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BERLIN-CHEMIE AG
Perspektiven für eine bessere Versorgung von Menschen mit Diabetes
Berlin-Adlershof (10. April 2019) – Mit dem Anspruch, dass Diabetes und ein gutes Leben zusammenpassen sollen, bietet die BERLIN-CHEMIE AG nicht nur moderne Medikamente, die State of the Art in der Diabetestherapie sind. Im Portfolio sind zudem hochwertige Fortbildungen für Ärzte und Diabetesteams, innovative Schulungsprogramme für Diabetespatienten und digitale Angebote wie das Patientenbegleitprogramm TheraKey®, mit dem die BERLIN-CHEMIE AG in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt hat. Das Unternehmen will gemeinsam mit Experten seine Erfahrungen einbringen, um die digitale Transformation der Diabetologie weiter voranzutreiben. Am Firmensitz in Berlin-Adlershof wurden nicht nur neue Daten zu den Diabetes-Produkten vorgestellt, sondern auch spannende Einblicke in neue Projekte aus dem Bereich der Digitalisierung gegeben.
Das Maß für eine erfolgreiche Diabetestherapie ist immer der Patient. Deshalb ist für die BERLIN-CHEMIE AG der Patient Dreh- und Angelpunkt vieler Entwicklungen und Angebote, die Ärzte und Diabetesteams bei der Versorgung ihrer Patienten unterstützen. Von den Schulungsmodulen für Fachgruppen und Patienten über moderne medikamentöse Therapien bis hin zu den Blutzuckermessgeräten und Insulinapplikationshilfen bietet die BERLIN-CHEMIE AG ein umfassendes Portfolio, das eine moderne Diabetestherapie sicherstellt. Doch darauf ruht sich das Unternehmen nicht aus: Mit innovativen digitalen Angeboten und Zukunftsprojekten will die BERLIN-CHEMIE AG mit dazu beitragen, den Digitalisierungsprozess in der Diabetologie voranzutreiben, um so die Therapie und Versorgung weiter zu verbessern.
Moderne Medikamente für eine bestmögliche Versorgung
Unter dem Vorsitz von Prof. Dr. med. Thomas Haak, Bad Mergentheim, gaben Diabetesexperten ein Update zu etablierten Behandlungsmöglichkeiten mit oralen Antidiabetika und der Behandlung mit hochkonzentrierten Mahlzeiteninsulinen. Dr. Stefan Arndt, niedergelassener Diabetologe aus Rostock, stellte neue Daten zu den etablierten Behandlungsmöglichkeiten im Bereich der oralen Antidiabetika bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 vor.
Vorteile von hochkonzentriertem Mahlzeiteninsulin
Dr. med. Ralph Achim Bierwirth, Diabetologe aus Essen, erläuterte, inwieweit eine korrekt durchgeführte Spritztechnik in Kombination mit einem hochkonzentrierten Mahlzeiteninsulin (z. B. Liprolog® 200 E/ml KwikPen+) ein wichtiger Faktor für eine erfolgreiche Insulintherapie sein kann: „Die Umstellung auf ein hochkonzentriertes Insulin ab 20 Einheiten pro Tag kann Patienten die korrekte Umsetzung ihrer Insulintherapie erleichtern und mit positiven Effekten auf die Stoffwechsellage verbunden sein“, führte Bierwirth aus. Er stellte die Daten einer randomisierten, offenen, monozentrischen Vergleichsstudie im Crossover-Design vor.
Die Ergebnisse zeigten, dass unter Insulin lispro 200 E/ml KwikPen im direkten Vergleich zu Insulin lispro 100 E/ml KwikPen nach zwölfwöchigem Studienverlauf der HbA1c signifikant stärker gesenkt und die Hypoglykämieraten sowie der Nüchternblutzucker verbessert werden [1]. „Ein Effekt, der aufgrund der Halbierung des Volumens und der leichteren Bedienung des Pens erklärt werden könnte“, so Bierwirth. Beides könnte dazu führen, dass die Patienten ihre Insulintherapie zuverlässiger zu Hause durchführen können. „Ein Großteil der Patienten gab in der Studie auch an, nun erstmals die verordnete Insulindosis vollständig injizieren zu können“, erklärt Bierwirth. Eine Therapie, die zuverlässiger ausgeführt werden kann, bedeute in der Folge eine bedarfsgerechte Zuführung von Insulin und kann zu einer guten Blutzuckereinstellung führen, so der Diabetologe.
Korrekte Durchführung des Rotationsschemas erleichtern
In der Insulintherapie ist es zudem wichtig, dass Patienten den empfohlenen Injektionsstellenabstand einhalten. Dies soll ein spezielles Spritzrotationsschema gewährleisten. Denn wird Insulin immer wieder in dieselbe Hautstelle injiziert, kann an dieser Stelle eine Lipohypertrophie – eine Vermehrung des subkutanen Fettgewebes – entstehen [2]. In diesem veränderten Gewebe ist die Insulinresorption im Vergleich zu gesunden Hautstellen reduziert und die Wirkung des injizierten Insulins zur effektiven Blutzuckersenkung nicht ausreichend [3]. So korreliert das Auftreten von Lipohypertrophien häufig mit erhöhten postprandialen Werten [3].
„Mit einem hochkonzentrierten Mahlzeiteninsulin könnte Patienten die korrekte Durchführung der empfohlenen Spritzrotation erleichtert werden“, erläuterte Bierwirth. Da sich Insulin bei der Injektion flächig ausbreitet, steigt der Durchmesser des Insulindepots mit zunehmendem Insulinvolumen. Durch das reduzierte Injektionsvolumen wird die Injektionsstelle kleinflächiger [4] und demzufolge ist das Risiko einer Überlappung mit kleinflächigen Insulindepots geringer. Bei Patienten mit hohen Einzeldosen kann zudem das Dosissplitting entfallen. Dadurch steht zusätzlich mehr Hautfläche für die Injektionen zur Verfügung, was eine zusätzliche Erleichterung der richtigen Durchführung der Spritzstellenrotation darstellt.
Neue Perspektiven durch die Digitalisierung
Durch die regelmäßige Blutzuckermessung und Insulinberechnung werden bei der Behandlung des Diabetes große Datenmengen generiert. Experten sehen deshalb ein großes Potenzial für digitale Anwendungen in der Diabetologie und sind sich zugleich darüber einig, dass dieses Potenzial derzeit noch zu wenig genutzt wird. Digitalisierung kann zu einer besseren Vernetzung aller an der Therapie beteiligten Gruppen (Ärzte, Patienten, Versorger etc.) beitragen. Digitalisierung kann auch die Qualität der medizinischen Behandlung verbessern, weil Ärzte viel mehr Informationen über die Stoffwechsellage des Patienten erhalten und mit Hilfe intelligenter Software analysieren können. Auch im Bereich der Diabetesprävention und -schulung, in der Forschung (big data) und bei der Entwicklung neuer Technologien (artificial pancreas, closed loop) eröffnet die Digitalisierung neue Möglichkeiten, die Diabetesbehandlung und -therapie zu verbessern. Die BERLIN-CHEMIE AG hat sich deshalb entschlossen, den Digitalisierungsprozess in der Diabetologie voranzutreiben.
„Zukunftsboard Digitalisierung“ identifiziert Chancen und Risiken der Digitalisierung
Mit dem Zukunftsboard Digitalisierung (zd) unterstützt das Unternehmen eine Initiative von Experten, die aufzeigt, welche Chancen und welchen Nutzen der Digitalisierungsprozess bietet, aber auch welche Risiken damit verbunden sein können. Das zd hat insgesamt neun feste Mitglieder**. „Das zd ist eine Plattform von Diabetes-Experten aus Klinik und Praxis, Krankenkassen und Patienten“, erklärt Boardmitglied Dr. med. Winfried Keuthage, Diabetologe aus Münster.
„Unser Ziel ist es, Trends in der Diabetologie zu identifizieren und digitale Tools für den Praxisalltag zu bewerten.“ Hierzu habe das zd, mit Unterstützung der BERLIN-CHEMIE AG, verschiedene Projekte gestartet:
- Mit dem Anfang 2019 erstmals erschienenen Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes (D.U.T) will das zd sowohl über neue Entwicklungen im Bereich Digitalisierung und Technologie informieren als auch das jeweils aktuelle Stimmungsbild zur Digitalisierung bei Diabetologen in Klinik und Praxis wiedergeben. Der D.U.T wird jährlich erscheinen und auch Veränderungen in der Einstellung zur Digitalisierung dokumentieren. Neben wissenschaftlichen Publikationen werden durch das zd auch praxisorientierte Broschüren und digitale Informationsmaterialien für die Anwendung in der Praxis erarbeitet.
- Mit dem bytes4diabetes-Award hat das zd mit Unterstützung der BERLIN-CHEMIE AG einen Preis ausgelobt, der den Digitalisierungsprozess weiter vorantreiben soll und innovative digitale Lösungen auszeichnet. „Wir wollen Projekte, Produkte und Systeme identifizieren, die das Leben von Menschen mit Diabetes erleichtern und ihnen helfen, den Alltag mit der Erkrankung zu bewältigen“, erläutert Keuthage. Für den Award können sich Forschungseinrichtungen, Praxen, Kliniken, Universitäten, Unternehmen, Startups und Einzelpersonen, die den „Diabetes digital denken“, bewerben. Kreative Lösungen werden mit Preisen in Höhe von 25.000 Euro ausgezeichnet. Die Art der Förderung richtet sich nach den Bedürfnissen der Preisträger: „Vor allem Startups brauchen einen erfahrenen Mentor, um den Markteinstieg zu schaffen und ihre Ideen weiterzuentwickeln. Hier können wir mit unserer jahrelangen Erfahrung im Diabetesmarkt und unserem Experten-Netzwerk Unterstützung anbieten“, so Michael Bollessen, Produktgruppenleiter Diabetes (Marketing) bei der BERLIN-CHEMIE AG. Unter www.bytes4diabetes.de kann man sich für den Award bewerben. Einreichungsschluss ist der 31. Juli 2019.
- Weitere Informationen über das Zukunftsboard Digitalisierung und über die Projekte finden Sie unter: www.zukunftsboard-digitalsierung.de
Anmerkungen
* Für erwachsene Patienten mit Diabetes mellitus, die täglich > 20 Einheiten kurzwirksames Insulin benötigen.
** Prof. Dr. Lutz Heinemann, Neuss, Sabine Hochstadt, Potsdam, Dr. Winfried Keuthage, Münster, Dr. Jens Kröger, Hamburg, Prof. Dr. Bernhard Kulzer, Diabetes Zentrum Bad Mergentheim, Dr. Andreas Lueg, Hameln, Dr. Hansjörg Mühlen, Duisburg, Dr. Nikolaus Scheper, Marl, Lisa Schütte, Kassel.
Literatur
- Gentile S et al. Expert opinion on drug safety 2018;17(5): 445-450
- Blanco M et al Diabetes & Metabolism 2013; 39: 445-453
- Famulla S et al. Diabetes Care 2016; 39(9): 1486-1492
- Leuenberger JP et al. Journal of Diabetes Science and Technology 2013; 7 (1): 227-237
- D.U.T – Digitalisierungs- und Technologiereport Diabetes 2019, hrsg. v. Bernhard Kulzer und Lutz Heinemann, 1. Auflage 2019. Verlag Kirchheim, Mainz 2019
Antidiabetika und Engagement der BERLIN-CHEMIE AG
Die BERLIN-CHEMIE AG, die zur weltweit agierenden MENARINI-Gruppe gehört, wurde 1990 gegründet. Die Wurzeln des Berliner Unternehmens reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück – bereits in der fünften Generation werden hier Arzneimittel entwickelt und hergestellt, wobei Antidiabetika stets eine wichtige Rolle spielten. Das Produktportfolio in diesem Bereich umfasst orale Antidiabetika, Analog- und Humaninsuline, Applikationshilfen und Blutzuckermessgeräte.
Mit einer Vielzahl von zusätzlichen Leistungen für die Praxis und die Patienten bietet die BERLIN-CHEMIE AG Hilfestellungen für den Praxisalltag. Insbesondere durch die Entwicklung von Diabetes-Schulungsprogrammen wie INPUT (dem ersten produktunabhängigen Schulungs- und Behandlungsprogramm für Menschen mit Insulinpumpentherapie), PRIMAS (Ein Schulungs- und Behandlungsprogramm für ein selbstbestimmtes Leben mit Typ-1-Diabetes), HyPOS (Hypoglykämie – Positives Selbstmanagement, Unterzuckerungen besser wahrnehmen, vermeiden und bewältigen), SGS (Strukturierte Geriatrische Schulung), DELFIN (Das Elternprogramm für Familien von Kindern mit Diabetes) und engagiert sich das Unternehmen für eine verbesserte Patientenversorgung.
Die BERLIN-CHEMIE AG ist sich als forschendes Pharmaunternehmen ihrer wissenschaftlichen und sozialen Verantwortung bewusst. Der SilverStar Förderpreis unterstützt seit 2011 Projekte und Initiativen, die zu einer verbesserten Versorgung und Erhöhung der Lebensqualität älterer Menschen mit Diabetes beitragen. Mit dem jährlich vergebenen Menarini Preis werden seit 2001herausragende wissenschaftliche Projekte mit dem Forschungsschwerpunkt Diabetes gefördert.
Quelle: Berlin-Chemie, 10.04.2019 (tB).