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DGF
Warnung vor „Schnäppchenangeboten“ in der Intensivpflege
Berlin (6. März 2012) – Die Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste zeigt sich tief besorgt um die zukünftige pflegerische Versorgung der Intensivpatienten. Das veröffentlichte Ausbildungsangebot des Klinikverbundes Südwest, bei dem Absolventen in einem grundständigen Lehrgang zur sogenannten Intensivfachkraft ausgebildet werden sollen, zeigt die Konzeptionslosigkeit mancher Klinikträger zum Fachkräftemangel auf den Intensivstationen.
Anstatt sich Gedanken um die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Anerkennung der Pflegenden in ihrem Unternehmen zu machen, signalisieren sie hiermit den Fachpflegenden ein verheerendes Zeichen im Hinblick auf Wertschätzung ihrer bisher erfolgten Arbeitsleistung. „Dies ist ein Schlag ins Gesicht jeder fünfjährig weitergebildeten Fachpflegenden“, so Lothar Ullrich, Vorsitzender der DGF. „Wenn weiterhin jeder Geschäftsführer einer Klinik meint, er könne sich seine eigenen Weiterbildungen ohne eine Anbindung an nationale und internationale Bildungsstandards basteln, müssen wir uns um die Zukunft der Pflege in Deutschland keine Sorgen mehr machen – denn sie wird leider keine mehr haben!“
In diesem hochkomplexen Arbeitsfeld, in dem hoch qualifizierte Pflegende einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, dass Patienten nach schweren Unfällen und lebensbedrohlichen Krankheitsbildern überleben können, ist die Herabsetzung des Bildungsniveaus „lebensgefährlich“. Schwerstkranke Patienten haben mit Recht den Anspruch kompetent, sicher und professionell auf der Intensivstation versorgt zu werden.
Als Fachgesellschaft rufen wir junge Menschen auf, diese „Art von Schmalspurausbildung“ zu boykottieren, da sie unweigerlich in eine Sackgasse führt. Ohne staatliche Anerkennung und demzufolge rechtlicher Sicherheit drohen haftungs- und versicherungsrechtliche Probleme für die Absolventen.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Fachkrankenpflege und Funktionsdienste (DGF), 06.03.2012 (tB).