MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Eisenhaltige Nahrung erhöht Brustkrebsrisiko bei Frauen

 

Heidelberg (7. September 2009) –  Eine stark eisenhaltige Ernährung führt zu mehr Brustkrebsfällen. Außerdem im Heft: Kabeljauöl senkt Risiko, an Lungenkrebs zu sterben, bestimmte Genvarianten können in Verbindung mit Alkohol zu einem früheren Auftreten von Speiseröhrenkrebs führen.

Veränderte Essgewohnheiten von chinesischen Frauen könnten mitverantwortlich sein für den Anstieg von Brustkrebsfällen in Shanghai. US-amerikanische Wissenschaftler um Amber Moore von der Oregon Health and Sciences University in Portland stellten einen Zusammenhang fest zwischen erhöhten Eisenwerten im Blut der Frauen und der Häufigkeit von Brustkrebs. Eisen wird vom Menschen über die Nahrung aufgenommen und im Körper mithilfe des Proteins Ferritin gespeichert. Ist das Eisen jedoch ungebunden, begünstigt es die Entstehung von reaktionsfreudigen Sauerstoffverbindungen. Diese können die Zelle beschädigen und Krebs verursachen. Die Wissenschaftler fanden ebenfalls heraus, dass erhöhte Werte an Ferritin – und somit an gespeichertem Eisen – Auswirkungen haben können: Sie führen bei den Frauen teilweise zu vermehrter Bindegewebsbildung mit kleinen Zysten, Wissenschaftler sprechen von einer fibrozystischen Mastopathie. Dabei handelt es sich eine gutartige Veränderung des Brustgewebes.

Das Öl aus der Leber von Kabeljaus ist in Norwegen schon seit langem als Nahrungsmittel beliebt. Guri Skeie und sein Team von der University of Tromso fanden nun in einer Studie heraus, dass der tägliche Verzehr von Kabeljauöl das Risiko senken könnte, an Lungenkrebs zu sterben. Verantwortlich dafür, so vermuten die Forscher, ist das im Öl enthaltene Vitamin D. Normalerweise wird Vitamin D auf natürlichem Wege im Körper mit Hilfe von Sonnenlicht gebildet wird. Im Winter leiden aber viele Menschen an Vitamin D Mangel, den sie durch das Fischöl ausgleichen können.

Bestimmte Genvarianten der alkoholabbauenden Enzyme ADH1B und ALDH2 erhöhen das Risiko, an Speiseröhrenkrebs zu erkranken. Chien-Hung Lee und sein Team vom Kaoshing Medical University Hospital prüften diese Genvarianten bei über 400 Patienten mit Speiseröhrenkrebs und stellten deren Rauch- und Trinkgewohnheiten fest. Bei Patienten, die diese Risiko-Genvarianten tragen und viel Alkohol konsumieren, brach die Erkrankung deutlich früher aus. Verglichen die Forscher Trinker mit den Risiko-Genvarianten mit Nicht-Trinkern, die die „harmlose Genvariante“ aufweisen, so macht dieser Unterschied sogar 16 Jahre aus. Die Wissenschaftler empfehlen Trägern der Risikovariante, sofern sie Alkohol konsumieren, bereits in jungen Jahren ihre Speiseröhre untersuchen zu lassen.

 

  • Moore et al.: Dietary and stored iron as predictors of breast cancer risk: A nested case-control study in Shanghai
    DOI: 10.1002/ijc.24404
  • Skeie et al.: Cod liver oil, other dietary supplements and survival among cancer patients with solid tumours:
    DOI: 10.1002/ijc.24422
  • Lee et al.: Genetic modulation of ADH1B and ALDH2 polymorphisms with regard to alcohol and tobacco consumption for younger aged esophageal squamous cell carcinoma diagnosis
    DOI: 10.1002/ijc.24357

 

Weitere Artikel sind unter folgendem Link verfügbar:

http://www3.interscience.wiley.com


Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg vom 07.09.2009.

 

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…