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Erste Zwischenbilanz – PACT-Programm ist mehr als eine Versorgungsstudie:
Benefit für Arzt und Patientin
Bonn (26. Oktober 2007) – „Das vor gut einem Jahr gestartete PACT-Programm sieht schon jetzt nach einem vollen Erfolg aus“, stellte Studienleiter Prof. Dr. Rolf Kreienberg, Ulm, auf einer Pressekonferenz in Bonn direkt zu Beginn klar. Die erste Studie im Bereich der Compliance-Forschung bei Brustkrebspatientinnen unter einer adjuvanten antihormonellen Therapie mit dem Aromatasehemmer Anastrozol (Arimidex®) deckt einen bisher nicht untersuchten Forschungsbereich ab. Und die Patientinnen profitieren ganz unmittelbar von der Studie – vor allem durch eine gezieltere Arzt-Patientinnen-Kommunikation. Seit Oktober 2006 haben sich bereits 1.000 Patientinnen für das PACT-Programm registrieren lassen.
Mit der PACT-Studie wurde die bisher umfassendste Zusammenarbeit zwischen Brustzentren und den zuweisenden niedergelassenen Gynäkologen erreicht, die es in Deutschland je gegeben hat. Das gemeinsame Ziel, die Einnahmetreue bei einer der wirksamsten und verträglichsten endokrinen Therapien, dem Aromatase-Hemmer Arimidex® (1-4), zu verbessern, soll durch eine enge Kooperation zwischen Arzt und Patientin weiter verbessert werden. Mit der Teilnahme an der von AstraZeneca initiierten PACT-Studie soll die Abbruchrate durch eine bessere Aufklärung und Motivation verringert und damit eine größtmögliche Chance auf Heilung erreicht werden.
Knapp 5.000 postmenopausale Frauen, bei denen ein hormonsensitives Mammakarzinom entfernt wurde, können an der PACT-Studie teilnehmen. Alle Teilnehmerinnen erhalten alle notwendigen Untersuchungen und Behandlungen entsprechend den aktuellen Standards. Die Hälfte der Frauen bekommt zusätzlich neunmal innerhalb des ersten Therapiejahres schriftliche Informationen zu ihrer Antihormontherapie und zur Brustkrebserkrankung.
Die Compliance der einzelnen PACT-Teilnehmerin wird mit Hilfe von Fragebögen erfasst, die von der Patientin selbst zu verschiedenen festgelegten Zeitpunkten ausgefüllt werden. Geplant ist es, die Daten über einen Zeitraum von maximal fünf Jahren zu erheben und mit Rezeptdaten sowie einer Einschätzung des behandelnden Arztes zu vergleichen. So kann nach Abschluss der Untersuchung analysiert werden, welchen Einfluss die Therapietreue auf die Wirksamkeit (Krankheitsfreies Überleben und Gesamtüberleben) der adjuvanten Anti-Hormontherapie hatte. Außerdem wird ausgewertet, ob die zusätzlichen Informationsmaterialien, die an die Hälfte der Teilnehmerinnen geschickt wurden, eine bessere Therapietreue bewirkt haben.
Neben den bestehenden Indikationen für einen Therapiebeginn (Upfront-Therapie) mit einem Aromatasehemmer spielt die grundsätzliche Bereitschaft der Patientin sowie die Vertrauensbasis zum behandelnden Arzt eine wichtige Rolle. Die Erfahrungen der bisher teilnehmenden Ärzte zeigen, dass die Patientinnen generell gut zur Teilnahme zu motivieren sind. Im Rahmen einer sensiblen Gesprächsführung über die adjuvante Therapie wird die Patientin umfassend informiert und in die Therapieentscheidung miteinbezogen. Durch die ausführliche Aufklärung und das Ausfüllen der Fragebögen fühlen sich die Patientinnen noch besser betreut, vor allem die, die zusätzliche Informationen erhalten.
Lilli H., eine Patientin der Universitätsklinik Ulm, nimmt seit Juni 2007 an der PACT-Untersuchung teil. Sie erhält in den ersten 12 Monaten ihrer Therapie regelmäßig Informationen rund um die Erkrankung und die Behandlung. „Ich habe mich ganz bewusst für die Teilnahme an der Studie entschlossen. Die Briefe, die ich bisher bekommen habe, waren inhaltlich immer interessant für mich und bestärken mich darin, gegen die Krankheit zu kämpfen“, sagte sie in Bonn. „Generell finde ich es wichtig und gut, an Studien teilzunehmen, weil nicht nur ich selbst, sondern auch andere Frauen davon profitieren.“
Literatur
- Howell A, on behalf of the ATAC Trialists‘ Group, Lancet 2005; 365: 1225-1226
- Kaufmann M et al., J Clin Oncol 2006; 24: Abstr 547, Proceedings ASCO 2006
- Jakesz et al., Lancet 2005; 366: 455-462
- Boccardo F et al., J Clin Oncol 2005; 23:5138-5147
Quelle: Pressegespräch von AstraZeneca zum Thema „1 Jahr PACT: Eine Standortbestimmung“ am 26. Oktober 2007 in Bonn (Publicis Vital). (tB)