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Anstieg der Knochendichte an allen gemessenen Skelettlokalisationen

Denosumab: Neue Behandlungsoption für Männer mit Osteoporose und erhöhtem Frakturrisiko

 

München (11. Juli 2014) – Für die Behandlung von Männern mit verminderter Knochendichte und erhöhtem Frakturrisiko steht ab sofort eine neue, hoch effektive Therapieoption 1 zur Verfügung: Der RANK-Ligand (RANKL)-Inhibitor Prolia ® (Denosumab). Mittlerweile liegen die Ergebnisse der randomisierten, placebokontrollierten ADAMO-Studie vor, die die Effektivität und Verträglichkeit von Denosumab (60 mg s.c. alle 6 Monate) über eine Behandlungsdauer von einem Jahr bei Männern mit geringer Knochendichte belegen. 2


Osteoporose macht auch vor Männern nicht Halt. „Die Häufigkeit der Osteoporose bei Männern steigt in den letzten Jahren weltweit dramatisch“, berichtete Prof. Dr. Johann D. Ringe, Leverkusen. Nach den Ergebnissen der Bone Evaluation Studie (BEST) sind in Deutschland hochgerechnet 6,3 Millionen Menschen von Osteoporose betroffen, davon 5,2 Millionen Frauen und 1,1 Millionen Männer. 3 Die Prävalenz der männlichen Osteoporose nimmt ab dem 50. Lebensjahr stetig zu, auf bis zu 15% bei den über 74-jährigen Männern. 3 „Allerdings ist davon auszugehen, dass eine noch höhere Dunkelziffer vorliegt, weil Männer nicht gerne zum Arzt gehen“, so Ringe. Die Folgen einer unerkannten und somit unbehandelten Osteoporose sind Frakturen. Diese können wiederum zu Schmerzen, Einschränkungen der Beweglichkeit, sozialem Rückzug und oftmals auch zu Pflegebedürftigkeit führen. Im Alter zwischen 50 und 60 Jahren übersteigt die Frakturrate von Männern mit Osteoporose sogar die von gleichaltrigen Frauen mit dieser Erkrankung. 3 Auch die Mortalität ist in den ersten drei Monaten nach einer osteoporotischen Fraktur bei Männern höher als bei Frauen. 4

 

Bei Männern stehen laut Ringe sekundäre Osteoporosen im Vordergrund. Als wichtigste Risikofaktoren gelten die Langzeiteinnahme von Kortikosteroiden sowie chronischer Alkohol- und Nikotinkonsum 5 – ein Aspekt, der insbesondere für Prävention und Risikoreduktion von Bedeutung ist.

 

 

Prolia ® schließt eine therapeutische Lücke

 

Obschon die Osteoporose des Mannes ein relevantes und folgenreiches Gesundheitsproblem darstelle, seien die Betroffenen oftmals unterdiagnostiziert und unzureichend behandelt, bemängelte Ringe. Die bisher eher begrenzten Therapiemöglichkeiten für männliche Osteoporose-Patienten haben sich mit der Zulassung von Prolia ® deutlich verbessert, berichtete PD Dr. Stephan Scharla, Bad Reichenhall. Grundlage für die erweiterte Zulassung des RANKL-Inhibitors Denosumab zur Behandlung der Osteoporose des Mannes waren die 1-Jahres-® Ergebnisse der insgesamt zweijährigen Phase-III-Studie ADAMO 2 . In die randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie wurden insgesamt 242 Männer (30 bis 85 Jahre) mit niedriger Knochenmineraldichte (T-Score ≤ -2,0 und ≥ -3,5 an der Lendenwirbelsäule [LWS] oder dem Schenkelhals) oder mit einer prävalenten osteoporotischen Fraktur und einem T-Score ≤ -1,0 bis ≥ -3,5 aufgenommen. Während der ersten 12 Monate erhielten die Studienteilnehmer randomisiert und doppelblind entweder Denosumab (60 mg s.c. alle 6 Monate) oder Placebo. Während der anschließenden offenen Phase wurden alle Patienten für weitere 12 Monate mit Denosumab behandelt. Der primäre Endpunkt war die prozentuale Änderung der Knochenmineraldichte an der LWS gegenüber dem Ausgangswert nach 12 Monaten.

 

 

Deutlicher Anstieg der Knochenmineraldichte

 

Der primäre Endpunkt wurde eindeutig erreicht: Am Ende der zwölfmonatigen Doppelblindphase wurde bei den Männern in der Denosumab-Gruppe eine durchschnittliche Zunahme der Knochenmineraldichte um 5,7% dokumentiert im Vergleich zu 0,9% in der Placebogruppe (p < 0,0001). Bereits nach 6 Monaten zeigte sich ein signifikanter Unterschied zugunsten von Denosumab (4,3% versus 0,9%, p < 0,0001). Ein Anstieg der Knochenmineraldichte wurde an allen relevanten Skelettlokalisationen nachgewiesen, einschließlich Gesamthüfte, Schenkelhals, Trochanter und 1/3-Radius. Die Zunahme der Knochenmineraldichte war unabhängig von der Höhe des Ausgangswertes, dem Testosteronspiegel, dem geschätzten 10-Jahres-Frakturrisiko und vom Vorliegen prävalenter osteoporotischer Frakturen. 2

 

Auch in Bezug auf die sekundären Studienendpunkte erwies sich der RANKL-Inhibitor gegenüber Placebo als überlegen. Schon 15 Tage nach der ersten Injektion von Denosumab sank die Serumkonzentration des Knochenabbaumarkers CTX (1-C-Telopeptid) um 81% im Vergleich zum Ausgangswert (p < 0,0001 versus Placebo). „Damit wurde zum ersten Mal gezeigt, dass eine einjährige Denosumab-Behandlung bei Männern mit niedriger Knochendichte die Knochenresorption verringert und die Knochendichte erhöht“, resümierte Scharla.

 

Der therapeutische Nutzen von Denosumab war in der ADAMO-Studie mit einem günstigen Verträglichkeits- und Sicherheitsprofil assoziiert. Die Inzidenz unerwünschter Wirkungen war in beiden Gruppen etwa gleich. 2 Das entspreche den Therapie-Erfahrungen bei Frauen, so Scharla. Im Rahmen einer Substudie der ADAMO-Studie wurde 29 Studienteilnehmern (12 Patienten der Placebogruppe und 17 Patienten der Denosumab-Gruppe) eine Beckenkammbiopsie entnommen. Die histologische und histomorphometrische Untersuchung der Biopsieproben ergab, dass der Knochen unter Behandlung mit Denosumab eine physiologische Mineralisierung und einen lamellären Aufbau aufweist. 6

 

 

Fazit für die Praxis

 

„Mit seinen ausgeprägten Therapieeffekten, seiner guten Verträglichkeit und den nur halbjährlichen Injektionsintervallen ist Denosumab auch eine sinnvolle Strategie zur Unterstützung und Aufrechterhaltung der Therapieadhärenz“, hob Scharla hervor. Von der Behandlung mit Denosumab können praktisch alle Männer mit niedriger Knochenmineraldichte und erhöhtem Frakturrisiko profitieren – unabhängig von der gonadalen Funktion, dem Alter und dem Ausgangswert der Knochendichte.

 

 

Über Prolia ®

 

Prolia ® (Denosumab) hat einen bisher einzigartigen Wirkmechanismus. Denosumab ist unter den zugelassenen Medikamenten der einzige Wirkstoff, der spezifisch RANK-Ligand hemmt. Dieser Botenstoff ist essenziell für die Regulation der Osteoklasten (Zellen, die für den Knochenabbau verantwortlich sind).

 

In Deutschland wird Prolia ® (Denosumab) von Amgen in den Indikationen Osteoporose bei® postmenopausalen Frauen und bei Männern mit erhöhtem Frakturrisiko vertrieben. Bei postmenopausalen Frauen vermindert Prolia ® signifikant das Risiko für vertebrale, nicht-vertebrale und Hüftfrakturen. Zudem wird Prolia ® (Denosumab) auch zur Behandlung von Knochenschwund im Zusammenhang mit Hormonablation bei Männern mit Prostatakarzinom und erhöhtem Frakturrisiko vertrieben. Prolia ® vermindert bei Männern mit Prostatakarzinom unter Hormonablationstherapie signifikant das Risiko für vertebrale Frakturen. Bezüglich weiterer Informationen zu Indikationen und zum Vertrieb weltweit, wenden Sie sich bitte an das Unternehmen.

 

 

Über Amgen

 

Amgen erforscht, entwickelt, produziert und vertreibt innovative Therapien für Menschen. Seit 1980 gehört Amgen zu den Pionieren in der Biotechnologie und war eines der ersten Unternehmen, das die neuen Möglichkeiten der Wissenschaft erkannte, sichere und wirksame Arzneimittel aus dem Labor in die Herstellung und zu den Patienten zu bringen. Die Therapien von Amgen haben die medizinische Praxis verändert und Millionen von Menschen auf der ganzen Welt im Kampf gegen Krebs, Nierenleiden, rheumatoider Arthritis und andere schwere Erkrankungen unterstützt. Amgen verfügt über ein tiefes und breites Portfolio möglicher neuer Arzneimittel und ist ständig bestrebt, die Forschung voranzutreiben, um das Leben der Menschen entscheidend zu verbessern. Besuchen Sie uns unter www.amgen.de, um mehr über unsere bahnbrechenden Forschungen und bedeutenden Therapien zu erfahren.

 

 

Literaturverweise 

  1. Prolia® (Denosumab) Fachinformation; Juni 2014
  2. Orwoll E et al. J Clin Endocrin Metab 2012; 97: 3161-3169
  3. Hadji P et al. Dtsch Arztebl Int 2013; 110: 52-57
  4. Haentjens P et al. Ann Intern Med 2010; 152: 380-390
  5. Ringe JD. Osteoporosis in Men. In: Treatment of Metabolic Bone Disease. Eds.: D Hosking, JD Ringe, Martin Dunitz, London, 2000
  6. Dempster D et al. 2013; J Bone Miner Res; 28(Suppl 1): #SU0400

 


Quelle: Amgen, 11.07.2014 (tB).

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