MEDIZIN

DOC-CHECK LOGIN

IQWiG identifiziert Empfehlungen für mögliches DMP

DMP Osteoporose: Leitlinien decken fast alle Versorgungsaspekte ab

Köln (27. Mai 2016) – Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hat am 27. Mai 2016 die Ergebnisse einer Recherche evidenzbasierter Leitlinien zur Behandlung von Menschen mit Osteoporose vorgelegt. Ziel des Berichts ist es, aus aktuellen, methodisch hochwertigen Leitlinien diejenigen Empfehlungen zu identifizieren, die für ein mögliches neues Disease-Management-Programm (DMP) Osteoporose von Bedeutung sein könnten. Demnach decken die Empfehlungen fast alle Versorgungsaspekte ab, nur die Rehabilitation fehlt.


Leitlinien sind meist inhaltlich umfassend

In seine Auswertung konnte das IQWiG insgesamt 13 Leitlinien einbeziehen, von denen allein neun aus den USA stammen, aber nur eine aus Deutschland. Elf Leitlinien sind umfassend konzipiert und beschäftigen sich mit allen wichtigen Aspekten von Diagnose und Therapie: Definition der Osteoporose, Diagnostik, Therapieziele, therapeutische Maßnahmen, Kooperation der Versorgungssektoren sowie Schulung der Versicherten.
Positiv hervorzuheben ist, dass bei der Arzneimittel-Therapie nicht nur die Wirkstoffe benannt, sondern auch die Dauer der Einnahme und die Verlaufskontrolle thematisiert werden. Das ist bei Leitlinien anderer Indikationen eher selten der Fall.

Sechs Leitlinien konzentrieren sich auf Untergruppen von Patientinnen und Patienten, darunter Frauen nach der Menopause und Menschen mit sekundärer Osteoporose.


Nicht alle Aspekte gleichermaßen detailliert beschrieben

Zu fast allen Versorgungsaspekten gibt es in den Leitlinien Empfehlungen, die für DMP relevant sein können. Einzige Ausnahme ist die Rehabilitation, die in keiner Leitlinie explizit aufgegriffen wird.
Vergleichsweise wenige oder wenig detaillierte Empfehlungen enthalten die Leitlinien zu Therapiezielen, Kooperation der Versorgungssektoren (Fallmanagement und integrierter Versorgungsansatz) sowie zu Schulungen f ür Patientinnen und Patienten.


Schwerpunkt liegt auf therapeutischen Maßnahmen

Der inhaltliche Schwerpunkt liegt ganz klar auf den therapeutischen Maßnahmen. So gibt es zahlreiche Empfehlungen zu spezifischen medikamentösen Therapien der primären wie auch der sekundären Osteoporose. Die Autorinnen und Autoren der Leitlinien sind sich darin einig, dass in zwei Situationen das absolute (10-Jahres-)Frakturrisiko immer ermittelt werden sollte: wenn die Knochendichte laut DXA-Messung niedrig ist und wenn eine spezifische medikamentöse Therapie eingeleitet wird.

Bei den nichtmedikamentösen Therapien empfehlen die Leitlinien neben körperlicher Aktivität vor allem Information und Aufklärung von Patientinnen und Patienten zu bestimmten Lebensstilfaktoren, etwa dazu, wie Rauchen oder Ernährung die Knochendichte und das Frakturrisiko beeinflussen können. Thematisiert werden sollte dabei auch eine adäquate Kalzium- und Vitamin-D-Zufuhr, sei es über die Nahrung oder durch Nahrungsergänzungsmitte l.


Zum Ablauf der Berichtserstellung

Die vorläufigen Ergebnisse, den sogenannten Vorbericht, hatte das IQWiG im Oktober 2015 veröffentlicht und zur Diskussion gestellt. Nach dem Ende des Stellungnahmeverfahrens wurde der Vorbericht überarbeitet und als Abschlussbericht im März 2016 an den Auftraggeber versandt. Die eingereichten schriftlichen Stellungnahmen werden in einem eigenen Dokument zeitgleich mit dem Abschlussbericht publiziert. Der Bericht wurde gemeinsam mit externen Sachverständigen erstellt.

Weitere Informationen


Quelle: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) , 27.05.2016 (tB) Thomas Backe

MEDICAL NEWS

IU School of Medicine researchers develop blood test for anxiety
COVID-19 pandemic increased rates and severity of depression, whether people…
COVID-19: Bacterial co-infection is a major risk factor for death,…
Regenstrief-led study shows enhanced spiritual care improves well-being of ICU…
Hidden bacteria presents a substantial risk of antimicrobial resistance in…

SCHMERZ PAINCARE

Hydromorphon Aristo® long ist das führende Präferenzpräparat bei Tumorschmerz
Sorgen und Versorgen – Schmerzmedizin konkret: „Sorge als identitätsstiftendes Element…
Problem Schmerzmittelkonsum
Post-Covid und Muskelschmerz
Kopfschmerz bei Übergebrauch von Schmerz- oder Migränemitteln

DIABETES

Wie das Dexom G7 abstrakte Zahlen mit Farben greifbar macht…
Diabetes mellitus: eine der großen Volkskrankheiten im Blickpunkt der Schmerzmedizin
Suliqua®: Einfacher hin zu einer guten glykämischen Kontrolle
Menschen mit Diabetes während der Corona-Pandemie unterversorgt? Studie zeigt auffällige…
Suliqua® zur Therapieoptimierung bei unzureichender BOT

ERNÄHRUNG

Positiver Effekt der grünen Mittelmeerdiät auf die Aorta
Natriumaufnahme und Herz-Kreislaufrisiko
Tierwohl-Fleisch aus Deutschland nur mäßig attraktiv in anderen Ländern
Diät: Gehirn verstärkt Signal an Hungersynapsen
Süßigkeiten verändern unser Gehirn

ONKOLOGIE

Strahlentherapie ist oft ebenso effizient wie die OP: Neues vom…
Zanubrutinib bei chronischer lymphatischer Leukämie: Zusatznutzen für bestimmte Betroffene
Eileiter-Entfernung als Vorbeugung gegen Eierstockkrebs akzeptiert
Antibiotika als Störfaktor bei CAR-T-Zell-Therapie
Bauchspeicheldrüsenkrebs: Spezielle Diät kann Erfolg der Chemotherapie beeinflussen

MULTIPLE SKLEROSE

Multiple Sklerose: Aktuelle Immunmodulatoren im Vergleich
Neuer Biomarker für Verlauf von Multipler Sklerose
Multiple Sklerose: Analysen aus Münster erhärten Verdacht gegen das Epstein-Barr-Virus
Aktuelle Daten zu Novartis Ofatumumab und Siponimod bestätigen Vorteil des…
Multiple Sklerose durch das Epstein-Barr-Virus – kommt die MS-Impfung?

PARKINSON

Meilenstein in der Parkinson-Forschung: Neuer Alpha-Synuclein-Test entdeckt die Nervenerkrankung vor…
Neue Erkenntnisse für die Parkinson-Therapie
Cochrane Review: Bewegung hilft, die Schwere von Bewegungssymptomen bei Parkinson…
Technische Innovationen für eine maßgeschneiderte Parkinson-Diagnostik und Therapie
Biomarker und Gene: neue Chancen und Herausforderungen für die Parkinson-Diagnose…