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HER2-positives, metastasiertes Mammakarzinom

Zeitgemäße Therapie mit Perjeta und Kadcyla unter der Lupe

 

Leipzig (25. Juni 2015) – Innerhalb kürzester Zeit haben sich Perjeta® (Pertuzumab) in Kombination mit Herceptin® (Trastuzumab) und Docetaxel sowie das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Kadcyla® (Trastuzumab Emtansin) als Standards in der First- bzw. Second-Line-Therapie des fortgeschrittenen HER2-positiven Mamma-karzinoms etabliert. Beide Therapien bieten den betroffenen Frauen in der jeweiligen Behandlungssituation die Aussicht auf einen signifikanten Gewinn an Überlebenszeit – das belegen die Resultate der Zulassungsstudien.1,2 Über den Stellenwert der beiden HER2-gerichteten Therapien sowie Erfahrungen aus der klinischen Praxis berichteten Prof. Dr. Achim Rody, Lübeck, und Prof. Dr. Andreas Schneeweiss, Heidelberg, im Rahmen eines Symposiums der Roche Pharma AG auf der 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) in Leipzig.

 

 

Perjeta First-line – Subgruppen im Fokus

 

Die doppelte Antikörper-Blockade mit Perjeta und Herceptin plus Docetaxel ist die effektivste First-Line-Therapie für Patientinnen mit HER2-positivem metastasiertem Mammakarzinom. In der finalen Auswertung der Zulassungsstudie CLEOPATRA verlängerte die zusätzliche Behandlung mit Pertuzumab das mediane Gesamtüberleben der Patientinnen signifikant und klinisch hochrelevant um 15,7 Monate auf fast 5 Jahre (56,5 vs. 40,8 Monate; HR: 0,68; p < 0,001) gegenüber alleiniger Behandlung mit Trastuzumab plus Docetaxel.1 „Wenn wir Patientinnen mit HER2-positivem metastasiertem Mammakarzinom von Beginn an optimal – also mit Pertuzumab in der First-Line – behandeln, bedeutet dies für die Frauen eine mögliche Überlebenszeitverlängerung, die wir aktuell mit keinem anderen Therapieregime erreichen können“, so Rody.

Ein wichtiger Aspekt für die klinische Praxis: Der signifikante Überlebensvorteil zugunsten der doppelten Antikörper-Blocklade bestätigte sich in der CLEOPATRA-Studie in klinisch relevanten Subgruppen. Die Patientinnen profitierten unter anderem unabhängig vom Alter (< 65 Jahre / ≥ 65 Jahre), der (neo-)adjuvanten Vorbehandlung oder dem Hormonrezeptor-Status des Tumors. „Patientinnen mit positivem Hormonrezeptor-Status haben in der CLEOPATRA-Studie genauso deutlich von der zusätzlichen Pertuzumab-Gabe profitiert wie jene mit negativem Hormonrezeptor-Status“, betonte Rody. „Würden diese Patientinnen für die metastasierte Erkrankung zuerst endokrin behandelt und zusätzlich Trastuzumab erhalten, geht für sie die Option auf den Überlebensvorteil durch die doppelte Antikörper-Blockade nach derzeitigem Zulassungsstatus verloren. Daher ist das Pertuzumab-Regime auch für Hormonrezeptor-positive Patientinnen als eindeutiger Standard in der First-Line zu bewerten,“ so das Fazit von Rody.

 

 

Kadcyla – Erste Wahl für die Second-Line

 

Auch das im November 2013 zugelassene Antikörper-Wirkstoff-Konjugat Kadcyla hat sich als Therapie der ersten Wahl in der Second-Line für Patientinnen, die mit Trastuzumab und einem Taxan entweder in der metastasierten oder adjuvanten Situation vorbehandelt wurden, etabliert. In der Zulassungsstudie EMILIA überlebten Patientinnen mit Trastuzumab Emtansin im Median 30,9 Monate – und damit fast ein halbes Jahr länger als unter der Kombination Capecitabin plus Lapatinib (25,1 Monate; HR: 0,68; p < 0,001).2 Darüber hinaus erwies sich das Antikörper-Wirkstoff-Konjugat als erheblich besser verträglich als die Vergleichstherapie: Schwere unerwünschte Ereignisse (≥ Grad 3) traten deutlich seltener auf (40,8 vs. 57,0 %).2 „Unsere Erfahrungen mit Trastuzumab Emtansin in der Klinik decken sich mit den positiven Studiendaten. Wir behandeln die Patientinnen bis zum Progress und sehen sehr stabile Krankheitsverläufe“, so Schneeweiss. „Wenn es first-line unter Trastuzumab plus Taxan mit oder ohne Pertuzumab zu einem Progress kommt, ist Trastuzumab Emtansin die effektivste Therapie für die Second-Line und sollte daher keiner Patientin vorenthalten werden.“

 

 

Doppelplus-Empfehlungen der AGO

 

Die aktuellen Therapieleitlinien der Arbeitsgemeinschaft für Gynäkologische Onkologie (AGO) untermauern den hohen Stellenwert von Perjeta und Kadcyla: Die First-Line-Kombination aus Pertuzumab, Herceptin und Docetaxel sowie der Einsatz von Trastuzumab Emtansin in der Second-Line werden jeweils als einzige Regime mit dem höchsten Empfehlungsgrad (++) bewertet.3

 

 

Literaturverweise 

  1. Swain S et al., N Engl J Med 2015; 372: 724-34
  2. Verma S et al., N Engl J Med 2012; 367 (19): 1783-91
  3. www.ago-online.de (zuletzt am 23. Juni 2015)

 

Über Roche

 

Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist eines der führenden Unternehmen im forschungsorientierten Gesundheitswesen. Es vereint die Stärken der beiden Geschäftsbereiche Pharma und Diagnostics und entwickelt als weltweit größtes Biotech-Unternehmen differenzierte Medikamente für die Onkologie, Immunologie, Infektionskrankheiten, Augenheilkunde und Neurowissenschaften. Roche ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von Produkten der In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests und ein Pionier im Diabetesmanagement. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind Ziel der Personalisierten Medizin, eines zentralen strategischen Ansatzes von Roche. Seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1896 hat Roche über einen Zeitraum von mehr als hundert Jahren wichtige Beiträge zur Gesundheit in der Welt geleistet. Auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation stehen 28 von Roche entwickelte Medikamente, darunter lebensrettende Antibiotika, Malariamittel und Chemotherapeutika.

 

Die Roche-Gruppe beschäftigte 2014 weltweit über 88 500 Mitarbeitende, investierte 8,9 Milliarden Schweizer Franken in Forschung und Entwicklung und erzielte einen Umsatz von 47,5 Milliarden Schweizer Franken. Genentech in den USA gehört vollständig zur Roche-Gruppe. Roche ist Mehrheitsaktionär von Chugai Pharmaceutical, Japan.

 

Weitere Informationen finden Sie unter www.roche.com

 

 

Roche Pharma AG, Deutschland

 

Die Roche Pharma AG in Grenzach-Wyhlen beschäftigt über 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Von hier aus werden alle zulassungsrelevanten Studien für Deutschland koordiniert. Darüber hinaus werden auch Studien für bereits auf dem Markt befindliche Produkte durchgeführt. Von Grenzach-Wyhlen aus erfolgen zudem zentrale Elemente der technischen Qualitätssicherung für den gesamten europäischen Raum. Außerdem ist die Roche Pharma AG für das Marketing und den Vertrieb verschreibungspflichtiger Arzneimittel auf dem gesamten deutschen Markt zuständig.

 

Weitere Informationen zur Roche Pharma AG finden Sie unter www.roche.de

 

 


Quelle: Roche Pharma, 25.06.2015 (tB).

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