Tod durch parenterale Ernährung?

Patienten unter einer parenteralen Ernährung haben doppelt erhöhtes Sterberisiko

 

Wien, Österreich – Bei einer Beobachtungsstudie wurden 399 Patienten mit schwerer Sepsis oder septischem Schock, bei denen der Einfluss der Art der Ernährungstherapie (enteral, parenteral, enteral und parentreal bzw. keine Ernährung) auf die Prognose untersucht (Gunnar E, Schädler D, Engel C, et al; Crit care Med 2008; 36: 1762-7). Dass Ergebnis zeigte auf, dass Patienten, die parenteral oder parenteral und enteral ernährt wurden, eine schlechtere Prognose hatten. Offensichtlich waren die Patienten, die ausschliesslich oder ergänzend parenteral ernährt wurden, schwerer kank, hatten mehr abdominale Probleme und eher einen septischen Schock.

 

Aus dieser Studie könne geschlossen werden, so Wilfred Druml, Abteilung für Nephrologie Medizinische Universität Wien, dass die künstliche Ernährung an vielen Intensivstationen noch nicht Leitlinien-konform vorgenommen werde und verbesserungswürdig sei. Die parenterale Ernährung habe tausenden Patienten ein Überleben ermöglicht. Enterale und parenterale Ernährung seien keine konkurrierenden Methoden, sondern sich gegenseitig ergänzende Massnahmen. Wenn die angestrebte enterale Ernährung nicht oder nicht vollständig möglich sei, dann sei und bleibe die ergänzende oder vollständig parenterale Ernährung die Ernährungsmethode der Wahl.

 

Prof. Dr. Wilfred Druml
Abteilung für Nephrologie
Medizinische Universität Wien
wilfred.druml@meduniwien.ac.at

 


 

Quelle: Druml, Wilfred: "Tod durch parenterale Ernährung?". Intensiv-News Schweiz, 3/09, S. 16-17.

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