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Essstörungen über die Lebensspanne

 

Leipzig (13. März 2014) – Vom 20. bis 22. März 2014 findet auf dem Campus der Universität Leipzig der 4. Wissenschaftliche Kongress der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen statt. Organisiert wird er von deren Präsidentin, Prof. Dr. Anja Hilbert, Verhaltensmedizinerin an der Universität Leipzig. Rund 200 Teilnehmer aus dem In- und Ausland werden sich über aktuelle Forschung und Therapien austauschen. Im Fokus des Kongresses steht die Entwicklung von Essstörungen in den verschiedenen Lebensaltern. Die Einzelthemen sind weit gespannt – beispielsweise von genetischen Voraussetzungen über psychologische Fragen zum Belohnungssystem bis hin zu chirurgischen Eingriffsmöglichkeiten.

 

Störungen im Essverhalten treten in allen Lebensaltern auf und betreffen allein mehr als 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Gemeint sind Auffälligkeiten im Essverhalten selbst oder in der Kontrolle des Körpergewichts, was sich in den verschiedensten Ausprägungen äußern kann: Essanfälle, Nahrungsvermeidung, heimliches oder emotionales Essen, selbst herbeigeführtes Erbrechen oder auch nur die Unzufriedenheit mit der Figur. Unter Experten wird aktuell neu ausgelotet, was noch als gesund oder schon als auffällig einzuschätzen ist.

Störungen im Essverhalten bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind relativ gut beschrieben, Erkenntnisse für (Klein)Kinder und ältere Erwachsene dagegen sind kaum vorhanden. Besorgniserregend ist, dass nur wenige Kinder und Jugendliche Behandlung für ihre Essstörung erhalten. Essstörungen gehen häufig einher mit Körpergewichtsextremen und damit verbunden mit weiteren Gesundheitsgefährdungen und Beeinträchtigungen der Lebensqualität. Deshalb hat das Thema auch eine erhöhte gesundheitspolitische und gesellschaftliche Bedeutung.

Auf dem Kongress stellen national und international ausgewiesene Experten biopsychosoziale Grundlagen sowie Behandlungs- und Präventionsansätze vom Säuglings- bis ins hohe Erwachsenenalter vor. Der US-Amerikaner Daniel Le Grange wird seinen ambulanten Behandlungsansatz zur familienbasierten Therapie der Magersucht (Anorexia nervosa) und der Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) beschreiben. Die Engländerin Nadia Micali ist ausgewiesene Expertin für frühkindliche Essstörungen – ein Thema, das in der deutschsprachigen Forschungslandschaft noch unterbelichtet ist. In ihrem Vortrag geht es unter anderem um den Einfluss von mütterlichem Essverhalten auf das Essverhalten kleiner Kinder. Die aus Erlangen anreisende Dorothee Volkert ist eine der wenigen Expertinnen zum Essverhalten im höheren Lebensalter. Ein weiterer Vortrag der US-Amerikanerin Denise E. Wilfley beleuchtet schließlich die psychosozialen Zusammenhänge zwischen Essstörungen und Adipositas, ein Thema, zu dem auch am Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum "AdipositasErkrankungen" an der Leipziger Universitätsmedizin geforscht wird.

Die Deutsche Gesellschaft für Essstörungen e. V. (DGESS) ist die größte Fachgesellschaft im deutschsprachigen Raum, die sich wissenschaftlich mit dem Thema beschäftigt. Sie will sowohl die Forschung als auch deren Anwendung in Prävention, Früerkennung und Therapie fördern und vernetzen.

Das IFB AdipositasErkrankungen ist eines von acht Integrierten Forschungs- und Behandlungszentren, die in Deutschland vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert werden. Es ist eine gemeinsame Einrichtung der Universität Leipzig und des Universitätsklinikums Leipzig (AöR).

 

 

 


 

Quelle: Universität Leipzig, 13.03.2014 (tB) Thomas Backe

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