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Asthma und allergische Rhinitis
Was haben wir gelernt?
Berlin (16. Februar 2006) – Asthma gehört weltweit zu den so genannten Volkskrankheiten, die Prävalenz steigt stetig an. Im Vordergrund der Therapie steht die konsequente Behandlung der chronischen Entzündung, so Prof. Wolfgang Petro, Bad Reichenhall. Auch die Deutsche Atemwegsliga und die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie definieren in ihrer aktuellen Leitlinie zur Therapie von Asthma die Reduktion der chronischen Atemwegsentzündung als primäres Ziel der Asthmatherapie.
Reicht die antientzündliche Wirksamkeit eines inhalativen Steroids bei Patienten mit leichtem bis mittelgradigem Asthma nicht aus, wird eine Kombination mit weiteren Wirkprinzipien empfohlen.
Der Leukotrienantagonist Montelukast hat seine steroidunabhängige antiinflammatorische Wirksamkeit in einer Reihe von Studien eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Die COMPACT(1)-Studie zeigt, daß durch den additiv antientzündlichen Effekt von Montelukast zu einem inhalativen Steroid die Asthmasymptome in vergleichbarem Maße reduziert werden wie durch eine Verdopplung der Steroiddosis.
Die IMPACT(2)-Studie belegt, daß die Addition von Montelukast zu einem inhalativen Steroid (ICS) den gleichen therapeutischen Nutzen bietet wie die Addition eines langwirksamen ß2-Agonisten (LABA). Hinsichtlich der Reduktion der Zahl der Eosinophilen im Blut zeigte sich die Kombination aus Kortison und Montelukast signifikant überlegen.
Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über das Sicherheitsprofil von langwirksamen ß2-Agonisten könnten diese Erkenntnisse bei der Wahl der Therapieoption an Bedeutung gewinnen.
Asthma und allergische Rhinitis – Ein Atemweg, eine Erkrankung
Bis zu 80 Prozent der Asthmatiker leiden auch unter einer allergischen Rhinitis. In der Pollensaison werden diese Patienten nicht nur zusätzlich durch die nasalen Symptome belastet, auch die Asthmasymptome nehmen in dieser Zeit an Intensität zu. Studien haben gezeigt, daß eine unbehandelte allergische Rhinitis ein Asthma erheblich verschlechtern kann.
Leukotriene sind als wesentliche Entzündungsmediatoren sowohl an der chronischen Entzündung der unteren als auch der oberen Atemwege beteiligt. Der Leukotrienantagonist Montelukast (SINGULAIR®) kann bei Asthma-Patienten ab 15 Jahren auch die Symptome einer saisonalen allergischen Rhinitis lindern. Er hat seine Effektivität in einer Reihe von Studien unter Beweis gestellt.
In einer Subgruppenanalyse der COMPACT-Studie wurden Patienten betrachtet, die sowohl Asthma als auch Symptome einer allergischen Rhinitis aufwiesen. Bei diesen Patienten führte die Addition von Montelukast 10 mg zu einer deutlichen Symptomverbesserung, ausgedrückt durch einen signifikanten Anstieg der Peak-flow-Werte.
In der Anfang 2006 publizierten Studie(3) von Busse et al. wurde der Effekt von Montelukast 10 mg bei 433 Asthmapatienten mit bekannter Pollensensitivität untersucht. Die Patienten erhielten in der Pollensaison Montelukast 10 mg versus Plazebo über drei Wochen. Ergebnis: Die Patienten der Montelukast-Gruppe dokumentierten signifikant weniger Asthmasymptome während der Pollensaison als die Patienten des Plazeboarms.
Auch Real-Life-Daten aus der PRAACTICAL(4)-Studie bestätigen die Wirksamkeit von Montelukast bei Patienten mit chronischem Asthma und gleichzeitiger allergischer Rhinitis in der Pollensaison.
Ein Atemweg, eine Erkrankung, ein Therapieansatz
Die besondere Wirksamkeit von Montelukast bei Patienten, die sowohl eine Therapie der nasalen als auch der bronchialen Entzündung benötigen, bestätigt den Ansatz „Ein Atemweg, eine Erkrankung“ und macht deutlich, daß Asthma und allergische Rhinitis nicht getrennt betrachtet werden sollten: Bei Vorliegen eines Asthmas sollte auch nach Symptomen einer Rhinitis gefragt werden und umgekehrt.
Um die kausale chronische Entzündung, die dieser Systemerkrankung zugrunde liegt, in den Griff zu bekommen, so Prof. Claus Bachert (Gent, Belgien), fordern die internationalen ARIA-Guidelines(5) einen kombinierten Therapieansatz der oberen und unteren Atemwege.
Der Leukotrienantagonist Montelukast (SINGULAIR®) verbessert sowohl die Asthmasymptome als auch die Symptome der allergischen Rhinitis signifikant. SINGULAIR® 10 mg ist zugelassen als Zusatztherapie bei leichtem bis mittlerem chronischen Asthma, auch bei Patienten ab 15 Jahren mit zusätzlicher allergischer Rhinitis. Außerdem ist SINGULAIR® zugelassen als Monotherapie bei Belastungsasthma.
Anmerkungen
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COMPACT: Clinical Observation of Montelukast as as Partner Agent for Complementary Therapie
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IMPACT: Investigation of Montelukast as a Partner Agent for Complementary Therapy
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Busse WW et al.: Efficacy of montelukast during the allergy season in patients with chronic asthma and seasonal aeroallergen sensitivity. Annals of Allergy 2006; 96: 60-68
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PRAACTICAL: Patient-level Review of Asthma and Allergy Care Therapy Including Corticosteroids and Anti-Leukotrienes
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ARIA: Allergic Rhinitis and its Impact on Asthma
Quelle: Pressekonferenz der Firma MSD SHARP & DOHME am 16.02.2006 in Berlin (iKOMM) (tB).