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Bessere Anerkennung der Arbeit pflegender Angehöriger:
Die Diakonie fordert ein flächendeckendes Angebot zur Unterstützung pflegender Angehöriger
Berlin (24. Juli 2009) – Die Pflege eines Angehörigen darf nicht dazu führen, dass Pflegende aufgrund von Überlastung sozial isoliert werden, überlastet sind, erkranken und von finanzieller und sozialer Armut bedroht sind. Insbesondere zur Urlaubszeit trifft dies viele Menschen, weil sie sich keine Auszeit nehmen können. Anlässlich ihrer Aktion WEIL WIR ES WERT SIND fordert die Diakonie: Pflegende Angehörige müssen flächendeckend ein Netzwerk an unterstützenden und entlastenden Angeboten wie Beratung und Pflegekurse erhalten, Zugang zu präventiven und rehabilitierenden Maßnahmen bekommen und sozial abgesichert werden.
Mehr als zwei Drittel aller pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden zu Hause versorgt. Für pflegende Angehörige bedeutet das ein Full-Time-Job. Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche tragen sie die Verantwortung für den anderen. Viele Wissen nicht über mögliche Entlastungsangebote Bescheid. Nur wenige gönnen sich dabei selbst eine Auszeit zum Krafttanken. „Pflegende Angehörige fühlen sich mit ihrer kräftezehrenden und belastenden Aufgabe oft allein gelassen“, erklärt Klaus-Dieter Kottnik, Präsident des Diakonischen Werks der EKD. „Wir müssen die Arbeit und das Engagement der Angehörigen stärker anerkennen und unterstützend zur Seite stehen. Gerade hinsichtlich des demografischen Wandels sind wir in Zukunft stärker denn je auf die Unterstützung der Angehörigen angewiesen.“ Vor diesem Hintergrund hat der evangelische Wohlfahrtsverband im Rahmen seiner Aktion WEIL WIR ES WERT SIND einen Maßnahmenkatalog erarbeitet, dessen Umsetzung dazu beitragen soll, pflegende Angehörige zu begleiten und zu entlasten. Die Diakonie fordert:
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weitere unterstützende Angebote für pflegende Angehörige sollen flächendeckend ausgebaut werden. Hierzu zählen , Pflegekurse und individuelle Anleitungen und Schulungen in der Häuslichkeit sowie Gesprächskreise Pflegenotruftelefone , wohnortnaher niederschwellige Unterstützungsangebote;
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pflegende Angehörige sollen einen eigenständigen Anspruch auf Präventions- und Rehabilitationsmaßnahmen aufgrund ihrer informelle Pflegetätigkeit erhalten, um Krisensituationen und eigene Erkrankungen zu vermeiden. Der Anspruch auf ambulante und stationäre Leistungen ist im Krankenversicherungsrecht verankert werden;
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eine Verbesserung der Alterssicherung für pflegende Angehörige. Die Beitragshöhe zur Rentenversicherung muss zukünftig unabhängig von der jeweiligen Pflegestufe des pflegebedürftigen Menschen erfolgen und die Rentenversicherungsbeiträge sind deutlich anzuheben, damit pflegebedingte Berufsunterbrechungen langfristig nicht zu einem Risikofaktor für Armut im Alter werden.
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Nachbesserungsbedarf beim Pflegezeitgesetz. Die Einführung einer Lohnfortzahlung bei der kurzfristigen Freistellung analog zum Krankengeld bei Erkrankung des Kindes, ein Anspruch auf Lohnersatzleistungen bei Inspruchnahme der Pflegezeit, die Aufhebung der Kleinbetriebsklausel von mehr als 15 Beschäftigten bei der Pflegezeit, da die Pflegezeit unabhängig von der Betriebsgröße gewährt werden muss und die Einbeziehung von Angehörigen sterbender Menschen ohne Pflegestufe;
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den Aufbau und Ausbau einer unabhängige Pflegeberatung, die die Situation der pflegenden Angehörigen und der Menschen mit Pflegebedarf berücksichtigt und qualifizierte Informationen über vorhandene Angebote, Ansprüche und Leistungen machen kann, unabhängig von Kostenträgererwägungen;
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den Ausbau und die Weiterentwicklung eines Systems von vernetzten wohnortnahen Angeboten, das die Hilfe und Pflege durch die Familien und individuellen Netzwerke stützt wie niederschwellige Dienste, Tagespflege, Urlaubspflege, Kurzzeitpflege und ambulante Pflegediensten.
„Uns ist es ein großes Anliegen durch qualifizierte Pflegeberater pflegende Angehörige und pflegebedürftige Menschen zu unterstützen“ betont Diakonie-Präsident Kottnik. Bundesweit werden zur Stärkung der Beratungskompetenz in den Diakoniestationen in sechs Regionen Pflegefachkräfte zum Pflegeberater/zur Pflegeberaterin (Diakonie) weitergebildet.
Diakonie-Präsident Kottnik macht deutlich: „Es muss uns jetzt gelingen, die gesetzlichen Rahmenbedingungen für eine gute Pflege zu schaffen, die auch den pflegenden Angehörigen die notwendige Wertschätzung entgegenbringt. Nur so werden wir dem zukünftigen Bedarf gerecht werden können.“ Ziel der Diakonie ist es, ihre Forderungen zum Thema der Koalitionsverhandlungen zu machen. Der Wert der Pflege soll anerkannt werden – ideell und finanziell.
Mit der Unterschriftenaktion WEIL WIR ES WERT SIND macht das Diakonische Werk der EKD gemeinsam mit dem Deutschen Evangelischen Verband für Altenarbeit und Pflege und dem Diakonischen Werk Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz die Politik auf die schwierige Situation in der Pflegebranche aufmerksam. Pflegekräfte, Pflegebedürftige und Angehörige setzen sich gleichermaßen für eine ideelle und finanzielle Anerkennung der Pflege ein. Sie fordern verlässliche Rahmenbedingungen und die Anpassung der Sozialgesetzgebung, damit gute Pflege Zukunft hat.
Mehr Informationen unter www.weil-wir-es-wert-sind.de
Direkter Link zum Mitmachen an der Unterschriften-Aktion: http://www.weil-wir-es-wert-sind.de/37.htm
Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes der EKD vom 24.07.2009.