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Xenon – das „Edelgas“ der Anästhesie
Uniklinikum Franfurt testet schonende Narkose auch für Risikopatienten
Frankfurt am Main (1. Juni 2010) – Am 26. Mai 2010 wurde am Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main in der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie der erste Patient für einen chirurgischen Eingriff mit Hilfe des Edelgases Xenon (Air Liquide) in Narkose versetzt. Der Patient unterzog sich einem Eingriff in der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und war bereits wenige Minuten nach Beendigung der Narkose wieder wach und ansprechbar. Die Extubation des Patienten konnte unmittelbar erfolgen.
Derzeit läuft eine Probestellung über die Firma Air Liquide im Klinikum der J.W. Goethe-Universität. Damit sammelt das Klinikum als eine der ersten Kliniken in Deutschland Erfahrung mit dem Einsatz von Xenon. Die Xenon-Narkose gilt als besonders schonend: Das farb- und geruchlose Edelgas, dessen narkotisierende Eigenschaften seit mehr als 50 Jahren bekannt sind, wird ausschließlich über die Atemwege aufgenommen und über die Lunge ausgeschieden. Im Vergleich zu herkömmlichen Narkosemitteln hat Xenon nur minimale Nebenwirkungen und ist damit ideal für Risikopatienten. Bei chirurgischen Eingriffen bleibt der Blutdruck des Patienten stabil und die Pumpfunktion des Herzens wird nicht beeinträchtigt.
Insgesamt wird der Patient durch das neue Narkosegas weniger belastet und die Regeneration nach einer Operation erfolgt leichter und schneller. Unerwünschte Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Übelkeit nach der Narkose oder verzögertes Erwachen treten seltener auf. Die Patienten verfügen über eine sichere Spontanatmung nach der Narkose, so dass die künstliche Beatmung schneller beendet werden kann. Auch sind die Patienten rasch wieder vollständig ansprechbar, die Verlegung aus dem Operationssaal auf die peripheren Bettenstationen des Klinikums kann fast unmittelbar erfolgen. Aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften bezeichnen Anästhesisten Xenon als nahezu ideales Anästhetikum. Leider ist die Gewinnung von Xenon sehr aufwendig und teuer, da das äußerst seltene Element in unserer Luft nur zu 0,0000087 Volumenprozent enthalten ist.
Die Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie versorgt als zentrale Einrichtung des Klinikums der J.W. Goethe-Universität sämtliche operative und diagnostische Bereiche und erbringt dort pro Jahr etwa 28.000 Anästhesieleistungen. Zusätzlich ist die Klinik verantwortlich für die Versorgung der anästhesiologisch-operativen Intensivtherapiestation C1 mit 34 Betten sowie der PACU 8-7 (Intensivstation mit 5 Betten) und wird darüber hinaus regelmäßig für Patienten zahlreicher weiterer fachgebundener Intensivtherapie- und Überwachungsstationen konsiliarisch tätig. Die Schmerzambulanz betreut sowohl ambulante als auch stationäre Patienten mit chronischen sowie akuten postoperativen Schmerzen.
Quelle: Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M., 01.06.2010 (tB).