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Effektive und umfassende Behandlung von Tumorschmerzpatienten
Schmerztherapie als essenzieller Bestandteil eines multimodalen Therapiekonzeptes
Hamburg (24. Oktober 2013) – Eine adäquate Versorgung von Krebspatienten geht weit über eine alleinige Tumortherapie hinaus. Gerade in fortgeschrittenen Krankheitsstadien gewinnt eine suffiziente Behandlung der Schmerzen – einschließlich der tumorbedingten Durchbruchschmerzen (tDBS) – an Bedeutung. Aufgrund ihres meist unberechenbaren Auftretens, der erheblichen Intensität und der kurzen Dauer erweist sich das Management von tDBS im klinischen Alltag als Herausforderung. Wie es gelingen kann, diese Schmerzspitzen, die trotz einer optimal eingestellten Behandlung der chronischen Tumorschmerzen auftreten, korrekt zu diagnostizieren und erfolgreich zu behandeln, erläuterten erfahrene Schmerzspezialisten auf einem Symposium im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses in Hamburg. Der Schlüssel für eine erfolgreiche Behandlung von tumorbedingten tDBS ist der Einsatz extraschnell wirksamer Opioidanalgetika, so genannter „Rapid Onset Opioids“ (ROOs) wie Fentanyl-Buccaltabletten (Effentora®), die von den Patienten bei den ersten Anzeichen einer Durchbruchschmerz-Attacke einfach und unkompliziert angewendet werden können.
Jeden Tag leiden in Deutschland ca. 220.000 Patienten mit Tumorerkrankungen an therapiebedürftigen Schmerzen [1], die in 90 % der Fälle mit den verfügbaren Therapieoptionen gut beherrscht werden könnten [2]. Dennoch gäbe es immer noch Defizite in der Tumorschmerztherapie, erläuterte Prof. Dr. med. Winfried Meißner, Jena. Neue schmerztherapeutische Herausforderungen entstünden auch durch längere Behandlungs- und Überlebenszeiten. Da Schmerzen für die Patienten einen zentralen Stellenwert haben und mit Einbußen an Lebensqualität, mit Angst und Autonomieverlust assoziiert sind, sei eine sorgfältige Diagnose und Erfassung von Tumorschmerzen erforderlich. Meißner wies darauf hin, dass Schmerzqualität (neuropathisch, nozizeptiv), -intensität und das Zeitprofil der Schmerzen erfasst werden sollen. Der zeitliche Verlauf und der tageszeitliche Rhythmus der Schmerzen können dem Arzt wichtige Hinweise für die differenzialdiagnostische Abklärung und die Auswahl geeigneter Therapieverfahren geben. Am wichtigsten sei jedoch, im Gespräch mit dem Patienten immer wieder zu klären, ob die Balance zwischen erwünschten und eventuellen unerwünschten Wirkungen der Schmerztherapie akzeptabel sei. Die Erfassung individuell relevanter schmerzbedingter Beeinträchtigungen sei dafür in vielen Fällen hilfreicher als die alleinige Frage nach der Schmerzintensität, da sie ein Integral über die verschiedenen Aspekte der schmerz- und therapiebedingten Einschränkungen darstellen könne.
Tumordurchbruchschmerzen benötigen eine spezifische Therapie
Unzureichend behandelte Tumorschmerzen können den Zustand des Patienten und seine Lebensqualität erheblich verschlechtern und auch die verbleibende Lebenszeit verkürzen, gab Dr. Stefan Wirz, Bad Honnef, zu bedenken. Selbst wenn die Schmerzen erkannt und differenzialdiagnostisch zugeordnet seien, sei ihre Behandlung oftmals eine Herausforderung. Therapieziel ist die Reduktion der Schmerzen auf ein für den Patienten individuell erträgliches Maß. Während chronische Tumorschmerzen mit lang wirksamen Stufe-III-Analgetika gut behandelt werden können, sind diese Medikamente bei tumorbedingten DBS nicht geeignet. Gerade im Management von tDBS gebe es in der Routineversorgung noch erhebliche Defizite, so Wirz. Diese Schmerzattacken treffen den Patienten trotz gut eingestellter Basisanalgesie ohne jegliche Vorwarnung, erreichen innerhalb von 3 bis 5 Minuten maximale Intensität und klingen dann schnell wieder ab [3].
Bei dem Einsatz konventioneller nicht retardierter Opioide (Short Acting Opiods, SAOs) kommt der analgetische Effekt laut Wirz zu spät. Dennoch werden in Deutschland 85 % aller diagnostizierten tDBS mit SAOs behandelt [4]. Um eine schnelle und adäquate Schmerzlinderung zu erreichen, sollte das pharmakokinetische Profil eines geeigneten Analgetikums mit dem Zeitverlauf einer typischen tDBS-Episode übereinstimmen. Diese Anforderungen werden von den Fentanyl Buccaltabletten (Effentora®), einem „Rapid Onset Opioid“ (ROO) in innovativer extraschnell wirksamen Galenik, erfüllt [5]. In klinischen Studien trat bereits 10 Minuten nach der Anwendung von Fentanyl Buccaltabletten eine signifikante Linderung von tDBS ein [6]. Nach den Ausführungen des Schmerztherapeuten ist die indikationsgemäße Anwendung von Fentanyl Buccaltabletten bei Krebspatienten mit eindeutig diagnostizierten tDBS und gut kontrolliertem Tumordauerschmerz auch im Alltag zuverlässig und sicher. Auch über einen Zeitraum von 12 Monaten zeigten Fentanyl Buccaltabletten ein anhaltend gutes Sicherheits- und Verträglichkeitsprofil [7].
Auch supportive Maßnahme in das Therapiekonzept integrieren
Zusätzlich zu der onkologischen Standardtherapie und einer effizienten Schmerztherapie sollten bereits frühzeitig supportive Maßnahmen in das Behandlungskonzept eingebaut werden, berichtete Prof. Dr. Christof Müller-Busch, ehemaliger ltd. Arzt der Abteilung für Anästhesiologie, Schmerztherapie und Palliativmedizin am Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, Berlin. Im Rahmen einer multimodalen und multidisziplinären Versorgung sollte auch das Management von Nebenwirkungen, Symptomlinderung und die psychischen und soziale Aspekten adressiert werden, um den Patienten ein Lebensende in Würde zu ermöglichen.
Literatur
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Heidemann E Schmerz 1999; 13: 249–252.
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Zech D et al. Therapiekompendium Tumorschmerz und Symptomkontrolle. Perimed-Spitta, Erlangen, 1992.
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Portenoy RK et al. Pain 1999; 81: 129134.
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Bertram L et al. Schmerz 2010; 24: 605–612.
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Slatkin NE et al. J Support Oncol 2007; 5: 327334.
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Weinstein SM et al. Cancer 2009; 115: 2571–2579.
Teva Specialty Medicines
Der Standort der Teva in Berlin ist auf die Vermarktung innovativer Arzneimittel ausgerichtet. Hier stehen patentgeschützte Arzneimittel aus den Bereichen Neurologie, Schmerz und Atemwegserkrankungen im Fokus. Das Originalprodukt Copaxone® aus der eigenen Forschung der Teva ist in Deutschland Marktführer im MS-Markt. Zum Unternehmen Teva mit Hauptsitz in Ulm gehört mit ratiopharm die meistverwendete und bekannteste Arzneimittelmarke Deutschlands. Als Firmenverbund sind Teva und ratiopharm die Nummer eins am europäischen Generikamarkt. Die rund 3.150 Teva-Mitarbeiter in Deutschland verteilen sich auf die Standorte Ulm, Blaubeuren/Weiler und Berlin.
Teva Pharmaceutical Industries Ltd. mit Firmensitz in Israel gehört zu den 15 größten pharmazeutischen Konzernen und ist auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Generika und patentgeschützten Medikamenten sowie Wirkstoffen spezialisiert. Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ist Weltmarktführer unter den Generikaunternehmen. Der Konzern beschäftigt weltweit über 46.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2012 einen Umsatz von 20,3 Milliarden US-Dollar.
Quelle: Symposium „Versorgung von Tumorschmerzpatienten – alles optimal in Deutschland?” von Teva Specialty Medicines im Rahmen des Deutschen Schmerzkongresses 2013, Hamburg, 24. Oktober 2013 (tB).