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Erbitux® (Cetuximab):
Neue Maßstäbe in der Behandlung von Kopf- Hals-Tumoren und erste Hinweise in der Therapie des Bronchialkarzinoms
Berlin (22. Februar 2008) ‑ Auch auf dem diesjährigen 28. Deutschen Krebskongress in Berlin wurden erneut bemerkenswerte Daten zum monoklonalen lgG1 Antikörper Erbitux vorgestellt: Nachdem Erbitux in Kombination mit Strahlentherapie als ein Standard bei lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren gilt, belegen die Daten einer neuen Phase-III-Studie nun auch die Wirksamkeit von Erbitux in der Erstlinientherapie von metastasierten undloder rezidivierten Kopf-Hals-Tumoren. Neueste Studien legen nun nahe, dass Erbitux auch in der Therapie des nicht‑kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) wirksam ist.
Im Rahmen des Symposiums „Neue Hoffnung in der Therapie von Kopf-Hals-Tumoren" stellte Prof. Dr. med. Ulrich Keilholz von der Charite Berlin die Ergebnisse der Phase-III-Studie EXTREME vor. In dieser internationalen randomisierten, kontrollierten Studie zur Erstlinientherapie konnte eine höhere Wirksamkeit von Erbitux in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie im Vergleich zu alleiniger platinbasierter Chemotherapie belegt werden. Eingeschlossen wurden über 400 Patienten mit rezidivierten und/oder metastasierten Kopf-Hals-Tumoren. Im Erbitux‑Arm konnten sowohl ein signifikant verlängertes Gesamtüberleben (10,1 Monate versus 7,4 Monate) als auch eine signifikant höhere Ansprechrate und eine beinahe Verdopplung der Zeit bis zur Tumorprogression erreicht werden.(1)
„Diese Ergebnisse sind ein bedeutender Durchbruch in der Therapie von metastasierten und/oder rezidivierten Kopf-Hals-Tumoren, da es bisher für diese Patienten wenige wirksame Behandlungsoptionen gab", so Keilholz während seines Vortrags. „Erbitux in Kombination mit platinbasierter Chemotherapie ist damit die erste systemische Therapie seit 25 Jahren, die einen Überlebensvorteil in dieser schwer therapierbaren Patientenpopulation erzielen konnte."
Derzeit ist Erbitux in Kombination mit Strahlentherapie für die Behandlung von lokal fortgeschrittenen Kopf-Hals-Tumoren zugelassen. Die Zulassung basiert auf einer Studie von Bonner et al.(2) mit über 400 Patienten, einer der größten Studien in dieser Indikation. Prof. Dr. med. Claus Belka vom Universitätsklinikum Tübingen erörterte während seines Vortrages die synergistische Wirkung von Strahlentherapie und Erbitux, die in dieser Studie belegt wurde. Im Kombinationsarm war das mediane Überleben im Vergleich zur alleinigen Strahlentherapie um fast 20 Monate verlängert. Damit ist dies der größte absolute Überlebensvorteil, der jemals in einer Phase-IIIStudie in dieser Indikation erreicht werden konnte. Die Strahlentherapie-bedingten Nebenwirkungen wurden durch Erbitux, anders als bei der Kombination von Strahlen- und Chemotherapie, nicht verstärkt. Die Evaluation der Lebensqualitätsdaten zeigte, dass durch die zusätzliche Gabe von Erbitux die Lebensqualität der Patienten nicht beeinträchtigt wurde.
Während des Satelliten-Symposiums „NSCLC: Fortschritt durch zielgerichtete Therapien" wurden neben bereits bestehenden Therapien auch erste Studiendaten zu Erbitux bei NSCLC vorgestellt. Prof. Dr. med. Christian Manegold vom Universitätsklinikum Mannheim erörterte in seinem Vortrag die Fragestellung der internationalen, randomisierten Phase-III-Studie FLEX. In dieser Studie wurde Erbitux in Kombination mit Vinorelbine und Cisplatin im Vergleich zur alleinigen Therapie mit Vinorelbine und Cisplatin untersuchte. Eingeschlossen wurden über 1.000 nicht vorbehandelte Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom im Stadium IIIB oder IV. Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass die Studie ihren primären Endpunkt, die Verlängerung des Gesamtüberlebens, erreicht hat. Zum ersten Mal erreichte die Kombination aus einer zielgerichteten Therapie mit platinbasierter Chemotherapie einen signifikanten Überlebensvorteil in allen histologischen Subgruppen. Die vollständigen Ergebnisse werden auf dem diesjährigen ASCO 2008 in Chicago vorgestellt.
Ein weiterer Vortrag von Prof. Dr. med. Michael Thomas beschäftigte sich mit dem Thema „Impfung gegen Lungenkrebs". Unter anderem wurden Daten zum therapeutischen Krebsimpfstoff Stimuvax besprochen, der in Studien erste Hinweise auf Wirksamkeit in der Behandlung von Patienten mit inoperablem NSCLC im Stadium
IIIB gezeigt hatte.
Literatur
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Vermorken et al. Abstract Nummer 5501; ECCO 2007
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Bonner et al. NEJM 2006; 354: 567‑78.