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8. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie eröffnet
Berlin (10. September 2016) – Während der Eröffnungsveranstaltung wurden auch die höchsten Ehrungen der DGfN verliehen: Mit der Franz-Volhard-Medaille wurde Prof. Dr. med. Josef M. Pfeilschifter, Frankfurt a.M., geehrt. Den Franz-Volhard-Preis zur Förderung herausragender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nierenforschung erhielten Prof. Dr. Jochen Reiser, Chicago/USA, und Prof. Dr. Bernard Schermer, Köln.
Vom 10. bis zum 13. September 2016 findet in Berlin die 8. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie statt. Dabei handelt es sich um den größten deutschsprachigen Kongress der Nierenheilkunde. Das umfangreiche Kongressprogramm reflektiert neben rein nephrologischen Themen auch benachbarte Disziplinen wie die Hypertensiologie, Diabetologie, Rheumatologie und Transplantationsmedizin und fördert so den interdisziplinären Austausch. Wie beide Kongresspräsidenten betonen, Prof. Dr. Mark Dominik Alscher, Stuttgart, und Prof. Dr. Gerd Walz, Freiburg, ist Nephrologie komplexe Innere Medizin und steht wie nahezu keine andere medizinische Disziplin für den interdisziplinären Austausch. „Allerdings muss die Nephrologie – wie jedes andere Fach auch – die Herausforderungen und Chancen im Gesundheitssystem der Zukunft wirkungsvoll und wegweisend adressieren“, erklärt Prof. Dr. Mark Dominik Alscher und nennt die Digitalisierung als Beispiel. „Big Data darf nicht nur ein Schlagwort bleiben, sondern ist die Eintrittskarte zur personalisierten Nephrologie“.
Prof. Dr. Gerd Walz ergänzt: „Big Data ist eines der Hauptthemen des diesjährigen Kongresses und wir haben uns ausgewiesene Experten eingeladen: Professor Howard Jacob vom „Hudson Alpha Institute for Biotechnology“ und der frisch berufene Leiter des Berliner Institutes für Gesundheitsforschung, Herr Professor Erwin Böttinger, werden ihre Vorstellungen zu diesem Themen entwickeln und Wege aufzeigen, wie Big Data in personalisierte Medizin übersetzt werden kann. Schließlich wird Prof. King von Google Deep Mind in seinem Talk darstellen, wie Neuronale Netzwerke und Artifizielle Intelligenz das englische Gesundheitssystem modernisieren sollen.“ Die Kongresspräsidenten hoffen auf lebhafte Diskussionen.
Eine Besonderheit dieses Kongresses ist zudem die Integration der nephrologischen Sonderforschungsbereiche aus Regensburg, Hamburg und Freiburg. Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der DGfN konnten zusätzliche Sprecher aus dem In- und Ausland eingeladen und ein hochkarätiges internationales Symposium „Frontiers of Kidney Research“ in die diesjährige Jahrestagung integriert werden.
Im Rahmen der festlichen Kongresseröffnung wurden auch die höchsten Ehrungen der DGfN verliehen: Die Franz-Volhard-Medaille dient der Würdigung langjähriger, herausragender Leistungen auf dem Gebiet der Nieren- und Hochdruckerkrankungen. 2016 wurde mit dieser hohen Auszeichnung Prof. Dr. med. Josef M. Pfeilschifter, Frankfurt a.M., geehrt. Der Franz-Volhard-Preis zur Förderung herausragender Wissenschaftler auf dem Gebiet der Nierenforschung wurde Prof. Dr. Jochen Reiser, Chicago/USA, und Prof. Dr. Bernard Schermer, Köln, verliehen. Prof. Reiser entdeckte 2008 die Relevanz von suPAR, ein im Blut zirkulierendes Molekül für die Fokal Segmentale Glomerulosklerose. 2015 gelang ihm dann, suPAR als generellen Nierenbiomarker zu identifizieren. Prof. Schermers wissenschaftlicher Fokus liegt seit vielen Jahren vor allem auf der Pathogenese zystischer Nierenerkrankungen und damit auf der Funktion von primären Zilien in der Niere.
Quelle: Deutsche Gesellschaft für Nephrologie, 10.09.2016 (tB).