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Frühe und individuelle Behandlung von Fluktuationen
Europäischer Experten-Dialog: Unterschiede und Parallelen in der Parkinson-Therapie
Berlin (9. Mai 2014) – Auch wenn die symptomatische Therapie des Morbus Parkinson in Europa landesspezifische Besonderheiten aufweist: Die Behandlung sollte frühzeitig beginnen und individuell auf den Patienten abgestimmt werden. Hierbei seien im Verlauf vor allem Fluktuationen die besondere Herausforderung, erörterten Prof. M.D. Ph.D. Fabrizio Stocchi, Rom, und Prof. Dr. Alexander Storch, Dresden, bei einem europäischen Experten-Dialog der Teva Specialty Medicines im Rahmen des 8th World Congress on CONTROVERSIES IN NEUROLOGY (CONy). Zwar hat sich die Parkinson-Therapie in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immens entwickelt, doch sei es für Parkinson-Erkrankte in Europa nicht überall gewährleistet, von einem spezialisierten Arzt behandelt zu werden. Nicht zuletzt aufgrund der alternden Gesellschaft ist es in der vielschichtigen Erhaltungstherapie bei der Wahl der Medikamente entscheidend, dass sie sich ergänzen und damit auch in Kombination wirksam und zudem gut verträglich sind. „Die Behandlung mit Rasagilin in Europa ist unter Parkinson-Spezialisten etabliert. In einigen Ländern kommt Selegilin häufig zum Einsatz, obwohl die wissenschaftliche Evidenz für Rasagilin stärker ist. Zudem ist es noch nicht überall bekannt, dass Rasagilin auch eine effektive Therapieoption bei Wirkfluktuationen sein kann“, resümierte Stocchi zum Einsatz von Rasagilin.
Mit 100-200 Erkrankten pro 100.000 Einwohnern ist das Idiopathische Parkinson-Syndrom eine der am weitesten verbreiteten neurologischen Erkrankungen in Deutschland – in der Altersgruppe der über 65-Jährigen beträgt die Prävalenz 1.800 pro 100.000 Einwohner.1 „Die Zahlen in Europa sind ähnlich. Das Erkrankungsrisiko steigt dabei mit zunehmendem Alter signifikant an“, so Storch. „Durch spezifische Strukturen im ambulanten und stationären Sektor (Spezialpraxen, Parkinson-Komplexbehandlung und Parkinson-Fachkliniken), ihre zunehmende lokale Vernetzung sowie die Zulassung und Erstattung der meisten Parkinson- Therapeutika ist es in Deutschland in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verbesserung der Versorgung der Parkinson-Patienten gekommen“, schilderte Storch. „Eine vor kurzem von der Europäischen Parkinson-Vereinigung (EPDA) durchgeführte Umfrage zeigte, dass es für viele Patienten in Europa noch immer schwierig ist, Zugang zu einem auf Parkinson spezialisierten Arzt zu erhalten. Häufig wird eine Therapie ohne relevanten Grund verzögert, und viele Patienten bleiben damit suboptimal behandelt; motorische Fluktuationen werden nur behandelt, wenn sie schwerwiegend sind“, ergänzte Stocchi die europäische Perspektive.
Balance zwischen Effektivität und Verträglichkeit
Im Verlauf der Erkrankung werden sowohl die motorischen als auch die nicht-motorischen Fluktuationen zur Herausforderung für die behandelnden Ärzte. Die Vielfalt und Kombination der einzelnen Arzneien lässt die Therapie hierbei sehr komplex werden, die stetiger Anpassungen bedarf. Laut der zwei Experten ist hierbei in Deutschland wie auch in Europa eine Balance zwischen Effektivität und Verträglichkeit entscheidend. Dabei rücken die Verlängerung der „On“-Zeit und Verkürzung der „Off“-Zeit insbesondere bei stärkeren Wirkungsschwankungen in den Fokus der Therapie. Zudem bedeutet es eine Herausforderung, eine auf den jeweiligen Patienten und sein Alter zugeschnittenen Kombinationstherapie zu finden, die die motorischen Symptome nicht nur während des Tages, sondern auch in der Nacht kontrolliert.
Diese über 24 Stunden nach der letzten Einnahme anhaltende Wirkung zeigte Rasagilin (Azilect®) in der LARGO-Studie2,3. Das „Morning-Off“ wird so vor Einnahme der ersten L-Dopa-Dosis signifikant im Vergleich zu Placebo gemildert – ein Vorteil gegenüber Entacapon. Insgesamt war Rasagilin bei Wirkfluktuationen unter L-Dopa vergleichbar wirksam wie Entacapon: „Off“-Zeit-Reduktion um 0,78 Stunden (Entacapon um 0,8 Stunden) sowie „On“-Zeit-Verlängerung um 0,91 Stunden, annähernd ohne störende Dyskinesien (Entacapon um 0,86 Stunden). Zudem wurde Rasagilin gut vertragen. Die PRESTO-Studie4 untermauert diese Wirkung von Rasagilin auf Fluktuationen und die unkomplizierte Kombinierbarkeit: Unabhängig davon, ob Rasagilin zu L-Dopa oder zu L-Dopa zusammen mit verschiedenen dopaminergen Begleitmedikationen gegeben wurde, konnte durch die Hinzunahme von Rasagilin die „Off“-Zeit stets signifikant verringert werden.
Rasagilin bei Fluktuationen: Empfehlungen der Fachgesellschaften
Entsprechend rät die Deutsche Gesellschaft für Neurologie (DGN), MAO-B-Hemmer in der Erhaltungstherapie, wenn L-Dopa oder Dopaminagonisten hinzukommen, beizubehalten. Auch zur Therapie des Wearing-offs sowie von Fluktuationen bei älteren und/oder multimorbiden L-Dopa-Patienten werden MAO-B-Hemmer wie Rasagilin sowohl in der aktuellen DGN-Leitlinie als auch in internationalen Guidelines empfohlen.5
Teva
Am Standort der Teva in Berlin befindet sich die Einheit Teva Specialty Medicines, die auf die Vermarktung innovativer Arzneimittel ausgerichtet ist. Hier stehen patentgeschützte Arzneimittel aus den Bereichen Neurologie, Onkologie, Schmerz, Frauengesundheit und Atemwegserkrankungen im Fokus. Das Originalprodukt Copaxone aus der eigenen Forschung der Teva ist in Deutschland Markführer im MS-Markt. Zum Unternehmen Teva mit Hauptsitz in Ulm gehört mit ratiopharm die meistverwendete und bekannteste Arzneimittelmarke Deutschlands. Als Firmenverbund sind Teva und ratiopharm die Nummer eins am europäischen Generikamarkt. Die rund 3.140 Mitarbeiter in Deutschland verteilen sich auf die Standorte Ulm, Blaubeuren/Weiler und Berlin.
Teva Pharmaceutical Industries Ltd. mit Firmensitz in Israel gehört zu den 10 größten pharmazeutischen Konzernen und ist auf die Entwicklung, Produktion und den Vertrieb von Generika und patentgeschützten Medikamenten sowie Wirkstoffen spezialisiert. Teva Pharmaceutical Industries Ltd. ist Weltmarktführer unter den Generikaunternehmen. Der Konzern beschäftigt weltweit circa 45.000 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2013 einen Umsatz von 20,3 Milliarden US-Dollar.
Weitere Informationen
Quellen
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Eggert KM et al., Leitlinie „Parkinson-Syndrome: Diagnostik und Therapie“ aus „Leitlinien für Diagnostik und Therapie in der Neurologie“, Georg Thieme Verlag, 5. aktualisierte und erweiterte Auflage 2012.
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Stocchi F et al. Neurology 2006; 66 (Suppl 2): A293–A294.
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Giladi N et al. Rasagilin treatment can improve freezing of gait in advanced Parkinson`s disease; a prospective randomized double-blind placebo and entacapone controlles study. Poster presented at the 8th International Congress of Parkinson´s Disease and Movement Disorders. June 13-17 2004, Rome, Italy.
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Elmer LW, Rasagilin adjunct therapy in patients with Parkinson´s disease: Post hoc analyses of the PRESTO and LARGO trails, Parkinsonism and Related Disorders (2013), http://dx.doi.org/10.1016/j.parkreldis.2013.06.001
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Goetz et al. Mov Disord 2005; 20: 523; Pahwa et al. Neurology 2006; 66: 983; NICE guidelines, June 2006; Horstink et al. Eur J Neurol 2006; 13: 1186
Abbildungen
Abb. 1: Der MAO-B-Hemmer Azilect® blockiert den Abbau von körpereigenem und aus L-Dopa gebildetem Dopamin und verlängert hierdurch dessen Wirkung im synaptischen Spalt.
Modifiziert nach: Jost, Reichmann, Stuckrad-Barre 2013; Börm Bruckmeier Verlag GmbH
Abb. 2: Durch die anhaltende Wirksamkeit reduziert Azilect® die Off-Phasen über 24 Stunden, insbesondere das „Morning-Off“.
Modifiziert nach: Reichmann, H et al. 2013, Poster presented at the Movement Disorders Society’s 17th International Congress of Parkinson’s Disease and Movement Disorders, June 16-20, Sydney, Australia.
Abb. 3: Azilect® in Kombination mit L-Dopa reduziert das „Morning-Off“ stärker als Entacapon im Vergleich zu Placebo.
Modifiziert nach: Stocchi, F et al. Neurology 2006;66 (Suppl. 2): A293 – 294 (LARGO).
Quelle: Teva Pharma, 09.05.2014 (tB).