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Behandlungsziele und -Konzepte zur besseren Versorgung von Patienten mit Psoriasis vom Plaque-Typ

 

Dresden (29. März 2011) – Neben der Psoriasis vom Plaque-Typ sind in den letzten Jahren auch andere Manifestationen dieser häufigen Hauterkrankung zunehmend in den Blickpunkt des Interesses gerückt, darunter Plaque-Psoriasis mit Nagelbeteiligung und Psoriasis-Arthritis (PsA) sowie eine Viel­zahl weiterer bedeutsamer Komorbiditäten. Dies hat unter anderem zur Implemen­tierung von Therapie- und Versorgungszielen geführt, die dazu beitragen sollen, die Behandlung von Psoriasis-Patienten in Deutschland künftig weiter zu opti­mieren. Eine bedeutsame Option in der Therapie schwererer Formen der Psoriasis vom Plaque-Typ besteht im Einsatz von TNFa-Blockern wie unter anderem Inflixi­mab (REMICADE®), dessen gute und anhaltende Wirksamkeit sowohl bei Plaque-Psoriasis mit Haut- und Nagelver­änderungen als auch bei PsA mittlerweile langfristig belegt ist.

 

Eine Nagelbeteiligung tritt laut Prof. Kristian Reich (Hamburg) bei bis zu 50 % der Psoriasis-Patienten und etwa 80 % der Patienten mit PsA auf. Sie ist – als zumeist gut sichtbares Zeichen der Erkrankung – nicht nur mit erheblichen funktionellen, sondern auch mit großen emotionalen Beeinträchtigungen und Einschränkungen der Lebensqualität verbunden.1,2 So ergab eine Befragung von 1.728 Betroffenen hin­sichtlich ihrer Nagelveränderungen, dass mehr als die Hälfte (51,8 %) unter Schmer­zen leiden und sich über 90 % kosmetisch beeinträchtigt fühlen.3 Neuere Untersu­chungen weisen zudem darauf hin, dass eine Nagelmanifestation mit der Ausprä­gung der Hautsymptome korreliert1 und als Marker für eine schwerer verlaufende Psoria­sis vom Plaque-Typ sowie das spätere Auftreten einer PsA gelten kann4. Trotz ihrer Häufigkeit und Bedeutung wird die Nagelpsoriasis bei der Beurteilung der Krank­heitsschwere jedoch bisher wenig berücksichtigt, wie Reich bedauerte.

 

„Die Besserung der Plaque-Psoriasis mit Nagelbeteiligung sollte in die Behandlungs­konzepte bei der Psoriasis vom Plaque-Typ mit einbezogen werden,“ riet der Dermatologe. Die Thera­pie der Nagelpsoriasis ist eine große Herausforderung und häufig unbefriedi­gend. Bis vor wenigen Jahren gab es kaum wirksame Behandlungs­möglichkeiten. Eine Patientenbefragung vor Einführung der Biologika ergab, dass 80,7 % der Betroffenen keine oder nur eine geringe Besserung durch frühere Therapien er­fuhren.3 „Die bisher überzeugendsten Daten liegen für die TNFa-Antagonisten vor“, so Reich.

 

 

Infliximab derzeit eine der wirksamsten verfügbaren Behandlungsoptionen

 

Wie der Dermatologe weiter berichtete, gibt es zu Infliximab (REMICADE®) qualitativ hochwertige Langzeitdaten aus der doppelblinden, randomisierten Phase-III-Studie EXPRESS5, die die Wirksamkeit dieser Therapie auf Haut- und Nagel­symptome einer Psoriasis vom Plaque-Typ mit Nagelbeteiligung auch langfristig belegen. Bei diesen Patienten, die eine kontinuierliche Infliximab-Therapie erhielten, lag die mittlere Verbesserung der Nagelveränderungen – beurteilt anhand des Nail Psoriasis Severity Index (NAPSI) – nach 24 Wochen bei 57,2 %. In Woche 50 wies nahezu die Hälfte der Patienten eine komplette Abheilung der Nagelver­änderungen auf.6 Reich zufolge ist Infliximab daher mit eine der wirksamsten derzeit verfügbaren Behandlungsoptionen. Sein Resümee: „TNFa-Antagonisten wie zum Beispiel Infliximab erweisen sich somit als ‚complete drugs’, die nicht nur bei Haut­symptomen, sondern auch bei Nagelpsoriasis und PsA gut wirksam sind.“

 

 

Ziele und Konzepte zur Versorgungsverbesserung von Psoriasis-Patienten

 

Um Daten über die Versorgung von Psoriasis-Patienten in Deutschland zu erhalten, wurden im Rahmen des weltweit größten Forschungsprogramms zur Psoriasis am Competenzzentrum Versorgungsforschung in der Dermatologie (CVderm) zwischen 2005 und 2010 mehr als 20 Studien aufgelegt. Ziel ist es, auf Basis einer Selbstver­pflichtung die Versorgungsqualität aller Patienten mit Schuppenflechte in Deutsch­land messbar und nachhaltig zu verbessern, wie Prof. Matthias Augustin (Hamburg), Leiter des CVderm, berichtete. Das Projekt wird von den führenden dermatologi­schen Fachgesellschaften Deutsche Dermatologische Gesellschaft (DDG) und Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) unterstützt. Wichtige Eckpunk­te der zukünftigen Versorgung sind definierte Therapie- und Versorgungsziele, die von Augustin zusammengefasst und erläutert wurden.

 

Der Einsatz von Therapiezielen soll eine fokussierte, medizinisch wie ökonomisch sinnvolle Behandlung der Psoriasis ermöglichen. In diesem Sinne definierten 2010 in einer internationalen Konsensuskonferenz Experten aus 19 europäischen Ländern Therapieziele für die mittelschwere bis schwere Psoriasis. Kern der Empfeh­lungen ist ein Algorithmus, der für den Therapieverlauf einen klaren Entscheidungs­weg zur Fortsetzung, Intensivierung oder zum Abbruch einer Therapie beinhaltet. Demzufolge gilt eine Therapie dann als erfolgreich, wenn sie eine Ver­besserung des Psoriasis Area and Severity Index von mindestens 75 % (PASI 75) im Vergleich zum Aus­gangs­wert bewirkt.7 Wie Augustin berichtete, werden die höchsten PASI 75-Ansprech­raten nach etwa 12 Wochen Therapie mit einem Anti-TNFα-Antikörper wie Infliximab beobachtet: So erreichten in klinischen Studien immerhin etwa 80 % der mit Infliximab behandelten Patienten in den ersten Wochen ein PASI 75-Ansprechen.5,8

 

Die für den Zeitraum 2010 bis 2015 gesetzten nationalen Versorgungsziele um­fas­sen das Erreichen einer guten Lebensqualität für Psoriasis-Patienten, das früh­zeitige Erkennen und Behandeln von PsA und anderen Begleiterkrankungen, sowie die Ab­sicht, auch Kindern mit Psoriasis eine frühzeitige Behandlung zu ermögli­chen.9 Integraler Bestandteil der Versorgungsziele ist eine interdisziplinäre Zusam­men­arbeit vor allem zwischen Rheumatologen, Internisten, Haus- und Kinderärzten. Besondere Bedeutung bei der Umsetzung kommt den regionalen Psoriasisnetzen zu („PsoNet“)10. Auf Basis der Versorgungsziele, der Psoriasisnetze und der aktualisier­ten S3-Leitlinie11 wird somit die Versorgung Betroffener in Deutschland künftig weiter verbessert.

 

 

Quellen

 

  • 1   Augustin M. et al. Dermatology 2008; 216(4): 366-372
  • 2   Jiaravuthisan M.M. et al. J Am Acad Dermatol 2007; 57: 1-27
  • 3   de Jong E.M.G.J. et al. Dermatology 1996; 193: 300-303
  • 4   Wilson F.C. et al. Arthritis Rheum 2009; 61: 233-239
  • 5   Reich K. et al. Lancet 2005; 366: 1367-1374
  • 6   Reich K. et al. Dermatology 2010; 221: 172-178
  • 7   Mrowietz U. et al. Arch Dermatol Res 2011; 303: 1-10
  • 8   Papoutsaki M. et al. Dermatology 2010; 221 (Suppl. 1): 43-47
  • 9   www.versorgungsziele.de, 25.03.2011
  • 10 www.psonet.de, 25.03.2011
  • 11 Nast A. et al. S3-Leitlinie zur Therapie der Psoriasis vulgaris, Update 2011. www.awmf.org  

 

 

Über Infliximab (REMICADE®)

 

Infliximab ist unter bestimmten Voraussetzungen unter anderem zugelassen zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis, schwerwiegender aktiver ankylosierender Spondylitis sowie aktiver und fortschreitender Psoriasis-Arthritis, die auf eine konventionelle bzw. krankheitsmodifizierende antirheumatische Arznei­mitteltherapie unzureichend angesprochen haben, zudem bei Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Psoriasis vom Plaque-Typ, bei denen andere systemi­sche Therapien einschließlich Ciclosporin, Methotrexat oder PUVA nicht ausreichend wirksam waren, kontraindiziert sind oder nicht vertragen wurden.


Detaillierte Informationen zu weiteren Indikationen und Nebenwirkungen sind der Fachinformation zu entnehmen.

 

 

 

Über MSD

 

MSD gehört zu Merck & Co., Inc., mit Sitz in Whitehouse Station, N.J. (USA), einem global führenden Gesundheitsunternehmen. Mit seinen verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, Impfstoffen, Biologika, Präparaten zur Selbstmedikation und für die Tiergesundheit in verschiedenen Therapiebereichen, bietet MSD in mehr als 140 Ländern umfassende und innovative Lösungen für Gesundheit. Ein besonderes Anliegen von MSD ist darüber hinaus die Verbesserung der weltweiten Gesundheitsversorgung und der verbesserte Zugang zu Medikamenten. Dafür engagiert sich MSD in weitreichenden Gesundheitsprogrammen und Partnerschaften.

 

In Deutschland hat die Unternehmensgruppe ihren Sitz in Haar bei München. MSD ist erreichbar unter Tel: 0800 673 673 673; Fax: 0800 673 673 329; E-Mail: infocenter@msd.de; Internet: www.msd.de, www.univadis.de

 

 


Quelle: Meet-the-Expert „Psoriasis vom Plaque-Typ im Fokus: Therapeutische Ziele und lang­fristige Behandlungskonzepte“, 29. März 2011 in Dresden, anlässlich der 46. DDG-Tagung (30.3. – 2.4.2011); Veranstalter: Essex Pharma, ein Unternehmen der MSD Gruppe (Medizin und Markt) (tB).

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