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Welt-Psoriasis-Tag am 29. Oktober 2007
Fortschritte bei der Versorgung der Psoriasis in Klinik und Praxis umsetzen
Von Prof. Dr. Peter Elsner
Hamburg (29. Oktober 2007) – Neue Behandlungsmethoden bei der Schuppenflechte stellen eine Hoffnung für die betroffenen Patienten dar, sagte Prof. Peter Elsner von der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft jetzt in Hamburg. Damit die Behandlung mit diesen innovativen und recht teuren Medikamenten aber kein Wunsch bleibt, sondern zur stabilisierenden Wirklichkeit für die Betroffenen wird, müsse die Kostenübernahme durch die Krankenkassen und die Umsetzung in Klinik und Praxis besser geregelt werden.
Zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten für die Schuppenflechte sind bekannt, die von Cremes und Salben über eine Lichttherapie bis hin zu innerlichen Medikamenten reichen. „Trotzdem waren in der Vergangenheit Patienten von der Behandlung frustriert, da viele Medikamente mit der Zeit an Wirksamkeit verlieren“, sagte Elsner, der Präsidiumsmitglied der DDG ist.
Was vielen Patientinnen und Patienten mit Schuppenflechte noch nicht bekannt ist: Durch die Entwicklung neuer, wirksamer Medikamente (sog. Biologicals) in den vergangenen Jahren haben sich die Behandlungsmöglichkeiten der Schuppenflechte wesentlich verbessert. Spezielle biologische Hemmstoffe in den Medikamenten erlauben es, gezielt in die psoriatische Hautentzündung einzugreifen. Dadurch kann gleichzeitig eine häufig auch bestehende psoriatische Gelenkenzündung mitbehandelt werden.
So können beispielsweise neue Wirkstoffe die Zwiesprache zwischen Entzündungszellen ganz spezifisch blockieren oder es können entzündungsfördernde Moleküle wie der „Tumor-Nekrosefaktor Alpha“, der bei der psoriatischen Entzündung eine wichtige Rolle spielt, gezielt blockiert werden, unterstrich Elsner.
Für eine Reihe dieser modernen Substanzen bestehen schon umfangreiche Erfahrungen, allerdings bei anderen Indikationen, da sie bereits seit Jahren bei Rheumaerkrankungen verwendet werden.
Dem Einsatz dieser innovativen, aber teuren Wirkstoffe stehen oft bürokratische Hemmnisse gegenüber. Besonders niedergelassene Dermatologen befürchten Regresse der gesetzlichen Krankenversicherung wegen Überziehung ihres Budgets.Eine verbesserte Vernetzung zwischen dermatologischen Praxen und Kliniken kann in Zukunft auch aufwendige Behandlungen für Patienten absichern, bei denen herkömmliche Psoriasis-Medikamente versagt haben. Aufgabe der wissenschaftlichen Fachgesellschaft ist es, betonte Elsner, die therapeutischen Fortschritte von den spezialisierten Zentren in die Breite der Patientenversorgung zu tragen. „Wir Kliniker müssen unseren oftmals von Regressängsten gebeutelten Kolleginnen und Kollegen in der Praxis Mut machen und zur Seite stehen, damit die Psoriasis-Patienten in Deutschland die optimale Versorgung erhalten, die ihnen zusteht.“ Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft unterstützt daher aktiv die entstehenden „Psoriasis-Netzwerke“, in denen Schuppenflechte-Patienten die Gewissheit haben, von erfahrenen Dermatologen in Kliniken und Praxen leitliniengerecht behandelt zu werden.
Autor
Prof. Dr. Peter Elsner
Klinik für Dermatologie und dermatologische Allergologie
Universitätsklinikum Jena
Erfurter Strasse 35
07743 Jena
eMail: elsner@derma.uni-jena.de
Quelle: Pressekonferenz anlässlich des Welt-Psoriasis-Tages 2007 in Hamburg am 29. Oktober 2007 (tB).