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Hoffnung für Frauen mit Eierstockkrebs

Neues Medikament verzögert Fortschreiten der Erkrankung

Hamburg (27. März 2012) – Allein in Deutschland werden Jahr für Jahr fast 10.000 Frauen mit der Diagnose Eierstockkrebs konfrontiert [1]. Nun gibt es entscheidenden Fortschritt in der Therapie dieser schweren Erkrankung. Das neue Medikament, ein moderner Antikörper, greift den Tumor gezielt an und verzögert damit das Fortschreiten der Krebserkrankung. Dadurch gewinnen die Patientinnen mehr Zeit, die sie — trotz ihrer schweren Erkrankung — weitestgehend beschwerdefrei verbringen können. Anlässlich der Zulassung des neuen Medikamentes erläuterten die beiden Frauenärzte Professor Jalid Sehouli, Charité Berlin, und Privatdozent Dr. Sven Mahner, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, im Rahmen einer Presse-veranstaltung der Roche Pharma AG die Behandlungs-möglichkeiten für Frauen mit Eierstockkrebs und die Vorteile der neuen Therapie.

 

Die Diagnose einer Krebserkrankung ist ein Schock: „Das ist einfach gar nicht angekommen in meinem Kopf“, beschreibt Karen K. ihre Reaktion. „Ich kam mir vor, als falle ich in ein  schwarzes Loch, aus dem kein Weg herausführt.“ Das Ovarialkarzinom ist eine stille Krebserkrankung. Über einen langen Zeitraum geht es ohne oder lediglich mit unspezifischen Symptomen einher, wie zum Beispiel Völlegefühl oder Unwohlsein. Bei etwa 70 % der Frauen wird der Eierstockkrebs daher leider erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium entdeckt — und dies meist auch nur zufällig. 

 

 

Fortschritt durch neue zielgerichtete Therapie

 

Bislang wurden Patientinnen mit fortgeschrittenem Eierstockkrebs nach der Operation lediglich mit einer Chemotherapie behandelt. Nun steht für diese Frauen erstmals eine zielgerichtete Therapie zur Verfügung, die bereits bei anderen fortgeschrittenen Krebserkrankungen, wie zum Beispiel Darm- oder Lungenkrebs, erfolgreich eingesetzt wird. Das neue Medikament, das zunächst in Kombination mit der Chemotherapie und anschließend als sogenannte Erhaltungstherapie verabreicht wird, richtet sich gezielt gegen das Wachstum des Tumors. Um weiter wachsen zu können benötigt dieser Blutgefäße, die ihn mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Durch die neue Therapie wird diese Neubildung von Blutgefäßen gehemmt und bereits vorhandene Tumorgefäße bilden sich zurück. Der Krebs wird dadurch am Wachsen gehindert.

 

 

Wichtiger Fortschritt für Frauen mit Eierstockkrebs

 

„Durch diesen innovativen Wirkmechanismus — die sogenannte Angiogenesehemmung — lässt sich die Krebserkrankung besser kontrollieren“, betonte Mahner. „Aus umfassenden klinischen Studien wissen wir, dass die zusätzliche Behandlung mit dem Angiogenesehemmer die Zeit bis die Erkrankung erneut auftritt oder fortschreitet deutlich verlängern kann — ohne die Lebens-qualität der Frauen selbst nennenswert negativ zu beeinflussen. Dies ist ein deutlicher Fortschritt und ein wichtiger Vorteil für unsere Patientinnen.“ Denn für die betroffenen Frauen ist die Zeit ohne ein Fortschreiten der Erkrankung sehr wertvoll: Sie ermöglicht ihnen, die verbleibende Zeit weitestgehend beschwerdefrei zu verbringen — sei es im Kreis der Familie, der Freunde oder bei anderen ihnen wichtigen Aktivitäten. Und gerade für Menschen mit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung bedeutet dies einen enormen Gewinn.

 

 

Quellen

 

  • Robert Koch-Institut: Krebs in Deutschland 2007/2008; 8. Ausgabe, 2012

 


 

Quelle: Pressekonferenz der Firma Roche Pharma zum Thema "Bessere Krankheitskontrolle durch Angiogenesehemmung. Die neue Therapieoption bei Eierstockkrebs" am 27.03.2012 in Hamburg (hB).

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