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Früher Einsatz sichert protektive Wirkung von Tiotropium

 

Mannheim (19. März 2009) ‑ Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) hat große Auswirkungen auf die Lebensqualität der betroffenen Patienten. Die Lungenfunktion ist dauerhaft eingeschränkt, wiederkehrende Exazerbationen verschlechtern den Zustand anhaltend. Die Ergebnisse der UPLIFT® Studie (Understanding Potential Long‑term Impacts an Function with Tiotropium) zeigen eine signifikante Verbesserung des klinischen Krankheitsverlaufs durch die protektive Wirkung von Tiotropium (Spiriva®). Ein frühzeitiger Einsatz des Anticholinergikums zahlt demnach langfristig auf die Besserung der Lungenfunktion und die Lebensqualität der Patienten ein.

 

Die Früherkennung der COPD in der ärztlichen Praxis ist besonders wichtig, denn die Symptomatik entwickelt sich schleichend und wird von den Betroffenen lange Zeit nicht wahrgenommen. Die Hauptsymptome Auswurf, morgendlicher Husten und (Belastungs‑) Atemnot („AHA") werden zu Beginn oft als Raucherhusten bagatellisiert. Mit Fortschreiten der Erkrankung nimmt jedoch die körperliche Belastbarkeit ab. Im fortgeschrittenen Stadium werden selbst kurze Gehstrecken zur Anstrengung.

 

Eine rechtzeitige Diagnose ist daher entscheidend, um frühzeitig mit der Langzeittherapie beginnen zu können. Ziel ist es, die Patienten möglichst lange zu Aktivität zu verhelfen. Klinische Studien belegen, dass Symptome wie Atemnot(1) oder eingeschränkte Belastbarkeit(2) mit Tiotropium deutlich verbessert werden. Eine anhaltende Besserung des klinischen Krankheitsverlaufs bei Therapie mit dem Anticholinergikum Tiotropium zeigen die Ergebnisse der Langzeitstudie UPLIFT® (Understanding Potential Long-term Impacts an Function with Tiotropium)(3), eine der größten und längsten Studien auf dem Gebiet der COPD. An der multizentrischen Studie nahmen 5.993 Patienten aus 37 Ländern teil. Sie befanden sich in den GOLD-Stadien II-IV. Die Patienten inhalierten über einen Zeitraum von vier Jahren einmal täglich das lang wirksame Anticholinergikum Tiotropium (18 mg) oder Placebo in der Kontrollgruppe. Sowohl in der Tiotropium- als auch in der Placebo-Gruppe durften die Patienten zusätzlich sämtliche COPD‑Medikamente (mit Ausnahme inhalativer Anticholinergika) ein‑ bzw. weiter einnehmen. Die Patienten erhielten teilweise eine intensive Vormedikation mit inhalativen Kortikosteroiden, langwirksamen Betasympathomimetika und in einigen Fällen mit Theophyllin.

 

Therapieeffekte bestätigen protektive Wirkung

Die protektive Wirkung des Anticholinergikums bestätigte sich durch die Studienergebnisse in Bezug auf die klinisch relevanten Parameter: Die anhaltende Besserung der Lungenfunktion, die langfristige Bewahrung der Lebensqualität und die signifikante Reduktion von Exazerbationen. Die Therapieeffekte stellten sich mit und ohne umfangreiche Begleitmedikation ein:

 

  • Bei der Lungenfunktion zeigte sich konstant über die vier Studienjahre hinweg eine signifikante Verbesserung mit Tiotropium um 87 bis 103 ml (gemessen am forcierten exspiratorischen Volumen FEV1, morgens vor der Applikation der Studienmedikamente). Keinen Unterschied zwischen den beiden Gruppen gab es bei der Rate, mit der die Lungenfunktion über die Zeit abnimmt (primärer Endpunkt).

 

  • Die Lebensqualität, ermittelt nach dem St. George’s Respiratory Questionnaire (SGRQ), war an jedem Messpunkt mit einem Unterschied von 2,3 bis 3,3 Einheiten zugunsten von Tiotropium signifikant besser. Der Ausgangswert lag in beiden Gruppen bei 45 (auf einer Skala von 0 bis 100, wobei 100 der schlechteste Wert ist) und verbesserte sich bis zur ersten Messung auf knapp unter 40, in der Kontrollgruppe auf etwa 43.

 

  • Die Exazerbations‑Häufigkeit in der Tiotropium‑Gruppe pro Patientenjahr warum 14 Prozent signifikant geringer als in der Kontrollgruppe. Die Zeit bis zur ersten Exazerbation konnte unter Tiotropium um 4,1 Monate hinausgezögert werden. Auch das Risiko für Exazerbationen, die zur Einweisung in eine Klinik führten, warum 14 Prozent signifikant geringer.

 

Frühzeitige leitliniengerechte Therapie

Die Ergebnisse der UPLIFT®‑Studie unterstreichen daher die Empfehlung nationaler(4) und internationaler(5) Leitlinien, frühzeitig in die bronchodilatative Langzeittherapie zu starten (FEV1/VC < 70 %; FEV1 50 % ‑ 80 % vom Soll). Damit kann die protektive Wirkung von Tiotropium frühzeitig genutzt und den Patienten langfristig ein aktiveres Leben ermöglicht werden.

 

 

Quellen

(1)  O’Donnell et al., Eur Respir J 2004, 23:832‑840
(2) Maltais et al., Chest 2005; 128:1168‑1178
(3) D. P. Tashkin et al., N Engl J Med 359, 2008:1543‑1554
(4) Vogelmeier C et al., Pneumologie 61, 2007:1‑40
(5) Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease, updated 2007, www.goldcopd.com

 

Weitere Informationen zu COPD unter www.copd‑aktuell.de  

 

 

Download

 

Referat von Dr. med. Rüdiger Sauer zum Thema "Schutz für den COPD-Patienten: Frühzeitige Therapie für ein langfristig aktiveres Leben".

Abstract Sauer.pdf Abstract Sauer.pdf (569.28 KB)

Folien Sauer.pdf Folien Sauer.pdf (794.98 KB) 

 

Referat von Dr. med. Justus de Zeeuw zum Thema "UPLIFT® konkret: Die protektive Wirkung von Tiotropium".

Abstract Zeeuw.pdf Abstract Zeeuw.pdf (599.09 KB)

Folien Zeeuw.pdf Folien Zeeuw.pdf (427.06 KB) 

 


Quelle: Fachpressegespräch der Firmen Boehringer Ingelheim und Pfizer zum Thema “UPLIFT® in der Praxis: Tiotropium frühzeitig einsetzen, langfristig protektive Wirkung nutzen” am 19.03.2009 in Mannheim (Pleon).

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