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Stalevo® – Feineinstellung und Therapieflexibilität verbessern
Nichtmotorische Wearing-off-Symptome bei Parkinson früh behandeln
Hamburg (27. September 2012) – Dass sich ein Wearing-off, also das Nachlassen der Medikamentenwirkung gegen Ende des Dosisintervalls, bei Parkinson-Patienten bereits sehr früh entwickelt, zeigen mehrere Untersuchungen: In der Studie ELLDOPA betraf dies nach einer nur neunmonatigen Behandlung mit herkömmlichem Levodopa (600 mg/d) bereits 30 % der Teilnehmer. Dabei stellt ein Wearing-off, das ja mehrmals am Tage auftreten kann, für die Mehrheit der Patienten ein großes Problem ihrer Levodopa-Therapie dar.
Außer unter den motorischen Beeinträchtigungen leiden die Betroffenen auch unter verschiedenen nicht-motorischen Symptomen des Wearing-off. In der jüngeren Phase-IV-Studie SENSE mit 113 auswertbaren Teilnehmern betraf dies mehr als vier von fünf Patienten (82 %). Unter ihnen befand sich, ebenso wie im Gesamtkollektiv, jeweils etwa die Hälfte in einem frühen bzw. fortgeschrittenerem Krankheitsstadium, d.h. wiesen einen Hoehn und Yahr (H&Y)-Wert von ≤ 2 bzw. ≥ 2,5 auf. Die erst im H&Y-Stadium von maximal zwei befindlichen Patienten berichteten beispielsweise schon zu jeweils 51 % Schmerzen/Gliederschmerzen und Benommenheit/verlangsamtes Denken. Zu 42 % wiesen sie Stimmungsschwankungen und zu 22 % Angstgefühle/Panikattacken auf. Auch diese den Patienten oft sehr stark belastenden Symptome lassen sich mit LCE wirksam behandeln. Durch diese Therapie, die die Bioverfügbarkeit von Levodopa maßgeblich erhöht, werden insbesondere die tiefen Täler („Troughs”) der Wirkstoff-Plasmakonzentrationen gegenüber herkömmlichem Levodopa verringert und die Versorgung des Gehirns mit dem Medikament verbessert.
Bei Patienten mit Wearing-off nehmen die täglichen Zeiten im Off ab und die On-Zeiten zu. Die gute symptomatische Wirkung des pharmakokinetisch optimierten und damit wirksameren Levodopa zeigt auch die oben genannte SENSE-Studie: Nur sechs Wochen nach der offenen Umstellung von herkömmlichem Levodopa (Levodopa/Benserazid oder Levodopa/Carbidopa) auf das – gut vertragene – LCE als Einzeltablette hatten 77 % der Patienten eine signifikante Gesamtbesserung (nach Clinical Global Impression of Change, CGI-C) festgestellt. Die Werte der Unified Parkinson’s Disease Rating Scale (UPDRS) für die Motorik (Teil III) und die Aktivitäten des täglichen Lebens (Teil II) sowie die Lebensqualität (nach einer Visuell-Analog-Skala, VAS) hatten sich ebenfalls signifikant gebessert. Darüber hinaus waren auch die mit dem Patientenfragebogen Wearing-off-Questionnaire mit 9 Items (WOQ-9) erfassten Symptome deutlich zurückgegangen – sowohl in allen fünf motorischen als auch in allen vier nicht-motorischen Kategorien.
Offenkundig lassen sich die nicht-motorischen Wearing-off-Symptome gerade bei früher Therapie sehr wirksam behandeln: Bei 75 % der Teilnehmer im H&Y-Stadium ≤ 2 verringerten sich die Stimmungsschwankungen unter LCE maßgeblich, Schmerzen Gliederschmerzen, Benommenheit/verlangsamtes Denken und Angstgefühle/Panikattacken hatten durch die Umstellung bei 37 %, 33 % bzw. 46 % der Betroffenen abgenommen. Dabei fiel die Ansprechrate – signifikant oder tendenziell – bei drei der vier Wearing-off-Symptome höher aus, wenn die optimierte Levodopa-Therapie bei Patienten begonnen wurde, die noch einen H&Y-Wert ≤ 2 aufwiesen – beispielsweise betrug die Responserate bei den Stimmungsveränderungen 75 % vs. 29 % (p = 0,002). In der Tat war das niedrigere H&Y-Stadium in dieser, den Behandlungsalltag gut widerspiegelnde Studie, der stärkste Voraussagefaktor für eine Besserung der nicht-motorischen Wearing-off-Symptome.
Die große Bedeutung dieser Symptome für die Patienten zeigt sich in einer wichtigen Korrelation: Bei einem jeweils sehr hohen Anteil von 89 bis 100 % der Patienten, bei denen sich ein nicht-motorisches Symptom verringerte, verbesserte sich auch die Gesamtbewertung nach CGI-C. Diesen Studiendaten zufolge sollten also – gerade die nicht-motorischen – Wearing-off-Symptome möglichst rasch erkannt und adäquat behandelt werden. Das zur Therapie des Wearing-off als eine First-line-Option empfohlene LCE5 kann nicht nur die Motorik der Patienten, die ADL und ihre Lebensqualität signifikant verbessern, früh eingesetzt kann es außer den motorischen auch die belastenden nichtmotorischen Symptome des Wearing-off wirksam verringern – und damit zur Besserung des Gesamtzustands der Patienten und ihrer Lebensqualität beitragen.
War LCE (Stalevo®) bisher in den sechs Dosisstärken mit 50, 75, 100, 125, 150 und 200 mg Levodopa verfügbar, wurde das Dosisspektrum für die maßgeschneiderte Anpassung an die Patientenbedürfnisse um die Tablette mit 175 mg Levodopa erweitert. Während die Zubereitung mit 200 mg Levodopa oft verordnet wird, um den Nachtschlaf der Patienten positiv zu beeinflussen, werden mit der neuen Stärke die Möglichkeiten der Feineinstellung und Therapieflexibilität im höheren Dosisbereich noch einmal verbessert.
Quelle: Orion Pharma, 27.09.2012 (tB).