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MS-Therapie als Herausforderung für die Pflege
Krankheitskosten der Multiplen Sklerose in Deutschland
Hattenheim (3. Juli 2007) – Eine aktuelle europaweite Krankenhausstudie (G. Kobelt et al., Eur J Health Econ 2006: 7:S34-55) kam zu dem Ergebnis, dass die Kosten der Multiplen Sklerose (MS) bzw. die Lebensqualität der MS‑Patienten mit fortschreitender Behinderung (steigender EDSS) stark zunehmen bzw. stark abnehmen. Während sich die Kosten bei einer EDSS Stufe von 0 ‑ 1 auf 18.500 € belaufen, steigen sie bei Stufe 8 ‑ 9 auf bis zu 70.500 € an. Im Durchschnitt betragen die Krankheitskosten 39.998 € pro Patient und Jahr. Produktivitätsverluste und der Einsatz von krankheitsmodifizierenden Medikamenten (disease modifying drugs, DMDs) stellen dabei die größten Kostenfaktoren dar.
Durch den Einsatz sehr kostenintensiver neuer Optionen in der Eskalationstherapie werden die Kosten insbesondere in höheren EDSS‑Stufen zukünftig noch weiter steigen. Dies lässt den Schluss zu, dass der Einsatz von DMDs nicht nur medizinisch, sondern auch pharmakoökonomisch und gesellschaftlich notwendig ist:
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Da DMDs die Krankheitsprogression verlangsamen, ersparen sie der Gesellschaft viele Jahre die hohen Kosten der hohen EDSSStufen. Patienten profitieren länger von einer besseren Lebensqualität.
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Ökonomische Vorteile der Frühtherapie ergeben sich auch, trotz höherer Kosten, durch die Verzögerung der Krankheits‑ und damit Behinderungsprogession.
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Eine besonders wirksame DMD‑Therapie (z.B. Hochdosis-Hochfrequenz-Therapie mit IFN ß-1a) kann trotz eines vergleichsweise höheren Preises wirtschaftlicher sein, als andere DMD-Therapien.
In den letzten Jahrzehnten wurde eine Anzahl von neuen Therapien für die MS eingeführt. Weitere Therapien sind momentan noch in der Entwicklung. Das Verhältnis zwischen Kosten und Gesundheitsnutzen ist stets zu berücksichtigen, um die verschiedenen Behandlungsmethoden ökonomisch beurteilen zu können. Das Ziel der Krankheitskostenstudie war es daher, die fortlaufenden Kosten von MS für alle Krankheitsstufen zu ermitteln, um Grundlagen für die ökonomische Bewertung von neuen Behandlungsmethoden in verschiedenen Ländern zu erhalten. Die Studie wurde in neun Ländern mit mehr als 13.186 Patienten durchgeführt (Österreich, Belgien, Deutschland, Italien, in den Niederlanden, Spanien, Schweden, Schweiz und Großbritannien).