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Generalisierte Angststörung im Alter
Diagnose sichern, mit Pregabalin therapieren
Berlin (10. Januar 2014) – Das Lebenszeitrisiko an GAD zu erkranken, wird mit etwa zehn Prozent beziffert, wobei der Altersgang auffällig ist. Oft überlagern sich Grunderkrankung und psychische und somatische Komorbiditäten und erschweren die Diagnose und Therapie. Bei älteren Erwachsenen spielen zudem stereotype Bilder des Alters dabei eine wichtige Rolle, wie Experten bei einem Symposium im Rahmen des Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin betonten.1 Hier ermöglicht der Kalziumkanalmodulator Pregabalin (Lyrica®) eine individuelle und evidenzbasierte Pharmakotherapie, von deren günstigen Effekten auf Komorbiditäten und geringem Potenzial für Wechselwirkungen insbesondere ältere Patienten mit Polymedikation profitieren.
„Erschöpfung, Konzentrations- und Schlafstörungen sowie Unruhe/Agitation gehören sowohl zur Symptomatik der GAD als auch der Depression und erschweren die Differenzialdiagnose“, so Professor Hans-Peter Volz, Werneck. Auch können andere psychische Erkrankungen als Komorbidität der GAD auftreten, wie epidemiologische Studien belegen: Führend sind affektive Störungen mit 72 Prozent sowie andere Angststörungen mit 58 Prozent.2 Auffällig ist die Prävalenz der GAD, die mit steigendem Alter kontinuierlich zunimmt, während andere Angststörungen normalerweise mit zunehmendem Lebensalter abnehmen.3
Somatische Komorbiditäten als diagnostisches Hindernis
„Das Präsentiersymptom von GAD-Patienten beim Arztbesuch ist nicht die Angst“, wie Volz betonte. Dies sei nur bei 13 Prozent der Fall. Etwa 50 Prozent klagen im Arztgespräch über somatische Beschwerden wie gastrointestinale oder kardiovaskuläre Symptome, Schmerzen oder Schlafstörungen.4,5,6 Gleichzeitig ist die GAD ein Risikofaktor für koronare Herzerkrankungen, wie eine Metaanalyse aus 20 Studien mit etwa 250.000 erfassten Patienten verdeutlicht: Demnach leiden Angstpatienten 1,3-mal häufiger auch an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und versterben auch 1,6-mal häufiger an einem Myokardinfarkt als Personen ohne Angststörung.7,8 Gerade aus diesem Grund sei eine adäquate Behandlung der GAD-Patienten insbesondere im Alter sinnvoll, so Volz. Allerdings beeinflussen Vorbehalte gegenüber älteren Personen die Therapieentscheidung des Arztes und den Einsatz von Psychopharmaka, wie bislang unveröffentlichte Daten der Berliner Altersstudie belegen. „Hausärzte würden einer 39 Jahre alten Patientin mit Ängsten eher Psychopharmaka verschreiben als einer 81-jährigen. Dieser Altersstereotyp verhindert eine adäquate Behandlung der GAD bei älteren Patienten“, wie Dr. Ulrich Keßler, Berlin, erklärte. 2
Medikamentöse Behandlung im Alter
GAD ist die Angsterkrankung mit den meisten zugelassenen medikamentösen Behandlungsansätzen aller Angsterkrankungen. Dazu zählen Benzodiazepine, trizyklische Antidepressiva und selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), deren Einsatz bei GAD-Patienten empfohlen wird, aber ältere Patienten ab 65 Jahren oft deutlichen Risiken aussetzen. 40 Prozent erhalten Medikamente, die als ungeeignet gelten.9 Auf die aktuellen Leitlinien zur Behandlung von Angsterkrankungen verwies Professor Bowin Bandelow, Göttingen.10 Aufgrund ihrer nachgewiesenen Wirksamkeit und des guten Nutzen-Risiko- Verhältnisses gehören SSRI, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI) und der Kalziumkanalmodulator Pregabalin (LYRICA®) zu den Medikamenten der ersten Wahl, für die Behandlung der Generalisierten Angststörung. Für die Wirksamkeit von Pregabalin in der Behandlung der GAD bei Älteren sprechen Daten einer doppelblinden randomisierten, placebokontrollierten Studie.11 Hier führte der Einsatz von Pregabalin bereits nach zwei Wochen zu einer deutlichen Verbesserung der psychischen und somatischen Symptome der GAD.
Bei der Psychopharmakotherapie im höheren Lebensalter sollte auf Nebenwirkungen wie Schwindel und – insbesondere wegen möglicher bestehender Polypharmazie – auf Wechselwirkungen wie CYP P450-Interaktionen geachtet werden. Gerade bei GAD-Patienten unter Polymedikation aufgrund somatischer Erkrankungen sind Kontraindikationen und Anwendungsbeschränkungen zu beachten. Hier zeigen sich die Vorteile von Pregabalin in der Behandlung: Dadurch, dass der Kalziummodulator nicht über das CYP P450-System metabolisiert wird, besteht ein geringes Potenzial für pharmakokinetische Wechselwirkungen, von dem ältere GAD-Patienten mit einer gut verträglichen, individuellen Therapie profitieren.12
Quellen
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„Die getarnte Herausforderung – GAD im Lebenslauf”, DGPPN-Kongress, 28. November 2013, Berlin
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Kessler RC et al. Psychol Med 2002; 32(7): 1213-1225
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Wittchen HU et al. Arch Gen Psychiatry 1994; 51(5): 355-364
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Wittchen HU et al. J Clin Psychiatry 2002; 63 (Suppl 8): 24-34
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Wittchen HU, Hoyer J. J Clin Psychiatry 2001; 62 (Suppl 11): 15-19
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Beesdo K et al. J Anxiety Disord 2009; 23(5): 684-693
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Roest AM et al. J Am Coll Cardiol 2010; 56(1): 38-46
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Roest AM et al. B J Psych 2012; 200: 324-329
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Berger A et al. BMC Geriatr 2009; 9: 31
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Bandelow B et al. World J Biol Psychiatry 2008; 9(4): 248-312
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Montgomery S et al. B J Psych 2008; 193: 389-394
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Fachinformation LYRICA®, Stand Februar 2013
Pfizer – Gemeinsam für eine gesündere Welt
Pfizer erforscht und entwickelt mit über 90.000 Mitarbeitern moderne Arzneimittel für alle Lebensphasen von Mensch und Tier. Seit mehr als 150 Jahren arbeitet der Weltmarktführer mit Hauptsitz in New York daran, neue Standards in Therapiegebieten wie Krebs, Entzündungskrankheiten, Schmerz und bei Impfstoffen zu setzen. Das Portfolio umfasst innovative Medikamente und Impfstoffe sowie einige der weltweit bekanntesten rezeptfreien Produkte. Pfizer erzielte im Geschäftsjahr 2012 weltweit einen Umsatz von 59 Milliarden US-Dollar.
In Deutschland beschäftigt Pfizer derzeit rund 3.000 Mitarbeiter an vier Standorten: Berlin, Freiburg, lllertissen und Karlsruhe.
Quelle: Pfizer Pharma, 10.01.2014 (tB).