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Fußamputationen bei Diabetikern vermeiden
BVMed fordert Behandlungsvergütung, "die auf den Erhalt der Füße ausgerichtet ist"
Berlin (7. März 2016) – Der Bundesverband Medizintechnologie, BVMed, hat Verbesserungen bei der Vermeidung von Fußamputationen bei Diabetikern angemahnt. Die im BVMed organisierten Hersteller moderner Wundauflagen unterstützen die Forderung der Diabetologen nach einer auf den Erhalt der Füße ausgerichteten Behandlungsvergütung. "Bei Diabetikern könnten dadurch viele Fußamputationen vermieden werden", so BVMed-Geschäftsführer und Vorstandsmitglied Joachim M. Schmitt.
Der BVMed fordert bereits seit Längerem Verbesserungen in der Vergütungsstruktur bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Wunden. Die zweithäufigste Form der chronischen Wunde ist das "Diabetische Fußulcus", eine Folge des Diabetes mellitus, dessen Krankheitsverlauf in Deutschland jährlich zu rund 50.000 Fußamputationen führt.
Die Fachgesellschaften sind der Meinung, dass es für diese im internationalen Vergleich hohe Zahl verschiedene Ursachen gibt: Statt Amputationen zu finanzieren sollte mehr in die zeit- und ressourcenaufwändige Behandlung mit dem Ziel investiert werden, den Fuß zu erhalten. Um Behandler bei der Prävention und Vermeidung von Amputationen besser zu unterstützen, sollte aus Sicht der Hersteller im BVMed deutlich mehr über die hydroaktive und phasengerechte Wundversorgung informiert und in die Wundtherapie investiert werden. Dabei sollten spezielle Fußambulanzen wie regionale Wundnetze zur Behandlung chronischer Wunden ausgebaut und die Vergütungsstrukturen verbessert werden. "Die Vermeidung von Amputationen und der Erhalt des Fußes müssen sich lohnen. Damit würde den Patienten mit Diabetischem Fußsyndrom viel Leid erspart werden. Und gleichzeitig würden die Folgekosten von Amputationen deutlich reduziert werden können", so der BVMed.
Die Versorgung von Patienten mit chronischen Wunden, zu denen das Diabetische Fußulcus gehört, übernehmen in Zusammenarbeit mit den Hausärzten und ambulanten Pflegekräften Fachärzte, Kliniken und integrierte Versorgungsnetzwerke oder Wundzentren. In einer besonderen Weise kooperieren die Beteiligten interdisziplinär und interprofessionell und sind damit ein Beispiel moderner Gesundheitsversorgung. Hierfür neue Vergütungsformen zu entwickeln, die den Bedürfnissen der Patienten nach guter Versorgung gerecht werden und wirtschaftlich mit den begrenzten personellen und finanziellen Ressourcen umgehen helfen, ist eine übergreifende Aufgabe, die nicht allein von den Kostenträgern gelöst werden kann.
Der BVMed unterstützt deshalb die Kritik der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) an den fehlenden Vergütungsanreizen und die Forderung nach einer ärztlichen Zweitmeinung vor einer Amputation. Laut DDG soll es zum Beispiel eine Qualitätsprämie zur Erhaltung des Fußes geben, um positive Anreize im Sinne der Vermeidung von Amputationen zu schaffen.
Der BVMed sieht darüber hinaus die Verbesserung der Versorgung chronischer Wunden insgesamt als Zukunftsaufgabe und beispielhaften Ansatz, die Versorgung chronisch kranker Menschen zu verbessern. Dazu gehört eine adäquate Vergütung der mit der Wundversorgung befassten medizinischen und nicht-medizinischen Disziplinen. So steigt auch der Anreiz der Ärzte, alle medizinischen Möglichkeiten auszuschöpfen, bevor eine Amputation unvermeidlich ist.
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Mehr Informationen zur "Initiative für moderne und phasengerechte Wundversorgung im BVMed" unter www.info-wundversorgung.de
Quelle: Bundesverband Medizintechnologie (BVMed), 07.03.2016 (tB).