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Aufstieg mit Handicap
Trotz künstlichen Darmausgangs erklimmt der Kanadier Rob Hill die Zugspitze und will damit anderen Betroffenen Mut machen
Garmisch‑PartenkirchenlZugspitze (14. Juni 2007) ‑ Trotz seines künstlichen Darmausgangs (Stoma) kletterte der Kanadier Rob Hill heute von Garmisch‑Partenkirchen aus auf die Zugspitze. Mit seiner Aktion unter dem Motto „Great Comebacks" will der 35jährige andere Betroffene dazu ermutigen, sich ebenfalls ehrgeizige Ziele zu setzen. Hill bei seiner Ankunft auf dem Gipfel: „Seht her, was man trotz solch eines Handicaps erreichen kann. Jeder Stomaträger kann jeden Tag seinen ganz persönlichen Gipfel bewältigen." Bei dem Sportler wurde vor rund zehn Jahren der Dickdarm entfernt.
Empfangen wurde Rob Hill auf der Zugspitze von Vertretern der Patientenvereinigung Deutsche ILCO e.V. „Es wäre schön, wenn alle Betroffenen so offen und anpackend mit ihrer Situation umgingen wie Rob", erklärte ILCO‑Mitglied Lothar Bauer. In Deutschland leben etwa 100.000 Menschen mit einem Stoma. Bei einem künstlichen Darmausgang werden Teile des Darms entfernt und dessen Ausgang zur Bauchdecke verlegt. Meist machen Darmkrebs oder chronisch‑entzündliche Erkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa diese schwere Operation nötig.
Hill überwand die rund 2.250 Höhenmeter in Rekordzeit. Die Kletterzeit wird üblicherweise mit acht bis zehn Stunden angegeben. Der Weg über alpine Kletterpassagen und einen kleinen Gletscher ist zudem nur für geübte und konditionsstarke Kletterer geeignet. Rob Hill stand hier vor der besonderen Herausforderung, dass er wegen des fehlenden Dickdarms deutlich weniger Wasser und Nahrung aufnehmen kann als ein gesunder Sportler.
Rob Hill erregt seit 2002 immer wieder mit anspruchsvollen Gipfelbesteigungen international Aufsehen. Er bestieg bereits sechs der jeweils höchsten Gipfel der sieben Kontinente. Mit seinem für das Frühjahr 2008 geplanten Aufstieg zum Gipfel des Mount Everest will Hill der erste Stomapatient sein, der die so genannten Seven Summits bewältigt hat.
Unterstützt wurde die Aktion auf der Zugspitze durch den Medizinproduktehersteller ConvaTec, international.
Rob Hill
Bei dem heute 35jährigen wurden im Alter von 23 Jahren die chronisch‑entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa diagnostiziert. Der schwere Krankheitsverlauf (Durchfall, Krämpfe, anhaltender Gewichtsverlust) machte es nötig, seinen Dickdarm komplett zu entfernen. Als es mit Rob danach wieder spürbar bergauf ging, beschloss er, die Seven Summits ‑ die höchsten Gipfel der sieben Kontinente ‑ zu besteigen. Er wollte damit sich und anderen ein Zeichen setzen, dass es auch nach solch einer schweren Operation möglich ist, sich neue ehrgeizige Ziele zu setzen und diese zu erreichen. Seit 2002 hat Rob bereits sechs Gipfel erklommen: Elbrus in Europa, Kilimanjaro in Afrika, Aconcagua in Süd‑ und Mount McKinley in Nordamerika, das Vinson Massiv in der Antarktis sowie Carstensz‑Pyramide in Australien/Ozeanien. Rob Hill ist seit 2005 Botschafter der Initiative „Great Comebacks".
Deutsche ILCO
Die Deutsche ILCO e.V. ist die Solidargemeinschaft von Stomaträgern (Menschen mit künstlichem Darmausgang oder künstlicher Harnableitung) und von Menschen mit Darmkrebs sowie deren Angehörigen. Die Deutsche ILCO bemüht sich um den Abbau der Tabuisierung des Stomas und des Darmkrebses. Sie setzt sich für eine hochwertige qualitätsgesicherte professionelle Versorgung ein und dafür, dass die benötigten Stomaartikel und Arzneimittel ohne unzumutbare finanzielle Belastung zur Verfügung stehen. Die Deutsche ILCO unterstützt Initiativen zur Förderung der Ursachenforschung und der Prävention. (www.ilco.de)
Great Comebacks
Die Initiative „Great Comebacks" wurde in den USA bereits 1984 als eine Kooperation zwischen der Crohn’s & Colitis Foundation of America (CCFA) und dem Unternehmen ConvaTec ins Leben gerufen. Deren Ziel ist es, für mehr Verständnis für die Bedürfnisse und Probleme von Menschen mit chronisch‑entzündlichen Darmerkrankungen (CED), Dickdarmkrebs und/oder einem Stoma zu werben. Außerdem bietet Great Comebacks Betroffenen Informationen und Aufklärung an und würdigt herausragende Leistungen von Patienten mit Auszeichnungen. Außer in den USA ist die Initiative bereits auch im Vereinigten Königreich und Irland aktiv. (www.greatcomebacks.com) Auch in Deutschland wird gerade ein solches Informations‑ und Förderprogramm für Betroffene vorbereitet.