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Aktualisierte Leitlinie zu Candida-Infektionen:
Stellenwert der Echinocandine gestiegen
Köln (4. September 2009) – Die Infectious Diseases Society of America (IDSA) hat kürzlich ihre Evidenz-basierten Leitlinien zur Therapie von Candida-Infektionen aktualisiert. Die Neufassung reflektiert u. a. den in den letzten Jahren deutlich gestiegenen Stellenwert der Echinocandine im Management invasiver Candidosen.
Candida-Spezies sind die häufigsten Auslöser invasiver Mykosen beim Menschen. Die Letalität von invasiven Candidosen und deren häufigster Form, der Candidämie, wird auf bis zu 47 % geschätzt. Bei nicht-neutropenischen Patienten mit Candidämie empfiehlt die IDSA zur Initialtherapie bevorzugt Echinocandine einzusetzen, wenn eine mittlere bis hohe Krankheitsschwere besteht oder vorher ein Azol gegeben wurde (Empfehlungsgrad A-III). Bei leichter Erkrankten ohne frühere Azol-Gabe (A-III) oder bei einer Infektion durch C. parapsilosis (Empfehlungsgrad B-III) wird Fluconazol empfohlen.
Auch bei neutropenischen Candidämie-Patienten ist laut IDSA in den meisten Fällen ein Echinocandin oder eine Amphotericin-B-Lipidformulierung als Initialtherapie zu bevorzugen. Nicht zuletzt aufgrund der breiteren Datenbasis ist der Evidenzgrad dieser Empfehlung bei Caspofungin, Micafungin und lipidformuliertem Amphotericin B (alle A-II) jedoch höher als bei Anidulafungin (AIII). Weniger schwer Erkrankte ohne frühere Azol-Gabe können mit Fluconazol behandelt werden (B-III).
Candidämien durch C. glabrata, gegen die laut IDSA sämtliche Azole eine verminderte Aktivität zeigen, sollten bevorzugt mit einem Echinocandin behandelt werden, unabhängig davon, ob eine Neutropenie besteht oder nicht (B-III). Die Antimykotikatherapie sollte nach der ersten Candida-negativen Blutkultur und dem Verschwinden der Candidämie-Symptome noch mindestens 14 Tage fortgesetzt werden (A-III).
Therapie bei Verdacht auf invasive Candidose
Bei Verdacht auf invasive Candidose kann eine frühzeitige Therapie die Letalität, Morbidität und Liegedauer bei kritisch Kranken senken. In dieser Indikation empfiehlt die IDSA bei neutropenischen Patienten nur Caspofungin (Handelsname: CANCIDAS®) und lipidformuliertes Amphotericin B mit dem höchsten Empfehlungsgrad A-I. Azole sind zu vermeiden, wenn vorher eine Azol-Prophylaxe erfolgt war (B-II). Bei nicht-neutropenischen Patienten mit mittlerer oder hoher Krankheitsschwere bzw. hämodynamischer Instabilität, früherer Azol-Exposition oder hohem Risiko für Infektionen durch Azol-resistente Spezies wie C. glabrata oder C. krusei ist zur Verdachtstherapie ein Echinocandin zu bevorzugen; ansonsten kommt auch Fluconazol infrage (B-III).
Echinocandine bei invasiven Candidosen
Im Unterschied zur früheren Fassung der Leitlinie werden Echinocandine nun auch zur Primärtherapie der Candida-Endokarditis, -Perikarditis und -Myokarditis, der septischen Phlebitis und Candida-infizierter kardiovaskulärer Implantate empfohlen (B-III), sowie als Therapieoption bei Candida-bedingter Endophthalmitis, Osteomyelitis und septischer Arthritis.
Quelle: Pappas PG, et al. Clinical Practice Guidelines for the Management of Candidiasis: 2009 Update by the Infectious Diseases Society of America. Clin Infect Dis 2009; 48 (6): 503-535 http://www.journals.uchicago.edu/doi/pdf/10.1086/596757
Quelle: Symposium der Firma MSD zum Thema „Wohin geht die Zukunft in der antimykotischen Therapie: Guidelines, Epidemiologie und Therapiestrategien“ am 04.09.2009 in Köln (tB). «zurück