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Wenn Unruhe zum Alltag wird:
Das Restless Legs Syndrom quält Millionen
„Als die Symptome schlimmer wurden, war es für mich unmöglich, ein Konzert zu besuchen. Ich war unfähig still zu sitzen. Die Menschen um mich herum starrten mich einfach nur an und schüttelten den Kopf*, beschreibt Juan, ein RLS‑Patient das Drama seines Alltags. Beschränkt in den Aktivitäten und fast noch tragischer ‑ gesellschaftlich ausgegrenzt.
Das „Syndrom der ruhelosen Beine" (Restless Legs Syndrom, kurz: RLS) ist eine neurologische Erkrankung, die mit einem andauernden Bewegungsdrang der Beine und manchmal auch der Füße einhergeht. Es kommt im Zustand der Ruhe zum Ziehen, Spannen oder Kribbeln in den Extremitäten, vornehmlich in Beinen und Füßen. Aus diesen störenden Empfindungen entwickelt sich der unwiderstehliche Drang, die Muskulatur zu bewegen. Besonders belastend ist dieser Bewegungsdrang am späten Abend oder in der Nacht: Von einem ruhigen Einschlafen kann dann nämlich keine Rede mehr sein. „Ich kann im Durchschnitt drei Stunden in der Nacht schlafen, was mich tagsüber sehr müde werden lässt. Nachts gehe ich im Haus umher, ebenso wie tagsüber, wenn ich versuche, die Symptome zu reduzieren," berichtet Juan und fasst zusammen: „Die meiste Zeit über kämpfe ich mit der Müdigkeit und bin oft auch depressiv."
Wahrscheinlich kennen Sie ja auch einen Betroffenen
Der Teufelskreis der Erkrankung, die schon seit dem 18. Jahrhundert von Wissenschaftlern beschrieben wird, ist für Millionen Menschen unglaublicher Alltag: Die körperliche Unruhe verhindert den Schlaf, die Müdigkeit kann dann zu seelischen Problemen führen, die wiederum keine innerliche Balance und Ruhe ermöglichen. Es wird geschätzt, dass ca. 2 Prozent der deutschen Bevölkerung von einem behandlungsbedürftigen Restless Legs Syndrom betroffen sind. Das entspräche ca, 1.600.000 Betroffenen ‑ alleine in der Bundesrepublik Deutschland. Die Wahrscheinlichkeit, einen Betroffenen zu kennen oder in der eigenen Familie zu haben, ist erstaunlich hoch.
Facharzt‑Wissen gefragt
Oft dauert es Jahre, bis die Patienten als RLS ‑ Kranke erkannt werden. Die Diagnose gestaltet sich oft als schwierig und erfordert viel fachliches Know How, z. B. eines Neurologen. Der unterscheidet zwischen einem idopathischen und einem sekundären Restless Legs Syndrom. Bei der ersten Form ist die Ursache unbekannt: Störungen im Dopamin‑ und/oder Eisenstoffwechsel werden vermutet. Aber auch genetische Aspekte könnten eine Rolle spielen. Hormonveränderungen, Stoffwechselstörungen, Eisenmangel oder auch neurologische Erkrankungen können dem sekundären RLS zugrunde liegen. Das Restless Legs Syndrom kann sich entsprechend dann verbessern, wenn die Ursache behoben werden kann.
Moderne Medizin hält Lösung bereit
Einen lebenswerten Alltag können RLS Kranke wieder erleben: Grundsätzlich hat sich nämlich herausgestellt, dass die Medikamente, die bei Parkinson helfen, auch bei RLS erfolgreich eingesetzt werden können. So kann das sogenannte L‑Dopa, eine Vorstufe des Botenstoffs Dopamin, und auch die Dopaminagonisten in relativ geringer Dosierung bereits für etwas mehr „Ruhe" im Leben der RLS Patienten sorgen.
Verschiedene Darreichungsformen von Medikationen stehen dem RLS‑Patienten zur Verfügung: Er kann auf orale Präparate wie Tabletten oder Kapseln genauso zurückgreifen wie auf ein Pflaster, das jetzt auch für die Therapie von idiopathischem RLS zugelassen ist. Das Pflaster wird jeden Tag neu auf eine wechselnde Hautstelle aufgeklebt und ist gut sichtbar. Vorteil: Eine fehlende Medikamentenzufuhr, wie z.B. ein schlichtes Vergessen würde sofort auffallen. Für die richtige Diagnose und Therapie sollte immer der Neurologe eingeschaltet werden.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.rls-gut-behandeln.de
Quelle: Pressekonferenz der Firma UCB Pharma zum Thema „Restless Legs Syndrom – Viele Patienten sind auf der Suche nach der optimalen Therapie“ am 09.06.2010 in Hamburg (Yupik PR) (tB).