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In der Osteoporosetherapie hält Deutschland die rote Laterne
Deutschland braucht ein neues Krankheitsbewusstsein
Frankfurt am Main (15. Oktober 2013)* – Gemäß einer epidemiologischen Analyse der Jahre 2006 bis 2009 sind in Deutschland 6,3 Millionen Menschen (1,1 Millionen Männer und 5,2 Millionen Frauen) von Osteoporose betroffen.1 Mehr als die Hälfte der Betroffenen hatte mindestens eine Fraktur. Dabei schränken insbesondere Wirbelkörper- und Hüftfrakturen die Lebensqualität erheblich ein und führen zu einer erhöhten Sterblichkeit. Zudem sind Frakturen für den Großteil der Kosten dieser Erkrankung verantwortlich.2,3 Im Jahr 2009 betrugen diese für Deutschland hochgerechnet etwa 4,5 Milliarden Euro.1
In der Osteoporosetherapie hält Deutschland die rote Laterne
„Trotz der erheblichen gesundheitspolitischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Osteoporose wird diese Erkrankung in Deutschland immer noch unterschätzt“, erklärt Privatdozentin Dr. med. Gabriele Lehmann, Oberärztin des Funktionsbereichs Rheumatologie und Osteologie an der Klinik für Innere Medizin III der Friedrich-Schiller Universität, Jena. So erhalten in Deutschland nur 25 Prozent der Behandlungsbedürftigen eine effektive antiosteoporotische Therapie – in Spanien beträgt der Anteil beispielsweise 81 Prozent.4 Selbst nach mehreren Frakturen bekommt in Deutschland nur jeder zweite Patient eine Behandlung.1 Deutschland bildet damit bezüglich der Osteoporosetherapie das Schlusslicht der 5 größten europäischen Staaten.4 Das hat erhebliche Konsequenzen, da es sich um eine Skeletterkrankung handelt, die mit zunehmendem Alter immer häufiger auftritt und deshalb – auch demografiebedingt – rasant an Bedeutung gewinnt.
Behandlungserfolg setzt Therapietreue voraus
Ein Problem stellt bei den bisher die Behandlung bestimmenden Bisphosphonaten die Therapietreue dar. Ein Großteil der Patienten bricht schon im ersten Jahr die Behandlung ab. Auch aus diesem Grund kommt dem seit 2010 zur Verfügung stehenden humanen RANK Ligand Antikörper Denosumab (Prolia®), der als subkutane Halbjahresspritze verabreicht wird, aufgrund seines Wirksamkeits- und Verträglichkeitsprofils eine wichtige Rolle zu. Denosumab kann auch bei Patienten mit einer schweren Nierenfunktionseinschränkung (Grad IV und V) nach Ausschluss einer adynamen Knochenerkrankung eingesetzt werden. Frau Dr. Ortrun Stenglein-Gröschel, die in Coburg als niedergelassene Orthopädin ein osteologisches Zentrum leitet, unterstreicht, wie wichtig dieser Aspekt im Praxisalltag bei den Patientinnen im fortgeschrittenen Alter ist.
Daten zu Denosumab überzeugen
Denosumab, der bislang einzige verfügbare spezifische RANK-Ligand-Inhibitor, zeigt einen anhaltenden Antifraktur-Effekt über bislang 8 Jahre bei vorwiegend spongiösem (z.B. Wirbelkörper) bzw. kortikalem Knochen (z.B. Hüfte). Das Medikament zeichnet sich darüber hinaus durch eine gute Wirksamkeit bei Patientinnen im Alter über 75 Jahre aus. In diesem Kollektiv mit hohem Risiko für Hüftfrakturen betrugen die Inzidenzraten unter Denosumab im Vergleich zu Placebo 0,9 vs. 2,3 Prozent (relative Risikoreduktion 62 Prozent, p = 0,007).5
„Denosumab scheint damit bei diesen Patienten wirksamer zu sein als z.B. Zoledronat“, so das Resümee von Frau PD Dr. Lehmann. In einer vergleichbaren Subgruppenanalyse bei Patientinnen über 75 Jahren unterschied sich das Risiko für Hüftfrakturen unter diesem Bisphosphonat nicht signifikant von Placebo.6
Nach übereinstimmender Meinung der beiden Osteologinnen ist davon auszugehen, dass die neuen Leitlinien, die in Kürze von der DVO veröffentlicht werden, dem guten Profil von Denosumab in den therapeutischen Empfehlungen Rechnung tragen werden.
Screening und frühe Behandlung heißt weniger Reparaturmedizin
Entscheidend für eine optimale Osteoporosetherapie ist die frühzeitige Stellung der korrekten Diagnose. „Es ist erschreckend, dass immer noch Patienten nach offensichtlich osteoporosebedingten Frakturen aus dem Krankenhaus entlassen werden, ohne dass eine adäquate Therapie initiiert wurde“, beschreibt Frau Dr. Stenglein-Gröschel die Situation. Sie plädiert daher für eine intensivere Kooperation zwischen Krankenhaus, Hausarzt und niedergelassenem Facharzt, um Zeitverzögerungen zu vermeiden und eine leitliniengerechte Diagnostik und Therapie sicher zu stellen. Einig sind sich beide Expertinnen, dass man in Deutschland viel stärker in die Prävention statt in die Reparaturmedizin investieren sollte. Eine Forderung an die Gesundheitspolitik ist deshalb die Verankerung eines standardisierten Screenings hinsichtlich der Osteoporose. Die frühzeitige Diagnose ist der erste wichtige Schritt zum therapeutischen Erfolg. So sollte am besten bei Frauen ab dem 60. und bei Männern ab dem 70. Lebensjahr ein Risikotest durchgeführt werden, um das Frakturrisiko abschätzen und rechtzeitig intervenieren zu können.
Über Prolia®
Prolia® (Denosumab) hat einen bisher einzigartigen Wirkmechanismus. Denosumab ist der einzige Wirkstoff in zugelassenen Medikamenten, der spezifisch RANK-Ligand hemmt. Dieser Botenstoff ist essenziell für die Regulation der Osteoklasten (Zellen, die für den Knochenabbau verantwortlich sind).7
Über die Vermarktung von Prolia®
Prolia® wird je nach Indikation und Land von unterschiedlichen Unternehmen vermarktet:
Amgen und GlaxoSmithKline
-
Gemeinsame Vermarktung in der Indikation Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit
erhöhtem Frakturrisiko in Europa, Australien, Neuseeland und Mexiko.
Amgen
-
Osteoporose bei postmenopausalen Frauen mit erhöhtem Frakturrisiko in den USA und Kanada.
GlaxoSmithKline
-
Alle Indikationen in Ländern, in denen Amgen keine Marktpräsenz hat, zum Beispiel in China, Brasilien, Indien und Südkorea (nicht Japan). Diese Art der Zusammenarbeit eröffnet Amgen die Option, sich in Europa und anderen, aufstrebenden Märkten zu etablieren.
Amgen und Daiichi-Sankyo Company Ltd.
-
Zusammenarbeit und Lizenzabkommen für die Entwicklung und Vermarktung in Japan.
Anmerkung
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* Presseworkshop „Blickpunkt Osteoporose – Neues aus Wissenschaft & Praxis“. Eine Veranstaltung von Amgen in Kooperation mit GlaxoSmithKline.
Referenzen
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Hadji P et al. Dtsch Ärztebl Int 2013; 110(4): 52-57; DOI: 10.3238/ärztebl.2013.0052
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Konnopka A et al. Osteoporosis Int 2009; 20: 1117-1129
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Duclos A et al. Osteoporosis 2010; 21: 1493-1501
-
Ström et al. Arch Osteoporos 2011; 6: 59-155
-
Boonen S et al. J Clin Endocrinol Metab 2011; 96: 1727-1736
-
Boonen S et al. J Am Geriatr Soc 2010; 58: 292-299
-
Baron R et al. Bone 2011; 48: 677-692
Quelle: Presseworkshop „Blickpunkt Osteoporose – Neues aus Wissenschaft & Praxis“. Eine Veranstaltung von Amgen in Kooperation mit GlaxoSmithKline, 15.10.2013 (hB).