierter Wirkansatz gilt. Doch bei Palexia® retard spielt auch die NRI-Komponente eine wichtige Rolle. Indem Tapentadol die Noradrenalin-Konzentration erhöht, wird die Effektivität der über diese Substanz vermittelten körpereigenen Schmerzhemmung verstärkt. 2,3

„Das Wirkprinzip von Tapentadol ist dabei je nach Schmerzsituation unterschiedlich ausgeprägt: In neuropathischen Schmerzen, bei denen die afferenten Fasern und damit viele der präsynaptischen spinalen μ-Rezeptoren degeneriert sind, überwiegt der noradrenerge Mechanismus, im Falle nozizeptiver Schmerzen dagegen die μ-Wirkung“, erklärt der Neurologe Prof. Dr. Ralf Baron, Leiter Sektion Neurologische Schmerzforschung und -therapie an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Kiel. Aufgrund der ergänzenden Schmerzhemmung durch die NRI-Komponente kommt Tapentadol mit einer vergleichsweise geringen Affinität am μ-Rezeptor aus und ist trotzdem genauso stark wirksam wie ein klassisches Opioid, beispielsweise Oxycodon. Folge: Viel weniger opiodtypische Nebenwirkungen, wie z.B. Obstipation, Übelkeit oder Erbrechen (im Vergleich zu Oxycodon). 2 „Bei der pharmakologischen Einordnung der Substanz müssen wir immer berücksichtigen, dass es sich um überaus potentes Analgetikum handelt, das zur Behandlung starker Schmerzen sehr geeignet ist“, so Baron weiter.

Dr. Gonzalo Diaz Reganon von der Pain Unity am La Moraleja Hospital in Madrid hat folgende Erfahrungen gemacht: „Tapentadol bietet meiner Ansicht nach gegenüber anderen Analgetika deutliche Vorteile. Besonders hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang vor allem die geringe Nebenwirkungsrate.“ Bei der Einstellung Vormedikation berücksichtigen Bei der Einstellung auf Tapentadol sollte die Vormedikation immer berücksichtigt werden. Bei opioidnaiven Patienten ist zu Anfang in der Regel eine niedrige Dosierung (2 x 50 mg/d) zu empfehlen, die dann innerhalb von 3 Tagen gesteigert werden kann – angepasst an den Bedarf des Patienten.1 „Wenn als Vormedikation bereits ein starkes Schmerzmittel wie zum Beispiel ein Opioid genutzt wurde, ist es im Normalfall sinnvoll, etwas höher zu dosieren“, beschreibt Dr. Kai-Uwe Kern vom Schmerz-Zentrum Wiesbaden. Die zugelassene Höchstdosierung von Palexia® retard ist 2x 250 mg/d. 1


Referenzen

  1. Grünenthal GmbH. Fachinformation Palexia® retard. Stand: August 2010.
  2. Tzschentke et al. Drugs of today 2009, 45(7):483−496.
  3. Kress H. Eur J Pain 2010,781−783.
  4. Buynak R et al. Efficacy and Safety of Tapentadol Extended Release for the management of Chronic Low Back Pain: Results of a Prospective, Randomized, Double-blind, Placeboand Active-controlled Phase III Study. Expert Opin. Pharmacother. 2010; 11 (11): 1–18

Quelle: Pressekonferenz der Firma Grünenthal zum Thema „Moderne Schmerztherapie in Europa – Internationale Erfahrungen im Überblick“ am 19.06.2012 in München (tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…