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Aufklärungskampagne zum Welt-Hepatitis-Tag am 1. Oktober 2006
Der Mensch hinter der Krankheit
München (28. September 2006) – Welches Gesicht hat Hepatitis B, kann man die Erkrankung sehen? Noch immer gibt es ein zu geringes Wissen darüber, was eine Infektion mit dem Hepatitis B-Virus bedeutet, wie das Virus übertragen wird oder was dagegen getan werden kann. Deshalb haben die Deutsche Leberhilfe e.V. und das Unternehmen Gilead zum Welt-Hepatitis-Tag am 1. Oktober 2006 eine Fotokampagne ins Leben gerufen. Hepatitis B ist eine Leberentzündung, die durch Viren verursacht wird. Die Symptome sind unauffällig: Müdigkeit, Appetitlosigkeit und Übelkeit. Hinter den scheinbar banalen Symptomen kann mehr stecken. Hepatitis B verändert das Leben der Betroffenen grundlegend und doch sieht man den Patienten die Krankheit selten an.
Für die Fotokampagne "Mitten im Leben – Hepatitis B ein Gesicht geben" haben sich ganz unterschiedliche Menschen mit dieser Erkrankung von dem bekannten Fotografen Christian Schoppe fotografieren lassen. Zwölf Menschen, die den Mut hatten, sich zu zeigen und über ihre Hepatitis B zu sprechen. "Früher habe ich mich dafür geschämt, aber heute stehe ich dazu und verheimliche die Hepatitis nicht mehr", erzählt eine der Mitwirkenden der Aktion. Jeder hat seine eigene Geschichte zu erzählen, wie er sich angesteckt hat und welche Veränderungen die Hepatitis B in sein Leben gebracht hat. Das Ziel dieser Kampagne ist, die Erkrankung zu entstigmatisieren. "Wir wissen aus unserer Arbeit, dass Hepatitis B jeden treffen kann. Mit dieser Ausstellung wollen wir genau das zeigen und damit zur Entstigmatisierung der Hepatitis B beitragen", so Raymond Francot, Geschäftsführer von Gilead Sciences.
Früherkennung ist das A und O
Die Ansteckungswege der Hepatitis B sind vielfältig. Die meisten Patienten wissen nicht, wie sie sich angesteckt haben. Meist wird die Erkrankung erst viele Jahre nach der Ansteckung entdeckt, so dass es unmöglich ist, nachzuvollziehen, wann und wo die Infektion erfolgt ist. Deshalb ist Früherkennung so wichtig: Eine Überprüfung der Leberwerte gibt früh Aufschluss darüber, wenn irgend etwas mit der Leber nicht in Ordnung ist. Dazu Achim Kautz, Geschäftsführer der Deutschen Leberhilfe e.V.: "Die Leberhilfe will durch Aufklärung eine bessere Früherkennung der Hepatitis B erreichen." Eine Impfung kann die Infektion mit Hepatitis B verhindern beziehungsweise eine rechtzeitige Therapie die Erkrankung kontrollieren, so dass Leberzirrhose oder Leberkrebs gar nicht erst entstehen, erklärte Kautz weiter.
Gesichter einer Virusinfektion
Die Bilder der Ausstellung sind schön, gleichzeitig aber ehrlich und nah an der Person. Die Fotos bilden nicht nur ab, sondern erzählen eine eigene Geschichte. Von der 34jährigen Verkäuferin bis zur 79jährigen Rentnerin – Männer und Frauen mit unterschiedlichen Berufen und aus allen Altersstufen. Jeder ist auf seine Weise von der Hepatitis B betroffen und hat seinen eigenen Weg gefunden damit umzugehen. Der eine braucht täglich sehr viel Kraft, damit die Krankheit nicht das ganze Leben bestimmt. Der andere schafft es sogar, sie einfach zu vergessen. "Ich habe erst vor zwei Jahren von meiner Hepatitis B erfahren. Dabei habe ich sie schon seit meiner Geburt. Das war zuerst ein Schock. Dennoch genieße ich mein Leben und lache gerne", beschreibt Rabia S., eine Mitwirkende der Fotoaktion, ihre Erfahrung. Auch Sonja S. hat sich mit der Erkrankung arrangiert: "Ich bin im Krieg in Berlin aufgewachsen und habe als einzige meiner gesamten Familie überlebt. Nach den vielen Erlebnissen in meinem 79jährigen Leben lasse ich mich durch die Hepatitis nicht einschränken."
Für die Aktion konnte der bekannte Photograf Christian Schoppe aus Hamburg gewonnen werden. Sonst photografiert er die deutsche Schauspielelite: Marie Bäumer, Iris Berben, Alexandra Maria Lara, Heike Makatsch, Moritz Bleibtreu, Daniel Brühl, Peter Lohmeyer, Til Schweiger, Will Quadflieg und Loriot. Seine Bilder wurden in den Magazinen Business Week, Stern, Elle, Madame, Gala, Woman, Galore und Bunte veröffentlicht. Er hat dieses Projekt zusammen mit der Leberhilfe und Gilead verwirklicht, weil er gerne "echte" Menschen fotografiert. "Ein Laie ist viel unbefangener als die ‚Profis‘ und es gibt viel mehr zu entdecken", erklärte Christian Schoppe.