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Fortgeschrittenes Nierenzellkarzinom
Studiendaten bestätigen Wirksamkeit und Verträglichkeit von Bevacizumab plus niedrig dosiertem Interferon
Köln (17. Juni 2011) – Prospektiv erhobene Daten belegen den Nutzen einer Therapie mit Bevacizumab (Avastin®) und niedrig dosiertem Interferon alpha-2a (IFN) beim fortgeschrittenen Nierenzellkarzinom (RCC)1. Die im Rahmen des ASCO 2011 vorgestellte Interimsanalyse der Phase-II-Studie BEVLiN zeigt, dass sich durch eine Reduktion der IFN-Dosis bei vergleichbarem klinischen Nutzen ein deutlicher Gewinn an Verträglichkeit erzielen lässt. Im Cross-Trial-Vergleich mit einer vergleichbaren Patientensubgruppe der AVOREN-Zulassungsstudiefiel die Rate an IFN-bedingten Nebenwirkungen Grad ≥ 3 unter der reduzierten IFN-Dosis deutlich geringer aus. Die Patienten im BEVLiN-Kollektiv erreichten ein medianes progressionsfreies Überleben (PFS) von 14,8 Monaten. Das PFS in der historischen Kontrollgruppe betrug 10,5 Monate. Die Daten bestätigen damit die Ergebnisse einer früheren retrospektiven Subgruppenanalyse der AVOREN-Studie, die bereits auf einen Verträglichkeitsgewinn durch eine IFN-Dosisreduktion bei Erhalt der Wirksamkeit der Bevacizumab/IFN-Therapie hingewiesen hatte2, 3.
Gemäß der retrospektiven Subgruppenanalyse der AVOREN-Daten profitierten Patienten, bei denen die IFN-Dosis aufgrund von zytokinbedingten Toxizitäten von initial 9 Mio. I.E. auf 6 bzw. 3 Mio. I.E. reduziert wurde, von einer deutlichen Verringerung der IFN-assoziierten Nebenwirkungen. Die Wirksamkeit der Bevacizumab/IFN-Therapie blieb dagegen erhalten. Patienten, die eine reduzierte IFN-Dosis plus Bevacizumab erhalten hatten, erzielten verglichen mit Patienten ohne Dosisreduktion ein vergleichbares PFS (12,4 Monate)2 und ein vergleichbares Gesamtüberleben (26,0 Monate)3.
In der multinationalen, einarmigen Phase-II-Studie BEVLiN wurde der Nutzen und die Verträglichkeit einer Therapie mit Bevacizumab und niedrig dosiertem IFN nun erstmals prospektiv untersucht1. In der Studie erhielten 147 nicht vorbehandelte Patienten mit einem klarzelligen, fortgeschrittenen RCC und gutem bis mittlerem Risikoscore nach Motzer-Kriterien Bevacizumab (10 mg/kg alle 2 Wochen) plus IFN in einer Dosierung von 3 Mio. I.E. dreimal wöchentlich. Die Patientencharakteristika des BEVLiN-Kollektivs waren mit denen der AVOREN-Subgruppe vergleichbar. Das Studiendesign war auf einen Cross-Trial-Vergleich mit der AVOREN-Patientensubgruppe ausgelegt, die Bevacizumab plus IFN in der vollen Dosierung von 9 Mio. I.E. erhalten hatte und ebenfalls ein niedriges bis mittleres Risiko aufwies (n = 283). Primäre Endpunkte der Studie waren das Sicherheitsprofil (IFN-assoziierte Nebenwirkungen von Grad ≥ 3) und das PFS.
Bessere Verträglichkeit bei Erhalt der Wirksamkeit
In der Interimsanalyse, die auf dem ASCO 2011 vorgestellt wurde, traten IFN-assoziierte Nebenwirkungen mit Grad ≥ 3 unter der reduzierten IFN-Dosis im BEVLiN-Kollektiv erwartungsgemäß seltener auf als in der AVOREN-Kontrollgruppe: Fieber (< 1 % vs. 2 %), Fatigue (4 % vs. 12 %), Asthenie (3 % vs. 9 %), grippeähnliche Symptome (0 % vs. 2 %) und allgemeines Unwohlsein (0 % vs. < 1 %). Die Patienten in der BEVLiN-Studie blieben im Median 14,8 Monate (vs. 10,5 Monate in der AVOREN-Subgruppe) progressionsfrei.
Quellen
- 1 Melichar B et al., ASCO 2011; Poster 4546
- 2 Melichar B et al., Ann Oncol 2008; 8: 1470-1476
- 3 Escudier B et al., J Clin Oncol 2010; 28: 2144-2150
Quelle: Pressekonferenzder Firma Roche Pharma zum Thema „Aktuelles vom amerikanischen Krebskongress 2011“ am 17.06.2011 in Köln (medial relations) (tB).