Hotelservice am Patientenbett

 

Patientenhotel.jpgHeidelberg (24. September 2008) –  Am Universitätsklinikum Heidelberg entlasten Hotelfachkräfte das Pflegepersonal / Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg schult ab sofort die neuen Serviceassistenten. Mit einem fröhlichen „Guten Morgen“ zaubert Serviceassistent Paik Mekki der Patientin in Zimmer 2 der Neuroonkologischen Station des Universitätsklinikums Heidelberg ein Lächeln ins Gesicht. Der junge Mann mit hellblauem Hemd und dunkler Fliege serviert gekonnt Orangensaft, plaudert ein paar aufmunternde Sätze und verabschiedet sich mit seinem Getränkewagen ins nächste Patientenzimmer. Seit Juli 2008 arbeitet der ausgebildete Hotelfachmann in der Neurologischen Universitätsklinik Heidelberg. Das Pilotprojekt Serviceassistent, mit dem Pflegekräfte von pflegefremden Aufgaben entlastet werden sollen, kommt bestens an.

 

Inzwischen übernehmen auch auf anderen Stationen am Klinikum hoch motivierte und gut ausgebildete Servicekräfte aus dem Hotelfach Tätigkeiten wie Essen und Getränke servieren, Speise-Bestellungen entgegennehmen, Geschirr abräumen und Botengänge für Patienten. Die Pflegekräfte können sich hierdurch auf ihre Kernarbeit, die Krankenpflege, konzentrieren. Davon profitieren die Patienten und das gesamte Stations-Team.

Das zukunftsweisende Konzept ist so erfolgreich, dass die Akademie für Gesundheitsberufe Heidelberg am Universitätsklinikum seit dem 22. September 2008 eine spezielle Qualifizierungsmaßnahme für Serviceassistenten anbietet: 18 gelernte Hotelfachkräfte bzw. Versorgungsassistenten, die bereits am Klinikum in patientenfernen Bereichen arbeiten, werden im Service für Patienten geschult. Dazu kommen z.B. Kommunikationstrainings, Patientenbegleitung, pflegerische Assistenzaufgaben und das Erlernen von Notfallmaßnahmen. Die Servicekräfte erlernen, wie sie sich in solchen Fällen richtig verhalten sollen

Mehr Zeit für die eigentliche Pflege am Patienten

„Die Arbeitsverdichtung in den Kliniken nimmt zu“, sagt Edgar Reisch, Pflegedirektor am Universitätsklinikum Heidelberg. „Immer mehr schwerkranke Patienten, kürzere Verweildauer auf den Stationen – Wir müssen mit neuen Konzepten arbeiten, Aufgaben neu definieren und verteilen. Die Pflegekräfte müssen wieder mehr Zeit haben für die eigentliche Pflege am Patienten.“ Zeit, die dem Patienten zugute kommt.

Das Pilotprojekt Serviceassistent mit Paik Mekki zeigt, dass es funktioniert. „Er hat sich hervorragend in den Stationsalltag integriert. Pflegekräfte, Ärzte und Patienten sind sehr zufrieden. Wir sind froh, dass wir ihn haben“, sagt Stationsleitung Christiane Heilmann. Der Serviceassistent betreut 36 Patienten im „Neurozentrum 3“ mit Neurologischer, Neurochirurgischer und Neuroonkologischer Station. Ausgenommen vom neuen Service sind Intensivstationen. „Hier muss jeder Handgriff am Patienten von examinierten Pflegekräften bzw. Ärzten ausgeführt werden“, erklärt Christiane Heilmann.

Geregelte Arbeitszeiten, besseres Gehalt, positives Feedback

Auch Paik Mekki hat den Schritt vom Hotel in die Klinik nicht bereut. Dem 24-Jährigen gefällt die Arbeit mit Patienten, auch wenn sie manchmal psychisch sehr belastend ist. „Ich bekomme sehr viel positive Rückmeldung, das hätte ich so gar nicht erwartet. In der Hotelbranche geht es doch oft recht oberflächlich zu.“ Ein weiteres Plus sind die geregelten Arbeitszeiten und das höhere Gehalt.

Trotzdem verdient ein Serviceassistent weniger als eine Pflegekraft. „Wir wollen hier aber keine Pflegekräfte ersetzen sondern sie im Rahmen einer sinnvollen Aufgabenverteilung entlasten“, betont Edgar Reisch. Nachwuchssorgen braucht sich der Pflegedirektor keine zu machen. Bereits auf die erste Stellenausschreibung bewarben sich mehr als 40 Fachkräfte aus der Hotelbranche.

 


 

Quelle:Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg vom 24.09.2008.

 

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…