PFLEGE
AWARDS
Forschergeist gefragt: 14. Novartis Oppenheim-Förderpreis für MS-Forschung ausgelobt
FernstudiumCheck Award: Deutschlands beliebteste Fernhochschule bleibt die SRH Fernhochschule
Vergabe der Wissenschaftspreise der Deutschen Hochdruckliga und der Deutschen Hypertoniestiftung
Den Patientenwillen auf der Intensivstation im Blick: Dr. Anna-Henrikje Seidlein…
Wissenschaft mit Auszeichnung: Herausragende Nachwuchsforscher auf der Jahrestagung der Deutschen…
VERANSTALTUNGEN
Wichtigster Kongress für Lungen- und Beatmungsmedizin ist erfolgreich gestartet
Virtuelle DGHO-Frühjahrstagungsreihe am 22.03. / 29.03. / 26.04.2023: Herausforderungen in…
Pneumologie-Kongress vom 29. März bis 1. April im Congress Center…
Die Hot Topics der Hirnforschung auf dem DGKN-Kongress für Klinische…
Deutscher Schmerz- und Palliativtag 2023 startet am 14.3.
DOC-CHECK LOGIN
Parkinson
Einmalgabe von Anfang an – Ein Prädiktor für mehr Therapieerfolg
Ingelheim (3. Februar 2011) – Psychologische Faktoren spielen bei Parkinson-Patienten eine große Rolle und dies nicht erst, wenn motorische Symptome auftreten. Bereits bei der Diagnosestellung sollte den psychologischen Aspekten der Erkrankung im Hinblick auf die initiale Therapieentscheidung verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt werden, so das Fazit der Experten im Rahmen eines Presse-Round-Tables von Boehringer Ingelheim in Ingelheim. Vor diesem Hintergrund diskutierten die Experten anhand von Studiendaten und Fallbeispielen den Stellenwert einer Einmalgabe im Therapieregime von de novo Parkinson-Patienten.
Optimale Einbindung des Patienten
Das durchschnittliche Erkrankungsalter bei Parkinson liegt bei 55 bis 65 Jahren [1]. Die Diagnose Parkinson bedeutet entsprechend für den Patienten, dass von heute auf morgen viele Lebensziele in Frage gestellt werden müssen. Der motivations- und sinnstiftende Beruf, ein aktives Leben in Familie und Freizeit sind gefährdet und müssen eventuell in nicht allzu ferner Zukunft aufgegeben werden. Zudem weiß man heute, dass die Parkinson-Erkrankung bei über 40 Prozent der Patienten von einer Depression begleitet wird. Bei knapp einem Zehntel der Fälle manifestieren sich die depressiven Symptome vor den motorischen Symptomen, so dass zum Zeitpunkt der Diagnose viele Patienten psychisch bereits belastet sind [2]. Um de novo Parkinson-Patienten den Therapieeinstieg zu erleichtern und somit langfristig den Therapieerfolg zu sichern, sollte daher ein besonderer Fokus auf die Psychologie der Patienten gelegt werden.
„Shared decision making“ lautet hier das Schlagwort, seit man erkannt hat, dass die optimale Einbindung des Patienten – in Form von Information und Beteiligung an Entscheidungen – große Auswirkungen auf die Qualität der medizinischen Versorgung und damit auf das Therapiemanagement und den Therapieerfolg haben kann [3]. Das schließt auch das Eingehen auf emotionale und teilweise weniger rationale Momente im Verlauf des Krankheitserlebens mit ein, erläuterte Dr. Andreas Loh vom Universitätsklinikum Freiburg.
Im Arzt-Patienten-Gespräch ist zu klären, welche Bedürfnisse und Erwartungen der Patient an die Therapie hat bzw. was ihn in seinem Alltag belastet oder entlastet. Dies sollte dann im Therapiemanagement entsprechend berücksichtigt werden, um die Compliance der Patienten von Anfang an zu stützen.
Convenience hat große Relevanz
Darreichungsformen, die die Convenience für den Patienten fördern und sich ohne Einschränkungen in den Alltag integrieren lassen, können hilfreich für die Compliance sein. Durch ein einfach einzuhaltendes Therapieregime ließe sich die bei Parkinson mit 61 Prozent relativ gute Compliance-Rate vermutlich noch steigern, so Loh [4]. Insbesondere für de novo Parkinson-Patienten sollte der Therapieeinstieg so einfach und „convenient“ – im Sinne von alltagstauglich – wie möglich gestaltet werden. Ein wesentlicher Fortschritt im Hinblick auf eine bessere Convenience und damit auch Lebensqualität für Parkinson-Patienten ist die Entwicklung retardierter Darreichungen, die nur einmal am Tag eingenommen werden müssen, wie beispielsweise der Non-Ergot-Dopaminagonist Pramipexol (Sifrol® Retard).
Prof. Wolfgang H. Jost, Wiesbaden, sieht bei de novo Patienten eine enorme Erleichterung durch die Einmalgabe eines wirksamen Parkinson-Medikaments. Die Einmalgabe hat bei de novo Patienten mit Parkinson einen positiven psychologischen Effekt. Diese tun sich mit ihrer Diagnose oft schwer, müssen sich an ihren neuen Status als chronisch erkrankte Menschen erst allmählich gewöhnen und werden durch eine einfache, einmal tägliche Therapie nicht ständig an ihre Erkrankung erinnert. Die Convenience durch die Einmalgabe beinhaltet auch, dass Patienten, die häufig unterwegs sind, nicht ständig daran denken müssen, ihre Tabletten mitzunehmen. Ein wichtiger Aspekt, wie Jost anhand von Fallbeispielen darstellt. Es handelt sich um Menschen, die zumeist aktiv im Leben stehen – sowohl im Beruf als auch in Familie und Freizeit –, noch keine oder nur wenige Begleiterkrankungen und eine entsprechend geringe Begleitmedikation haben.
Einfacher Therapieeinstieg mit langfristiger Behandlungsoption
Eine randomisierte, doppelblinde, placebo-kontrollierte Vergleichsstudie mit Parkinson-Patienten im Frühstadium konnte zeigen, dass die Einmalgabe von retardiertem Pramipexol Motorik und Alltagsaktivität der Patienten (n=102) im Vergleich zu Placebo signifikant verbessert, und der Therapieerfolg sowie die einfache Handhabung dabei halfen, die Lebensqualität zu erhalten [5]. Über den Studienzeitraum von 18 Wochen verbesserte sich der Gesamtscore aus UPDRS II und III im Vergleich zu Placebo (n=50) um durchschnittlich 8,1 ± 1,1 Punkte (p=0,0010).
Die Retardierung ermöglicht eine gleichmäßige Wirkstofffreisetzung und vermeidet aufgrund der Einmalgabe Wirkstoff-Fluktuationen, wie sie unter einer mehrfach täglichen Medikamenteneinnahme auftreten können [6]. Die Einmalgabe von retardiertem Pramipexol eignet sich somit nach den Ausführungen von Jost als Einstieg bei idiopathischem Parkinsonsyndrom. Dies entspricht auch der Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Neurologie. Denn diese raten in ihrer aktuellen Leitlinie bei de novo Parkinson-Patienten mit einem biologischen Alter von unter 70 Jahren ohne wesentliche Komorbidität zur Monotherapie mit einem Non-Ergot-Dopaminagonisten als Mittel der ersten Wahl [7]. Ein wirksames und verträgliches Therapieregime, das auch eine langfristige Behandlungsoption bietet, denn bei erforderlicher Dosissteigerung lässt sich die Therapie mit retardiertem Pramipexol durch passende Dosisstärken mit nur einer Tablette täglich fortführen.
Boehringer Ingelheim
Der Unternehmensverband Boehringer Ingelheim zählt weltweit zu den 20 führenden Pharmakonzernen. Mit Hauptsitz in Ingelheim, Deutschland, ist Boehringer Ingelheim weltweit mit 142 verbundenen Unternehmen in 50 Ländern tätig und beschäftigt insgesamt mehr als 41.500 Mitarbeiter. Die Schwerpunkte des 1885 gegründeten Unternehmens in Familienbesitz liegen seit 125 Jahren in der Forschung, Entwicklung, Produktion sowie im Marketing neuer Produkte mit hohem therapeutischem Nutzen für die Humanmedizin sowie die Tiergesundheit.
Im Jahr 2009 erwirtschaftete Boehringer Ingelheim Gesamterlöse von 12,7 Mrd. Euro. 21 Prozent der verschreibungspflichtige Arzneimittel investierte das Unternehmen in die Forschung und Entwicklung neuer Medikamente.
Weitere Informationen zu Boehringer Ingelheim finden Sie unter www.boehringer-ingelheim.de
Abbildungen
Abb. 1: Dosierkarte. Quelle: Boehringer
Abb. 2: Dosierkarte. Quelle: Boehringer
Abb. 3: Umstellkarte. Quelle: Boehringer
Abb. 4: Umstellkarte. Quelle: Boehringer
Referenzen
-
[2] Leentjens AFG et al. Higher incidence of depression preceding the onset of Parkinson’s disease: A register study. Mov Disord 2003, 4(18): 414-418
-
3 Loh A et al. Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen – Effekte der Partizipativen Entscheidungsfindung aus systematischen Reviews. Deutsches Ärzteblatt 2007, 21:1483-1488
-
[4] Grosset KA et al.: Suboptimal medication adherence in Parkinson’s disease. Movement Disorders, 2005; 20(11):1502-1507
-
[5] Hauser RA et al. Randomized, double-blind, multicenter evaluation of pramipexole extended release once daily in early Parkinson’s disease. Mov Disord 2010; 25(15): 2542-2549
-
[6] Jenner P et al. Pharmacokinetics of a once-daily extended-release formulation of pramipexole in healthy male volunteers: three studies. Clin Ther 2009; 31(11): 2698-2711
-
[7] Leitlinien für Diagnostik und Therapie der Neurologie. http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ll/030-010.htm
-
„Durch ein einfach einzuhaltendes Therapieregime lässt sich die bei Parkinson mit 61 Prozent relativ gute Compliance-Rate vermutlich noch steigern.“
Dr. Andreas Loh, Freiburg
Quelle: Presse-Round-Table „Basis einer modernen Parkinsontherapie: Sifrol® Retard“ am 03.02.2011 Uhr im Boehringer Ingelheim Center, Ingelheim am Rhein. Veranstalter: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG (signum pr) (tB).