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Neues Screeninginstrument für Patienten mit Parkinson-Demenz
PANDA – einfach, objektiv, zeitökonomisch
Frankfurt am Main (29. November 2006) – Motorische Symptome stehen zwar auf den ersten Blick im Vordergrund der Parkinson-Erkrankung, doch bilden sie häufig nur eine Facette ab. Knapp jeder zweite Parkinson-Kranke (ca. 40 Prozent) entwickelt im Verlauf der Erkrankung eine Demenz.[i] Bislang blieb diese neuropsychiatrische Begleiterscheinung der Parkinson-Krankheit oft unentdeckt. Mangels geeigneter Testverfahren gelang es im Rahmen der Routineuntersuchungen oft nicht, diese charakteristischen, für die Alltagskompetenz der Betroffenen sehr relevanten Defizite zu erfassen. Am häufigsten zeigen sich die kognitiven Störungen bei den Parkinson-Patienten im Bereich von Aufmerksamkeit, Exekutivfunktionen (u. a. kognitive Flexibilität, Planen und Strategiebildung), Gedächtnis und visuell-räumlichen Fähigkeiten.
Neues psychometrisches Testverfahren erfasst kognitive und affektive Störungen bei Parkinson-Kranken
Mit dem neuen Screeninginstrument PANDA (Parkinson Neuropsychometric Dementia Assessment)[ii], das von Kalbe, Kessler, Calabrese und Kollegen entwickelt wurde, gelingt es nun, diese Lücke zu schließen. Das psychometrische Testverfahren wurde entwickelt, um Patienten mit Parkinson-spezifischen Störungen im Bereich von Kognition und Affekt mit hoher Sensitivität und hoher Spezifität zu erfassen. Das Testverfahren basiert auf fünf Subtests, mit denen sich die charakteristischen kognitiv-mnestischen Defizite sowie die exekutiven und visuell-räumlichen Funktionen von Patienten mit Parkinson-Demenz überprüfen lassen. Ein Stimmungsfragebogen zielt auf das Erkennen depressiver Symptome ab:
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Paarassoziationslernen: Um das verbale Kurzzeitgedächtnis sowie das strategische Enkodieren und Abrufen zu testen, werden den Patienten vier unassoziierte Wortpaare (z. B. Banane – Anzug) vorgelesen. Anschließend wird in drei Abfragen je ein Wort genannt, das passende Wort muss von dem Probanden ergänzt werden.
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Alternierende Wortgenerierungs-Aufgabe: Innerhalb einer Minute sollen die Patienten so viele Tiere und Möbelstücke wie möglich nennen. Neben der Exekutivfunktion werden mit diesem Test das Arbeitsgedächtnis, die Wortflüssigkeit und die Verarbeitungsgeschwindigkeit geprüft.
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Mentales Spiegeln: Als Test für das visuell-räumliche Vorstellungsvermögen entfalten die Testteilnehmer Papiere mit Löchern und haben die Aufgabe, das passende Muster zu finden.
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Arbeitsgedächtnis: Es wird eine Zahlenreihe (z. B. 6-1-9) vorgelesen. Die Patienten sollen die Zahlen in aufsteigender Reihenfolge wiederholen.
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Paarassoziationslernen (verzögerte Abfrage): Die Wortpaare aus der ersten Aufgabe zum Assoziationslernen werden verzögert abgefragt. Ziel ist es, das mittelfristige verbale Gedächtnis und das strategische Abrufen zu überprüfen.
Neben spezifischen kognitiven Defiziten werden mithilfe eines Selbstbeurteilungsbogens auch depressive Symptome geprüft. Drei kurze, doch sehr gezielte Fragen dienen dazu, Veränderungen im Bereich von Stimmung, Antrieb und Interesse zu erfassen. Diese Ergebnisse sollten bei der Auswertung des Tests berücksichtigt werden, da eine depressive Symptomatik, wie sie häufig bei Parkinson-Patienten auftritt, die kognitive Leistungsfähigkeit zusätzlich beeinflussen kann.
Einfache Durchführung und Auswertung
Der einfach durchführbare Test dauert lediglich zehn Minuten und wird von den Patienten gut akzeptiert. Es kann ein Punktwert von maximal 30 erreicht werden, wobei die erzielten Punktwerte im Abhängigkeit vom Alter unterschiedlich bewertet werden (Gruppe 1: bis 59 Jahre, Gruppe 2: ab 60 Jahre). Der altersentsprechend transformierte Punktwert erlaubt eine Zuordnung in den Normbereich (>18) oder in den Bereich der leichten kognitiven Dysfunktion (15 bis 17 Punkte). Ab einem gewissen Punktwert (<14) weist das Testergebnis auf eine demenzielle Symptomatik hin.
Der Test zeichnet sich durch eine hohe Retest-Reliabilität (zwei Messzeitpunkte im Abstand von zwei Monaten, r=0,93, p<0,001) sowie eine hohe Interrater-Reliabilität (r=0,95, p<0,001) aus und besitzt eine hohe Sensitivität (80 Prozent) sowie eine hohe Spezifität (93 Prozent). Die Ergebnisse des PANDA-Stimmungsfragebogens korrelieren in hohem Maße mit dem Beck Depressions-Inventar (r=0,67, p<0,001).
Fazit
Der PANDA eröffnet ein objektives und valides Instrument, um kognitive Dysfunktionen und Demenz bei Parkinson-Patienten zu erfassen. Patienten mit Parkinson-Demenz lassen sich mithilfe von PANDA sowohl einfach als auch gezielt selektieren, um sie anschließend bei Bedarf einer eingehenden neuropsychologischen Diagnostik zuzuführen. Der neue psychometrische Screeningtest kann im Internet unter www.panda.exelon.de heruntergeladen werden.
Quelle: Pressegespräch der Firma Novartis Pharma zum Thema „Länger aktiv im Leben – Rivastigmin (Exelon®) bei Parkinson-Demenz“ am 29.11.2006 in Frankfurt am Main (tB).