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Geringe Schweißproduktion, hohe Lebensqualität
Neue Studie belegt Nutzen der systemischen Hyperhidrose-Therapie
München (26. Juli 2012) – Eine systemische Therapie der Hyperhidrose mit Methantheliniumbromid (Vagantin®) senkt die krankhafte, übermäßige Schweißbildung signifikant. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle kontrollierte klinische Studie1 mit 339 Teilnehmern. Die effektive Schweißreduktion und gute Verträglichkeit des Anticholinergikums zeigten sich in einer gesteigerten Lebensqualität der Patienten. Damit stehen nun Daten einer großen Phase-III-Studie zur Verfügung.
Hyperhidrose führt bei den Betroffenen zu einem erheblichen physischen und psychischen Leidensdruck. Primäre Ziele der symptomatischen Behandlung des krankhaften Schwitzens sind daher, die übermäßige Schweißbildung zu kontrollieren und in der Folge die Lebensqualität wieder auf ein Normalmaß zu heben. In einer aktuellen randomisierten, Plazebo-kontrollierten, doppelblinden Multicenter-Studie1 konnte die mittlere gravimetrisch gemessene Schweißmenge bei Patienten mit klinisch manifester, axillärer Hyperhidrose nach vierwöchiger Behandlung mit 3 x 50 mg Methantheliniumbromid gegenüber Plazebo signifikant gesenkt werden (99 mg/5 min versus 130 mg/5min; p=0,0013). 77,3 Prozent der eingeschlossenen Patienten waren Responder im Sinne einer Reduktion der Schweißmenge: Zwei Drittel dieser Responder zeigten dabei eine Schweißreduktion von 64 Prozent, ein Drittel sogar von 83 Prozent. Aus dieser großen kontrollierten Phase III-Studie lässt sich der therapeutische Einsatz von Methantheliniumbromid auch bei fokal-axillärer Hyperhidrose ableiten. Bislang empfehlen die aktuellen Leitlinien der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft Methanthelinumbromid wegen seiner anticholinergen systemischen Wirkung insbesondere als First-Line-Therapie der generalisierten Hyperhidrose.2
Hohe Lebensqualität und individueller Nutzen
Den Schweißfluss zu reduzieren, korreliert direkt mit der Lebensqualität der Patienten. Anhand der krankheitsspezifischen Schweregrad-Skala „Hyperhidrosis Disease Severity Scale“ (HDSS) beurteilten die Patienten ihre Symptome (sekundärer Endpunkt): Der Lebensqualitätsparameter erreichte bereits in der zweiten Woche signifikant bessere Werte in der Verumgruppe, die sich bis zum Studienende nach vier Wochen noch steigerten (p=0,0243 bzw. p=0,0017). Analog wurde die Lebensqualität anhand des „Dermatology Life Quality Index“ (DLQI) sowohl in der zweiten als auch der vierten Woche signifikant besser unter Methantheliniumbromid bewertet (p=0,0058 bzw. p=0,0030).
Im Rahmen einer Pilotstudie zur Versorgungssituation in Deutschland konnten Hyperhidrosepatienten ihre Pharmakotherapie anhand eines individuellen Nutzen-Parameters bewerten. Einen hohen Nutzen erhielt die Therapie mit Methantheliniumbromid: Der mittlere Patient-Benefit-Index (PBI) hiermit behandelter Patienten wies einen signifikant höheren Wert aus als der ermittelte PBI anderer Therapeutika (p=0,0013).3
Gute Verträglichkeit der systemischen Therapie
Methantheliniumbromid ist ein quaternäres Ammoniumderivat, das durch eine Blockade postsynaptischer Muskarin-M3-Rezeptoren die stimulierende Wirkung von Acetylcholin an den vorwiegend cholinerg innervierten Schweißdrüsen unterbindet und somit die Schweißsekretion reduziert. Wegen seiner Polarität penetriert das Anticholinergikum kaum die Blut-Hirn-Schranke und ist daher nicht ZNS-wirksam. Im Vergleich zu anderen Anticholinergika sind damit keine zentralnervös bedingten Nebenwirkungen wie Schwindel, Übelkeit oder Schlafstörungen zu erwarten, wie auch eine einschleichende Dosierung nicht erforderlich ist.4 So trat in der aktuellen Phase-III-Studie erwartungsgemäß lediglich leichte Mundtrockenheit häufiger auf. Die Verträglichkeit der Substanz wurde von 87 Prozent der Studienteilnehmer als sehr gut oder gut eingestuft.1
Bei dauerhafter Therapie erfolgt die Einnahme dreimal täglich, Methantheliniumbromid kann aber auch situativ, z.B. bei externen Stressoren wie Prüfungen, eingesetzt werden. Die Wirkung tritt innerhalb von 30 Minuten ein und hält bis zu sechs Stunden an.4
Weitere Informationen unter: www.vagantin.de und www.riemser.com
Über RIEMSER Arzneimittel AG: Ein Unternehmen mit Tradition und Zukunft
Die RIEMSER Arzneimittel AG mit Sitz in Greifswald, Deutschland, ist ein mittelständisches spezialisiertes Pharmaunternehmen, das seine Produkte in Deutschland und 72 Ländern weltweit vermarktet. RIEMSER konzentriert sich hauptsächlich auf verschreibungspflichtige Humanarzneimittel in ausgewählten therapeutischen Nischen mit hohem medizinischem Bedarf.
Die therapeutischen Kernbereiche sind die supportive Onkologie, Antiinfektiva und Dermatologie. In seinem Geschäftsbereich Dental bietet RIEMSER Lösungen für orale regenerative Medizin, orale Implantologie und Endo-/Parodontie an.
Anmerkungen
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Müller C et al., 2012, J Eur Acad Dermatol Venerol (zur Publikation eingereicht), Efficacy and safety of methantheline bromide (Vagantin®) in axillary and palmar hyperhidrosis: results from a multicenter, randomized, placebo-controlled trial
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Deutsche Dermatologische Gesellschaft, DDG: S1-Leitlinie „Definition und Therapie der primären Hyperhidrose“. Stand: 15.01.12
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Müller C, 2011, Deutscher Kongress für Versorgungsforschung, P6/5; www.egms.de/static/en/meetings/dkvf2011/11dkvf118.shtml
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Fachinformation Vagantin®, Stand Dezember 2009
Download
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Hyperhidrose: Grundlagen und Therapie:
Vagantin_Arztbroschüre.pdf (2.51 MB)
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Patientenratgeber "Hyperhidrose – krankhaftes Schwitzen":
Vagantin_Patientenbroschüre_Hyperhidrose.pdf (3.24 MB)
Quelle: Pressegespräch der Firma Riemser Arzneimittel zum Thema "Nutzen der systemischen Hyperhidrosetherapie – ein Update" am 26.07.2012 in München (tB).