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Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH)
Zusätzlicher Schutz vor der neuen (A/H1N1)-Influenza durch Händedesinfektion
Berlin (2. August 2009) – Aufgrund von verschiedenen Rückfragen präzisiert die DGKH ihre Pressemitteilung vom 27.7.2009. Zusätzlich wurde die berücksichtigte Literatur ergänzt. Die Aussage zur Wirkungslosigkeit des Händewaschens bezog sich auf die Wirkung des Händewaschens als alleinige antiepidemische Maßnahme zur Händehygiene ohne Berücksichtigung der Händedesinfektion zur Kontrolle einer Influenza-Pandemie. Von Beginn des Auftretens der neuen (A/H1N1)-Influenza hat die DGKH darauf hingewiesen, dass die Empfehlung zum Händewaschen auch unter Berücksichtigung der aktuellen Literatur und in Übereinstimmung mit den Empfehlungen der US-amerikanischen Gesundheitsbehörden ergänzungsbedürftig ist(1-12).
Da die Zahl der Erkrankten ansteigt, weist die DGKH nochmals mit Nachdruck darauf hin, dass die entscheidende Maßnahme zur Vermeidung der Weiterverbreitung der Krankheit neben einer spezifischen Impfung und dem Händewaschen die Händedesinfektion ist.
Folgende Unterschiede bestehen zwischen Händewaschen und Händedesinfektion:
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Durch Händewaschen werden Influenza-Viren zwar wirkungsvoll von den Händen entfernt, so dass eine Schutzwirkung erzielt wird13, die Viren werden aber nicht sicher inaktiviert2-5! Durch Waschen der Hände am Waschbecken können Viren im und um das Waschbecken verteilt werden, wodurch sich ein Infektionsrisiko für die nachfolgenden Benutzer ergibt. In Waschräumen von Theatern, Fußballstadien, Konzerthäusern und Kinos ist das Infektionsrisiko wegen der hohen Benutzungsfrequenz besonders hoch! In einer Vielzahl von Situationen, in denen die Hände kontaminiert worden sind, ist das Waschen der Hände nicht möglich, z.B. in Bus, U-Bahn, S-Bahn, in öffentlichen Gebäuden nach Griffkontakt z.B. mit dem Treppengeländer oder im Supermarkt nach Handkontakt mit dem Griff des Einkaufswagens. Daher ist in Situationen, in denen Waschbecken, Wasser und Seife nicht verfügbar sind, die Händedesinfektion die einzige Möglichkeit, sich zu schützen.
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Durch die Händedesinfektion werden Influenza-Viren noch auf den Händen innerhalb von 15- 30 Sekunden inaktiviert. Sie ist daher eine wirkungsvolle Maßnahme zur Inaktivierung von Influenza- Viren, deren Wirksamkeit durch Laboruntersuchungen bestätigt ist.
Desinfektionsmittel für Hände gibt es in jeder Apotheke in kleinen Plastikflaschen, die in die kleinste Damenhandtasche und in jedes Sakko passen. Die Händedesinfektion kann zu jeder Zeit und an jedem Ort ohne Waschbecken, Wasser und Seife durchgeführt werden und sollte für die Dauer von 30 Sekunden durchgeführt werden.
Händedesinfektion schützt zusätzlich vor der neuen (A/H1N1)-Influenza
und kann an jedem Ort durchgeführt werden!
Literatur
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Abe M, Kaneko K, Ueda A, Otsuka H, Shiosaki K, Nozaki C, et al. Effects of several virucidal agents on inactivation of influenza, Newcastle disease, and avian infectious bronchitis viruses in the allantoic fluid of chicken eggs. Jpn J Infect Dis 2007;60(6):342-6.
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Alphin RL, Johnson KJ, Ladman BS, Benson ER. Inactivation of avian influenza virus using four common chemicals and one detergent. Poult Sci 2009;88(6):1181-5.
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Bizhanov GI, Kastrikina LN, Lonskaya NI, Popov VF. Influence of detergents on measurement of influenza A virus haemagglutinin content in inactivated influenza vaccine by single radial immunodiffusion. Acta Virol 1988;32(3):252-60.
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Contreras PA, Sami IR, Darnell ME, Ottolini MG, Prince GA. Inactivation of respiratory syncytial virus by generic hand dishwashing detergents and antibacterial hand soaps. Infect Control Hosp Epidemiol 1999;20(1):57-8.
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Grayson ML, Melvani S, Druce J, Barr IG, Ballard SA, Johnson PD, et al. Efficacy of soap and water and alcohol-based hand-rub preparations against live H1N1 influenza virus on the hands of human volunteers. Clin Infect Dis 2009;48(3):285-91.
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Kampf G, Kramer A. Epidemiologic background of hand hygiene and evaluation of the most important agents for scrubs and rubs. Clin Microbiol Rev 2004;17(4):863-93, table of contents.
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Kampf G, Steinmann J, Rabenau H. Suitability of vaccinia virus and bovine viral diarrhea virus (BVDV) for determining activities of three commonly-used alcoholbased hand rubs against enveloped viruses. BMC Infect Dis 2007;7:5.
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Li JZ, Mack EC, Levy JA. Virucidal efficacy of soap and water against human immunodeficiency virus in genital secretions. Antimicrob Agents Chemother 2003;47(10):3321-2.
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Mori K, Hayashi Y, Akiba T, Noguchi Y, Yoshida Y, Kai A, et al. [Effects of hand hygiene on feline calicivirus inactivation and removal as norovirus surrogate treated with antiseptic hand rubbing, wet wipes, and functional water]. Kansenshogaku Zasshi 2007;81(3):249-55.
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Oxford JS, Potter CW, McLaren C, Hardy W. Inactivation of influenza and other viruses by a mixture of virucidal compounds. Appl Microbiol 1971;21(4):606-10.
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Sickbert-Bennett EE, Weber DJ, Gergen-Teague MF, Sobsey MD, Samsa GP, Rutala WA. Comparative efficacy of hand hygiene agents in the reduction of bacteria and viruses. Am J Infect Control 2005;33(2):67-77.
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Jefferson T, Foxlee R, Del Mar C, Dooley L, Ferroni E, Hewak B, et al. Physical interventions to interrupt or reduce the spread of respiratory viruses: systematic review. BMJ 2008;336(7635):77-80.
Quelle: Pressemitteilung der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) vom 02.08.2009.