Rote Karte dem Schlaganfall. Photo: Bayer HealthCareKampagne „Rote Karte dem Schlaganfall“ startet ins dritte Jahr

Informationen können Leben retten!

 

  • Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Deutsche Sporthochschule Köln und Bayer HealthCare Deutschland klären weiter gemeinsam auf

 

Berlin (1. April 2014) – Time is brain: „In einer Minute sind es etwa zwei Millionen, in einer Stunde 120 Millionen Nervenzellen, die bei einem Schlaganfall zerstört werden“, so der Neurologe Prof. Matthias Endres, Direktor der Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie der Charité Berlin. „Nervenzellen, die einmal abgestorben sind“, erläutert der Experte, „kann man nicht mehr wiederbeleben.“ Zwar könne das Gehirn die Funktionen der ausgefallenen Zellen durch andere ersetzen, aber nur in limitiertem Umfang. So sei es sehr wichtig, dass die Bevölkerung über das schmale Zeitfenster, das zwischen Leben und Leben mit Behinderung oder gar Tod entscheiden kann, informiert sei. Deshalb müsse die Hemmschwelle, die 112 zu wählen, bei typischen Symptomen herabgesetzt werden.

 

Grafik: Grafik: 1,2 Milliarden Nervenzellen sterben mit einem Schlaganfall im Gehirn (Quelle: Saver JL. Time is brain – quantified. Stroke 2006; 37: 263-266.)

 

Grafik: Grafik: 1,2 Milliarden Nervenzellen sterben mit einem Schlaganfall im Gehirn (Quelle: Saver JL. Time is brain – quantified. Stroke 2006; 37: 263-266.) 

 

 

Typische Schlaganfallsymptome

 

  • Plötzlich eintretende Sehstörungen (Einschränkung des Gesichtsfeldes, gestörte räumliche Wahrnehmung oder Doppelbilder)
  • Sprachverständnisstörung (stockende, abgehackte Sprache, Vertauschen von Silben, falsche Buchstaben, Sprache im Telegrammstil, verwaschene, lallende Sprache oder Sprachblockade)
  • Plötzliche Lähmung, Taubheitsgefühl (Lähmung tritt einseitig auf; meist auch gestörtes Berührungsempfinden; herunterhängender Mundwinkel)
  • Schwindel mit Gangunsicherheit (Gefühl des Karussellfahrens oder Gefühl wie bei einer Schifffahrt mit Wellengang)
  • Plötzlich auftretender sehr starker Kopfschmerz (häufig mit Übelkeit und Erbrechen verbunden, zeitverzögert kann es auch zu Lähmungserscheinung, Bewusstseinsstörung und Verwirrtheit kommen)

 

 

Informationen, die Leben retten

 

„Leben retten durch Prävention, das ist die Kernaussage unserer bundesweiten Kampagne Rote Karte dem Schlaganfall“, so Olaf Gerber, Leiter Business Unit General Medicine Bayer Vital GmbH, der mit diesen Worten die Pressekonferenz zum zweiten Geburtstag der bislang äußerst erfolgreichen Initiative eröffnete. Gemeinsam mit den Kooperationspartnern Deutsche Sporthochschule Köln und Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe vermittelt Bayer HealthCare Deutschland Informationen, die jeder bei einem Schlaganfall parat haben sollte.

 

 

Schlaganfall – weit häufiger, als gedacht

 

Allein in Deutschland ereignen sich jährlich knapp 270.000 Schlaganfälle. Sie sind der häufigste Grund für dauerhafte, erworbene Behinderungen und die dritthäufigste Todesursache weltweit. 70 Prozent der Schlaganfälle können theoretisch durch gezielte Vorbeugung verhindert werden (Quelle: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe). Doch es ist auch wichtig zu wissen, wie man im Notfall handelt. Denn, wenn es passiert, zählt jede Minute, die bis zur ärztlichen Versorgung verstreicht.

 

 

Axel Schulz. Photo: bayer HeathCareAxel Schulz – ein prominentes Schicksal

 

„Ich habe mich mit dem Thema Schlaganfall vorher nie auseinandergesetzt. Ich war 36 Jahre alt, als es passierte“, so der ehemalige Profi-Boxer Axel Schulz. „Ich habe viel Zeit verschwendet, bevor ich ins Krankenhaus kam. Ich wollte meiner Frau nicht zumuten, mich zum Arzt zu fahren, also rief ich einen Freund an, der mich zum Hausarzt brachte und dieser wählte dann die 112. Ich hatte großes Glück und kann heute wieder beschwerdefrei leben.“ Axel Schulz engagiert sich seit seiner Genesung für die Aufklärung zum Schlaganfall. „Mein Motor für die ehrenamtliche Tätigkeit war der Schock, dass auch Kinder bereits an einem Schlaganfall erkranken können. Die haben gar keine Chance, wenn die Eltern nicht informiert sind“, so Schulz.

 

 

Gezielte Informationen nützen und schützen

 

Wie die Informationen für Betroffene und Interessierte aussehen sollten und wo Bedarf besteht, damit beschäftigten sich gleich zwei Erhebungen. Zum einen gab es eine Forsa-Umfrage von Bayer HealthCare Deutschland im März 2014 zum Thema „Was wissen Sie über Risikofaktoren und Symptome eines Schlaganfalls?“ Befragt wurden 1.002 Personen, wobei auffiel, dass bei den unter 30-Jährigen deutlich weniger Schlaganfall­wissen vorhanden ist als bei älteren Menschen. Doch auch bei den über 60-Jährigen – einer Personengruppe mit erhöhtem Schlaganfall-Risiko – waren der Befragung zufolge die Kenntnisse im Vergleich zur Gesamtbevölkerung geringer.

 

Eine Untersuchung des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Konsumforschung, die 2014 publiziert wurde, ergab, dass das Wissen über die Anzeichen eines Schlaganfalls europaweit überraschend gering ist – und das, obwohl Schlaganfall eine der häufigsten Todesursachen ist und die Überlebenden oft für den Rest ihres Lebens irreversible Schäden ertragen müssen. Insgesamt wurden 10.228 Personen aus Deutschland, Österreich, Niederlande, Spanien, Frankreich, Italien, Russland und Polen befragt.

 

Dr. Markus Feufel, Charité Berlin, räumte bei der Vorstellung der Studie ein, dass der Umfrage zufolge die Deutschen zwar über die Symptome im europäischen Vergleich relativ gut informiert seien (sie kannten die meisten Schlaganfallsymptome), gab aber zu bedenken, dass bei Auftreten von Schlaganfallsymptomen nur 33 Prozent der Deutschen und damit ein deutlich geringerer Anteil der Bevölkerung den Krankenwagen rufen würde als in anderen Ländern. „Doch darauf kommt es letztendlich an“, so Feufel. Hier sei die Hemmschwelle und die Verknüpfung „typisches Symptom – sofort handeln“ noch nicht in ausreichendem Maße präsent.

 

 

Eine App für den Notfall

 

Für jeden ist wichtig zu wissen: Ein Schlaganfall ist ein Notfall, bei dem umgehend die 112 gewählt und Hilfe gerufen werden muss. Die Hemmschwelle, schnell zum Hörer zu greifen, ist in der deutschen Bevölkerung jedoch groß. Eine Schlaganfall-App soll nun für mehr Handlungssicherheit sorgen. Angeboten wird hier unter anderem der FAST-Test. FAST steht dabei für Face (Gesicht), Arms (Arme), Speech (Sprache) und Time (Zeit).

 

 

Der Test gehört mittlerweile auch in Deutschland zur Grundausbildung von Rettungspersonal. Die meisten Schlaganfälle lassen sich so innerhalb weniger Sekunden  mutmaßen.

 

  • Face: Bitten Sie die Person zu lächeln.
    Ist das Gesicht einseitig verzogen? Das deutet auf eine Halbseitenlähmung hin.
  • Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen.
    Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden, sinken oder sich drehen.
  • Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz nachsprechen.
    Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt die Stimme verwaschen, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  • Time: Wählen Sie unverzüglich die 112 und schildern Sie die Symptome.

 

 

Wie viel Bewegung senkt das Schlaganfallrisiko?

 

Dieser Frage ging Prof. Hans-Georg Predel nach, Leiter des Instituts für Kreislauf­forschung und Sportmedizin, Deutsche Sporthochschule Köln. Einer Studie bei älteren Menschen mit erhöhtem Schlaganfallrisiko zufolge reichen ein bis zwei Stunden pro Tag zügiges Spazierengehen, um das Schlaganfallrisiko um 35 Prozent zu senken.

 

In der Gruppe der ehrgeizigen Probanden, die täglich drei Stunden spazieren gingen, konnte das Schlaganfallrisiko sogar um 65 Prozent gesenkt werden. Predels Meinung nach seien besonders körperliche Aktivitäten in freier Natur und bei jeder Witterung eine der besten Maßnahmen zur Gesundheitsprävention, wobei es nicht nur auf Ausdauer-, sondern auch auf Krafttraining ankäme. Doch da gäbe es auch viele Möglichkeiten, die man im Alltag einbauen könne.

 

Ideen dazu bietet das gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule Köln entwickelte Bewegungskonzept „Auswärts-Spiel – Bewegen in der Natur“.

 

Kostenfrei unter:

 

infomaterial@rote-karte-dem-schlaganfall.de

Rote Karte dem Schlaganfall
Postfach 10 03 61
47703 Krefeld

 

 

Über Bayer HealthCare Deutschland

 

Bayer HealthCare Deutschland vertreibt die Produkte der in der Bayer HealthCare AG zusammengeführten Divisionen Animal Health, Consumer Care, Medical Care (Diabetes Care und Radiology & Interventional) und Pharmaceuticals. Das Unternehmen konzentriert sich auf das Ziel, in Deutschland innovative Produkte in Zusammenarbeit mit den Partnern im Gesundheitswesen zu erforschen und Ärzten, Apothekern und Patienten anzubieten. Die Produkte dienen der Diagnose, der Vorsorge und der Behandlung akuter und chronischer Erkrankungen sowohl in der Human- als auch in der Tiermedizin. Damit will Bayer HealthCare Deutschland einen nachhaltigen Beitrag leisten, die Gesundheit von Mensch und Tier zu verbessern.

 

 

 


 

Quelle: Bayer HealthCare, 01.04.2014 (tB).

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