MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

Fortschritt in der Enuresis-Therapie mit der ersten Desmopressin „Schmelztablette“

Geringere Wirkstoffbelastung bei kinderleichter Einnahme

 

Kiel  (1. Juli 2011) – Mit der Zulassung der ersten „Schmelztablette“ zur Behandlung der Enuresis nocturna (nächtliches Einnässen) erweitert die FERRING Arzneimittel GmbH, Kiel, ihre Produktpalette in der Urologie. Das ab 1. Juni in Deutschland erhältliche Präparat Minirin® 60 I 120 I 240 Mikrogramm Lyophilisat zum Einnehmen ist die Weiterentwicklung des Klassikers Minirin® und setzt neue Standards in der Therapie des kindlichen Bettnäs­sens. Rund zehn Prozent der Schulanfänger leiden an Enuresis nocturna.(1)

 

Kindliches Bettnässen birgt für die gesamte Familie körperliche und seelische Belastungen. Besonders schwer trifft die Erkrankung das Selbstbewusstsein der Kinder. Da ein geringes Selbstwertgefühl im Kindesalter in späteren Jahren nicht selten zu psychischen Störungen und sozialer Desintegration führen kann, ist eine frühzeitige Therapie angezeigt. In der Behandlung der primären Enuresis nocturna (durchgehend bestehendes Bettnässen ohne vorhergehende trockene Phase von mindestens 6 Monaten) steht ein symptomorientiertes und verhaltens­therapeutisches Vorgehen im Vordergrund: Techniken zum Verhaltenstraining und zur Selbst­beobachtung (Urotherapie) werden durch spezielle Maßnahmen ergänzt. Neben apparativen Verhaltenstherapien, die bisher mit einer hohen Rückfallquote und Abbruchrate sowie Belastung für die ganze Familie einhergehen, zählt hierzu vor allem die medikamentöse Behandlung.(2,3)

 

 

Auf bewährtem Weg zur trockenen Nacht

 

Der bei primärer Enuresis nocturna (PEN) bewährte Wirkstoff Desmopressin (enthalten in Minirin® Tabletten und Minirin® 60 I 120 I 240 Mikrogramm Lyophilisat zum Einnehmen) wirkt wie das körpereigene Antidiuretische Hormon (ADH oder auch Vasopressin), das die nächtliche Urinproduktion reduziert. Bei bettnässenden Kindern wird ADH nachts unzurei­chend ausgeschüttet. Desmopressin wirkt der unzureichenden ADH-Sekretion entgegen; die Urinbildung und somit auch die Blasenfüllung werden reduziert. Den Kindern werden somit auf schnellem Weg trockene Nächte (und entspannte Tage) ermöglicht. Wird bei Therapieende nach einem strukturierten Therapieschema ausgeschlichen, besteht für die Patienten eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit trocken zu bleiben, als bei den Patienten, bei denen die Therapie abrupt abgebrochen wird.(4)


Die Einführung der Minirin® Schmelztablette stellt einen deutlichen Fortschritt in der Behand­lung der Enuresis nocturna dar. Bei gleicher Wirksamkeit und Verträglichkeit wie die bekannte Minirin® Tablette kommt die Minirin® Schmelztablette mit einer deutlich geringeren Wirk­stoffbelastung aus: 120 µg statt 200 µg für die Anfangsdosis, 240 µg statt 400 µg für die Titrationsdosis.(5) Wie die Tablette zeigt auch das Lyophilisat einen schnellen Wirkungseintritt: Die Urinkonzentration beginnt ab 30 Minuten nach der Einnahme.(6)

 

 

Neue Darreichungsform – für Kinder empfohlen, von Kindern bevorzugt

 

Als erste und einzige Schmelztablette in der Enuresis-Therapie wird Minirin® Lyophilisat zum Einnehmen von Kindern bevorzugt, wie eine randomisierte Open-Label, Cross-Over Studie belegt.(7) Bei 60 Prozent der unter 12-jährigen Patienten konnte die Präferenz für das Lyophilisat signifikant nachgewiesen werden (p = 0,009). Die Untersuchung zeigte zusätzlich eine hohe Compliance bei der Einnahme der Schmelztablette. Die EMA (European Medicines Agency) empfiehlt ebenfalls orodispersible Darreichungsformen für Kinder.(8) Ein weiterer Vorteil: Die Schmelztablette wird einfach unter die Zunge gelegt und löst sich dort sofort auf – es wird keine Flüssigkeit zur Einnahme benötigt. Für Kinder bedeutet dies eine diskrete und unauffällige Einnahme sowie keine zusätzliche Belastung des Blasenvolumens, denn bereits ein Glas Wasser füllt die Blase eines 6-jährigen Kindes zu 25 Prozent. (9)

 

Mit der innovativen Schmelztablette Minirin® Lyophilisat zum Einnehmen setzt die Ferring Arzneimittel GmbH neue Standards in der Therapie der primären Enuresis nocturna. Bereits 15 Millionen Patienten wurden seit Einführung mit Minirin® behandelt. Mit der Schmelz­tablette wird die Therapie jetzt noch einfacher und effizienter. Die Minirin® Schmelztablette ist neben Enuresis auch in den Indikationen Diabetes insipidus, Nykturie und Polyurie zugelassen.

 

 

Anmerkungen 

  1. Hellstrom AL, Hanson E, Hansson S, Hjalmas K, Jodal U. Micturition habits and incontinence in 7-year-old Swedish school entrants. Eur J Pediatr 1990;149(6):434–7
  2. Fielding D. The response of day and night wetting children and children who wet only at night to retention control training and the enuresis alarm. Behav Res Ther 1980;18(4):305–17
  3. Evans JH. Evidence based management of nocturnal enuresis. BMJ 2001;323(7322):1167–9
  4. Marschall-Kehrel D., Harms T.W. TEAM: A national, multicentric, retrospective analysis of outcomes in nocturnal enuretic children treated with an antidiuretic in two different modes. JUrol, 182:2022-2027, 2009
  5. Vande Walle J, Bogaert GA, Mattsson S, Schurmans T et al. A new fast-melting oral formulation of desmopressin (Minirin® MELT): a pharmacodynamic study in children with primary nocturnal enuresis. Br J Urol 2006;97(3):60
  6. Fachinformation MINIRIN® 60/120/240 Mikrogramm Lyophilisat zum Einnehmen
  7. Lottmann H, Alova I. Primary monosymptomatical enuresis in children and adolescents. The International Journal of Clinical Practice 2007;61 (Suppl. 155):23-31
  8. Reflection Paper: Formulations of Choice for the Paediatric Population, Committee For Medicinal Products For Human Use. 2005
  9. Robson in: ‘Bedwetting’ Parkhurst Exchange Dec 2007, 66–67


Quelle: Pressemitteilung der Firma Ferring Arzneimittel, 01.07.2011 (AdLexis)(tB).

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…